Deflation ? Inflation ? Was erwartet uns ....
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neuester Beitrag: 06.03.14 12:28
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eröffnet am: | 25.03.10 14:31 von: | Spar-Büchse | Anzahl Beiträge: | 33 |
neuester Beitrag: | 06.03.14 12:28 von: | Spar-Büchse | Leser gesamt: | 8582 |
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Fragen über Fragen.... Ich wäre sehr dankbar für Fachbeiträge, die dieses Thema aufhellen.
Inflation?Deflation? Geldwertstabilität ? Was ist zu erwarten, und wie sind die Auswirkungen auf das Wachstum insbesondere im EU- Markt ??
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Datum 23.07.2010
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Das Parkettgespräch
Angst vor Inflation
Wie Anleger ihr Vermögen vor Wertverlust schützen
Harry Rosenbaum ist Vorstandsvorsitzender der Nord LB Luxemburg
Die Staaten in Amerika und Europa türmen immer mehr Schulden auf. Und nach der amerikanischen Zentralbank Fed glaubt seit Mai auch die Führung der Europäischen Zentralbank (EZB), Staatsanleihen kaufen zu müssen, um dem großen Angebot neue Nachfrage entgegenzustellen. Die Bilanz der EZB hat sich seit der Insolvenz von Lehman Brothers im Herbst 2008, als die Krisenmaßnahmen begannen, um 60 Prozent und die der Fed sogar um 170 Prozent ausgeweitet. "Unsere Kunden treibt die Sorge um, dass daraus Inflation entsteht", berichtet Harry Rosenbaum, Vorstandsvorsitzender der Nord LB Luxemburg. Die Tochtergesellschaft der norddeutschen Landesbank ist spezialisiert auf vermögende Privatkunden (Private Banking).
Diese verängstigte Kundschaft sucht nach Beobachtung von Rosenbaum derzeit einfache und wenig schwankungsanfällige Anlagen, mit denen sie ihr Vermögen vor Entwertung schützen kann. "Die Angst unserer Kunden nehmen wir ernst, und wir drängen ihnen keine Anlagen auf, die zu dieser Angst nicht passen", sagt Rosenbaum. "Viele aus der vermeintlichen Finanz-Elite trauen der EZB zwar zu, Inflationsraten von deutlich mehr als 2 Prozent im Jahr auch in der Zukunft zu verhindern. Auch wir in der Nord LB erwarten keine galoppierende Inflation. Aber viele unserer Kunden tun es. Ihre Gläubigkeit in Staaten und Institutionen wie die EZB nimmt ab. Darauf reagieren wir, indem wir gut zuhören, uns in unsere Kunden hineinversetzen und ihnen Anlagevorschläge für den Werterhalt ihrer Vermögen machen."
Die Leitlinie hinter den Anlagevorschlägen Rosenbaums ist: "Anlagen finden, deren Wert sich unabhängig von Aktien und Anleihen an den Börsen entwickelt. Und risikoarm sollen sie sein", schiebt er als wichtigen Kundenwunsch nach. Vor allem zwei solche eher ungewöhnliche Anlagen hat er gefunden: Katastrophen-Bonds und Mikrokredite.
Katastrophen-Anleihen haben wie andere Schuldtitel auch einen Kupon und eine feste Laufzeit, nach der sie zurückgezahlt werden. Nur für den Fall, dass ein vorher definiertes Naturereignis eintritt, kann der Emittent - in der Regel Versicherer - Kupon und Rückzahlung aussetzen. "Unwahrscheinliche Verlustrisiken wie etwa ein Erdbeben der Stärke sieben in Tokio oder ein Sturm, der eine Stromleitung im Wiener Becken umreißt, treten - wenn überhaupt - losgelöst voneinander und von der Wertentwicklung anderer Anlagen ein. Somit können sich Anleger mit einem Mix aus Katastrophen-Bonds eine attraktive Rendite unabhängig von der Börse sichern", sagt Rosenbaum.
Allerdings sind einzelne Katastrophen-Anleihen wegen ihrer hohen Mindestanlage für Privatanleger selten geeignet. Deshalb rät Rosenbaum zu Fonds, die in mehrere Katastrophen-Bonds investieren. Ähnlich für Mikrokredite, also Kleinstkredite an Privatpersonen in Entwicklungsländern: Hier gebe es einen Fonds der KfW Bankengruppe, der Kleinstkredite in Südosteuropa, etwa in Bosnien, bündele. Die Rückzahlungen seien mit 98 Prozent in der Vergangenheit recht hoch gewesen, berichtet Rosenbaum. Unabhängig von anderen Börsentrends lasse sich eine Rendite mit Mikrokrediten von 4 bis 4,5 Prozent erzielen.
Mit Gold, der Krisenanlage schlechthin, haben Anleger zuletzt viel mehr verdient. Aber Gold, gibt Rosenbaum zu bedenken, hat ähnlich wie Währungen am Bankschalter große Geld-Brief-Spannen, die für den Anleger ungünstig seien. Und die richtigen Fonds für Katastrophen-Bonds und Mikrokredite auszuwählen, sei für Privatanleger nicht leicht.
Deshalb hat die Nord LB einen eigenen "Anti-Inflations-Fonds" aufgelegt, der zu 15 Prozent in ausgewählte Katastrophen-Bond-Fonds und Mikrokredit-Fonds investiert ist. Größter Anlagebaustein mit 45 Prozent im Fonds namens Horizont sind Anleihen, deren Kupon oder Rückzahlung an die Inflationsrate gebunden ist. Jeweils 10 Prozent sind in Aktien, Rohstoffe und Edelmetalle wie Gold, Immobilien und kurzlaufende Anleihen investiert. "Realistischerweise kann dieser Fonds 3 Prozent Rendite nach Kosten im Jahr erwirtschaften", sagt Rosenbaum.
Ist das dem Fondsmanagement nicht zu langweilig und zu wenig? "Wir haben eine Mannschaft aus einer Handvoll Leuten gebildet, von denen einige erfahrene Praktiker alter Schule sind und andere promovierte Mathematiker. Dieses Team bekommt für die tägliche Arbeit Vorgaben des sich halbjährlich treffenden Anlageausschusses. In den Anlageausschuss haben wir auch Kundenberater berufen. Sie haben das Ohr am Kunden, und sie werden dafür sorgen, dass der Wunsch der Kunden nach wenig Risiko gehört wird", sagt Rosenbaum. In Zeiten wie diesen geht es vielen nicht um Ertragssteigerung unter Inkaufnahme von Risiko, sondern darum, das Vermögen für die nächste Generation zu erhalten. Die Angst vor Inflation lässt schon den Werterhalt zum Erfolg werden.
HANNO MUSSLER
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13. August 2010. Inflation ist - entgegen landläufiger Meinung - kein geeignetes Instrument zur Reduzierung der Staatsverschuldung. Steigende Staatsverschuldung ist keine Einbahnstraße. In der Geschichte gibt es Beispiele, dass auch hohe Schuldenquoten zurückgeführt werden können. Anders als bei Staaten kann es für Privatleute sinnvoll sein, sich als Schutz gegen Inflation zu verschulden.
Es ist eine verbreitete These, dass man durch Inflation die Last der Schulden verringern kann. Bei steigenden Preisen - so heißt es - verringert sich der Wert der Verbindlichkeiten. Der Kreditnehmer kann dann nämlich mit einem Geld zurückzahlen, das weniger wert ist als zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme. Das gilt für Finanzminister genauso wie für private Schuldner. Es ist vor allem in Zeiten hoher Staatsschulden ein wichtiger Zusammenhang.
Daraus leiten sich bedeutsame Schlussfolgerungen ab. Zum einen müssten die Finanzminister gegenwärtig alles daran setzen, um Inflation zu fördern. Nur so könnten sie das Staatsschuldenproblem lösen, ohne stärker sparen zu müssen. Wir müssten uns also darauf einstellen, dass sich der Geldwert künftig verschlechtert. Zum anderen könnten sich die Investoren diese Zusammenhänge aber auch für ihre eigene Anlagepolitik zunutze machen. Wenn sie Schulden aufnehmen, können sie sich gegen Inflation schützen.
Bei so wichtigen Zusammenhängen muss man freilich drei Mal hinschauen. Da darf man sich keinen Fehler erlauben. Ist das also wirklich richtig? Ich möchte ein bisschen Wasser in den Wein gießen. So einfach wie oft behauptet, sind die Dinge leider nicht. Sie gelten nur unter bestimmten, eher restriktiven Annahmen. Es besteht daher die Gefahr von Fehlschlüssen.
Schauen wir uns zunächst das Argument etwas genauer an. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Staatsschulden in den USA in den letzten 220 Jahren (in Prozent des Bruttoinlandsprodukts). Es gab in dieser Zeit erhebliche Schwankungen. Die größte Bewegung fand nach dem Zweiten Weltkrieg statt, als sich die Schuldenquote der USA von 120 Prozent auf 30 Prozent verringerte. Das war eine außergewöhnliche Entwicklung. Von so etwas kann ein Land wie Griechenland heute nur träumen. Die meisten Experten gehen derzeit davon aus, dass man von einer Staatsschuldenquote von 100 Prozent und mehr nie wieder herunterkommt. Es müsste daher zwangsläufig eine Umschuldung in Griechenland geben. Die USA haben gezeigt, dass es auch anders geht.
Wie haben sie das geschafft? Die Analysten von Morgan Stanley haben sich das genauer angesehen. Sie haben nachgewiesen: Es geschah nicht durch rigoroses Sparen der Amerikaner. Es geschah auch nicht durch ein hohes Wirtschaftswachstum (wie es manche Länder nach dem Krieg hatten). Es geschah im Wesentlichen durch Inflation. Nicht durch eine Hyperinflation, wohl aber durch eine kontinuierliche Preissteigerung von im Schnitt 4 bis 5 Prozent. Steter Tropfen höhlt den Stein. Die Schlussfolgerung daraus: Regierungen und Zentralbanken sollten eine höhere Inflation zulassen. Dann werde sich das Staatsschuldenproblem schon lösen lassen. Es gibt inzwischen wichtige Ökonomen in den USA, die für ein Inflationsziel nicht von 2 Prozent, sondern von 4 - 6 Prozent eintreten. So etwa der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, Olivier Blanchard oder Kenneth Rogoff, der bekannte Professor aus Harvard. Wenn man das Staatsschuldenproblem tatsächlich durch "ein bisschen mehr Inflation" lösen könnte, dann müsste man in der Tat nachdenken, ob man nicht in den sauren Apfel beißen sollte. Geldentwertung ist zwar immer schlecht, aber manchmal muss man sich zwischen zwei Übeln entscheiden. Leider kann man sich aber darauf nicht verlassen. Mehr Inflation verringert keineswegs zwangsläufig die Staatsschulden.
Sie bläht zwar das nominale Bruttoinlandsprodukt auf und erhöht damit automatisch den Nenner der Staatsschuldenquote. Aber die gesamte Quote geht nur dann zurück, wenn nicht auch der Zähler steigt, es also nicht mehr öffentliche Defizite gibt. Das aber ist keineswegs sicher. Denn durch die Preissteigerung erhöhen sich nicht nur die Steuereinnahmen. Es steigen auch die Staatsausgaben: Höhere Löhne, mehr Sozialausgaben, teurere Sachleistungen und dazu noch inflationsbedingt, zunehmende Zinsausgaben. Mit anderen Worten: Es erfordert große Anstrengungen der Finanzminister zu verhindern, dass bei höherer Preissteigerung nicht auch das Haushaltsdefizit größer wird. In den USA ist dies in der Nachkriegszeit offenbar gelungen. Ob das in Zukunft der Fall sein wird, ist aber mit Fragezeichen zu versehen. Ich würde mich darauf nicht verlassen. Aus meiner Sicht sollten die Finanzminister ihren Ehrgeiz nicht darauf richten, inflationsbedingte Ausgaben in Grenzen zu halten. Sie sollten gleich die Staatsverschuldung bekämpfen.
Nur im Falle der Hyperinflation ist das anders. Dann wird es am Ende eine Währungsreform geben, in der die Staatsschulden gestrichen werden. So etwas wird aber kein Finanzminister befördern wollen. Denn dann ist er nicht nur seinen Job los. Er geht in die Geschichte auch nicht mit einem positiven Image ein.
Für den Privatanleger sieht die Situation anders aus. Er profitiert, wenn er sich in einer Inflation verschuldet. Denn er kann die Schulden tatsächlich mit einem Geld zurückzahlen, das weniger wert ist. Voraussetzung ist allerdings, dass er seinen Kredit zu festen Zinsen aufnimmt, so dass er von dem inflationsbedingt, steigend-en Renditeniveau nicht betroffen wird.
Die Schlussfolgerung für den Anleger
Eine Erhöhung des Inflationsziels von 2 auf 4 bis 6 Prozent hilft nicht zwangsläufig zur Lösung des Staatsschuldenproblems. Ihr sollte widerstanden werden. Seien Sie darüber hinaus aber auch nicht zu sicher, dass die Inflation als Folge der hohen Staatsschulden ansteigt. Es reicht nicht, wenn die Finanzminister dies vielleicht wollen. Das wird nur funktionieren, wenn die Konjunktur stark anzieht. Was aber vernünftig ist, ist, in Zeiten abnehmenden Geldwerts, Immobilien zu kaufen und diese mit Festzinshypotheken (mit möglichst langer Laufzeit) zu refinanzieren.
Anmerkungen oder Anregungen? Herr Hüfner freut sich auf den Dialog mit Ihnen: redaktion@deutsche-boerse.com.
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Donnerstag, 19. August 2010, 08:26 Uhr Diesen Artikel drucken[-] Text [+]
Berlin (Reuters) - Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im Juli so stark gestiegen wie seit 19 Monaten nicht mehr.
Die Produzenten von Energie, Lebensmitteln und anderen gewerblichen Erzeugnissen hoben ihre Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 3,7 Prozent an, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. "Das ist der stärkste Anstieg seit Dezember 2008", sagte eine Statistikerin. Im Vergleich zum Juni zogen die Preise um 0,5 Prozent an. Von Reuters befragte Analysten hatten zum Vormonat mit einem Anstieg von 0,1 Prozent gerechnet und zum Vorjahr ein Plus von 3,3 Prozent vorausgesagt.
Wichtigster Grund für den Preisanstieg ist die teurere Energie: Ohne sie wäre die Jahresteuerungsrate mit 2,4 Prozent deutlich geringer ausgefallen. Benzin, Diesel und andere Mineralölprodukte kosteten 16,7 Prozent mehr, Erdgas verteuerte sich um 6,8 Prozent. Stromkunden mussten 3,6 Prozent mehr zahlen. Doch auch Vorleistungsgüter waren teurer: Sie kosteten 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. "Eine höhere Jahresveränderungsrate hatte es letztmalig im März 2007 gegeben", schrieben die Statistiker.
Die Produzentenpreise geben einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation, weil der Handel höhere oder niedrigere Einkaufskosten zum Teil an seine Kunden weitergibt. Die meisten Experten rechnen für 2010 mit einer Inflationsrate von etwa einem Prozent. Die Europäische Zentralbank sieht stabile Preise bei Werten bis knapp unter zwei Prozent gewährleistet.
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Trichet warnt vor Inflationsrisiken
Im Dezember lag die Teuerung erstmals seit Ende 2008 wieder über der Zielmarke der EZB. Und die Preise könnten kurzfristig noch weiter steigen, warnt ihr Präsident. von Christine Mai
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, sieht wachsenden Inflationsdruck in der Euro-Zone. Die Teuerung werde in den kommenden Monaten nach Einschätzung der Zentralbank bei mehr als zwei Prozent bleiben und sich erst gegen Ende des Jahres wieder abschwächen, sagte Trichet. Die Situation müsse genau beobachtet werden. Hauptgrund für die Teuerung seien höhere Energiepreise. In den kommenden Monaten könnten etwa die in einigen Ländern beschlossenen Steuererhöhungen die Preise zusätzlich treiben, sagte Trichet.
Er signalisierte zwar, dass keine Zinserhöhung ansteht, wies aber unerwartet deutlich auf die grundsätzliche Bereitschaft der Zentralbank zu einem solchen Schritt hin. "Wir sind niemals vorfestgelegt, die Zinsen nicht zu verändern", sagte der Franzose. Zuvor hatte die EZB den Leitzins erwartungsgemäß auf dem Rekordtief von einem Prozent belassen.
Die Äußerungen trugen zu einem kräftigen Anstieg des Euro bei, der allerdings in erster Linie auf schache Arbeitsmarktdaten aus den USA zurückging, die den Dollar schwächten. Die Gemeinschaftswährung stieg zeitweise über die Marke von 1,33 Dollar. Zuletzt notierte der Euro 1,4 Prozent im Plus bei 1,3323 Dollar. Bundesanleihen verzeichneten Kursverluste. Zweijährige Papiere rentierten acht Basispunkte höher bei 1,07 Prozent. Renditen und Kurse bewegen sich bei Anleihen gegenläufig zueinander. Der Ton von Trichets Erklärung sei "etwas falkenartiger gewesen als erwartet", kommentierte Julian Callow, Chefökonom für Europa bei Barclays Capital. Unter einem Falken versteht man einen Geldpolitiker, der einen strafferen Kurs bevorzugt.
Die Inflation im Euro-Raum betrug im Dezember 2,2 Prozent, nach 1,9 Prozent im November. Das Ziel der EZB liegt unter, aber nahe an zwei Prozent. Es wurde damit erstmals seit Ende 2008 wieder gebrochen. Dies, ebenso wie das robuste Wachstum, legt eine straffere Geldpolitik nahe. Die großen wirtschaftlichen Probleme einiger Euro-Mitglieder sowie die Schuldenkrise sprechen jedoch dafür, den lockeren Kurs beizubehalten.
Bei der Bank of England (BoE) ist dieses Dilemma noch deutlicher ausgeprägt. Sie hielt den Leitzins am Donnerstag bei 0,5 Prozent und hielt das Volumen ihres Aufkaufprogramms für Staatsanleihen bei 200 Mrd. Pfund. Die BoE will die britische Wirtschaft auch mit Blick auf den harten Sparkurs der Regierung stützen, was für eine Beibehaltung einer ultralockeren Geldpolitik spricht. Gleichzeitig legt aber die Inflation zu. Im November belief sie sich auf 3,3 Prozent und war damit so hoch wie seit Mai nicht mehr. Das Ziel der Notenbank liegt bei zwei Prozent.
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Berlin (dapd). Führende Bankvolkswirte rechnen mit einem deutlich steigenden Preisniveau in Deutschland. Der Chefökonom der Deutschen Bank, Thomas Mayer, sagte der “Bild”-Zeitung (Mittwochausgabe): “Ein Anstieg der Inflationsrate in den nächsten zwei bis drei Jahren bis auf vier Prozent ist durchaus möglich.” Deutschland wachse schneller als andere Euro-Staaten. Ein Grund für die höhere Inflation sei, dass die Europäische Zentralbank zu einer “lockeren Geldpolitik ohne große Zinserhöhungen gezwungen sein könnte”. Im vergangenen Jahr hatte die Inflationsrate laut Statistischem Bundesamt bei 1,1 Prozent gelegen.
Auch der Chefvolkswirt der Postbank, Marco Bargel, rechnet dem Bericht zufolge mit einem deutlich steigenden Preisniveau in Deutschland. Ein Anstieg der Inflationsrate auf vier Prozent in den nächsten zwei bis drei Jahren sei “durchaus realistisch”. Eine Inflationsrate in dieser Höhe könne es dann sogar “für mehrere Jahre” geben, sagte Bargel.
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EZB-Ratsmitglied verspricht weiter Niedrigzinsen
Wir können auch anders: So wurden jüngst Äußerungen von EZB-Chef Trichet zum Thema Niedrigzinsen interpretiert. Nun stellt Ratsmitglied Nowotny klar: In der ersten Jahreshälfte passiert nichts – trotz gestiegener Teuerung.
Trotz steigender Inflation wird die Europäische Zentralbank (EZB) nach den Worten ihres Ratsmitglieds Ewald Nowotny den Leitzins in den kommenden Monaten nicht anheben. "Ich rechne in der ersten Jahreshälfte nicht mit einer Entscheidung zu Zinserhöhungen", sagte der Chef der Oesterreichischen Nationalbank am Dienstag. Ewald Nowotny: Keine Erhöhung des Leitzins trotz Teuerung Die Teuerungsrate in der Euro-Zone war im Dezember auf 2,2 Prozent gestiegen. Damit wurde erstmals seit mehr als zwei Jahren die Marke von zwei Prozent überschritten, bis zu der die EZB mittelfristig von stabilen Preisen spricht. Für Januar sagen Analysten 2,5 Prozent voraus. "Für das gesamte Jahr gehen wir nicht von einem merklichen Inflationsschub aus", sagte Nowotny. "Wir rechnen auch damit, dass sich die Inflationserwartungen stabilisieren werden."
Der Präsident der EZB Jean-Claude Trichet , hatte allerdings angedeutet, Zinserhöhungen seien trotz der Schwäche einiger Euro-Staaten möglich. Gegenüber dem "Wall Street Journal" signalisierte er, dass eine Anhebung der Zinsen von derzeit 1,0 Prozent nicht unmittelbar bevorstehe, machte jedoch deutlich, dass die Schuldenkrise die EZB von einem solchen Schritt nicht abhalten würde. "Alle Länder in der Euro-Zone haben ein immenses Interesse daran, dass die Inflationserwartungen fest verankert sind", sagte Trichet auf die Auswirkungen einer strafferen Geldpolitik auf Staaten wie Spanien und Portugal angesprochen.
Euro-Krise Trichet warnt vor Inflationsrisiken
Mehr zu: EZB, Leitzins
Die EZB hält den Leitzins seit Mai 2009 auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. Einige Experten rechnen damit, dass er wegen der höheren Teuerung noch in diesem Jahr angehoben wird.
Der Leitzins gibt vor, zu welchem Preis sich Geschäftsbanken bei der EZB mit Geld eindecken können. Steigt er, werden auch Kredite an Unternehmen und Verbraucher teurer. Das wiederum dämpft die Nachfrage nach Investitionen und Konsum, was den Spielraum von Unternehmen für Preiserhöhungen einschränkt.
Höhere Zinsen machen den Euro für Investoren attraktiver, was den Wechselkurs stützt und so den Import der vorwiegend in Dollar abgerechneten Rohstoffe wie Öl verbilligen kann. Steigende Zinsen können aber auch die Konjunktur abwürgen, vor allem in den unter Schuldenkrise und Sparprogrammen ächzenden Sorgenländern wie Griechenland und Spanien.
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Rohstoffe haben sich um 30 Prozent verteuert / Deutsche Importpreise steigen um 12 Prozent
Kno./ppl. DAVOS/FRANKFURT, 26. Januar. Immer mehr Finanzfachleute erwarten in absehbarer Zukunft eine erhebliche Steigerung der Inflationsraten in Industrie- und Schwellenländern. "Wir bekommen eine Inflation - und die Risiken sind sehr viel größer, als es der Handel auf den Finanzmärkten derzeit suggeriert", sagte Peter Sands, der Vorstandsvorsitzende der britischen Bank Standard Chartered, auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Inflation werde auch nicht auf Preissteigerungen auf den Rohstoffmärkten beschränkt bleiben. Die Meinung teilt Gary Cohn, der Präsident und Chief Operating Officer der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs. "Die Notenbanken stehen vor der großen Schwierigkeit, in vielen Ländern einerseits die Wirtschaft weiter ankurbeln zu müssen und andererseits mit der Inflationsbekämpfung zu beginnen." Die tatsächliche Inflation sei in vielen Ländern schon höher als die statistisch ermittelte, ist Sands überzeugt.
Auch in China wird die Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit verfolgt: "Wir sind über das Thema Inflation sehr besorgt", sagte Liu Mingkang, der Vorsitzende der chinesischen Bankenaufsicht. Inflation könne wie eine Droge wirken, helfe sie doch, den Wert der Staatsverschuldung zu reduzieren. Zugleich sei es aber sehr schwierig, einen Inflationsprozess, der einmal in Gang gekommen sei, wieder zu stoppen.
Aus drei Gründen kämpfen die Schwellenländer mit hoher Inflation. Zum einen sind die Rohstoffpreise stark gestiegen, zum anderen droht ihre Konjunktur, vor allem in China, zu überhitzen. Dazu tragen die starken Kapitalzuflüsse aus Amerika bei. In China ist die Teuerungsrate über 5 Prozent geklettert. In Indien wird die Inflationsrate bis März auf 7 Prozent steigen, fürchtet die Zentralbank. In Russland ist sie schon nahe 9 Prozent. Treiber sind die steigenden Lebensmittelpreise, unter denen vor allem die arme Bevölkerung leidet. Reis ist heute 20 Prozent teurer als vor zwei Jahren. Der Weltmarktpreis für Weizen hat sich in einem Jahr beinahe verdoppelt, der Preis für Mais stieg um die Hälfte, Soja und Zucker verteuerten sich um knapp ein Drittel.
Die weltweit anziehende Inflation hat die deutschen Importpreise steigen lassen. Sie lagen im Dezember 12 Prozent über dem Vorjahresstand, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch bekanntgab. Dies war der stärkste Anstieg seit 1981. Der Rohstoffindex des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) ist im vergangenen Jahr ohne Energie in Dollar gerechnet um 30 Prozent, in Euro gerechnet sogar um 41 Prozent gestiegen. Grund dafür seien zum einen Angebotsverknappungen, etwa wegen schlechter Ernten, Dürren und Überschwemmungen. Aber auch die lockere Geldpolitik sei ein Faktor, meinen die HWWI-Ökonomen. Aus Sorge vor Inflation würden vermehrt Anleger in Rohstoffe investieren.
Die amerikanische Notenbank Federal Reserve versucht, durch eine sehr expansive Geldpolitik das Wachstum anzuregen. Dazu hat sie eine zweite Runde der Quantitativen Lockerung begonnen und kauft für 600 Milliarden Dollar Wertpapiere, um die Kurse zu stützen und die langfristigen Zinsen weiter zu drücken.
Anders als die Fed zeigen sich Europas Zentralbanken beunruhigt wegen der anziehenden Inflationsgefahr. In Großbritannien ist die Teuerungsrate im Dezember auf 3,7 Prozent gestiegen. Sie dürfte in den kommenden Monaten auf 4 bis 5 Prozent steigen, sagte Notenbankgouverneur Mervyn King. Im kommenden Jahr werde sie aber "ziemlich scharf" abkühlen. Die Bank of England hat wie die Europäische Zentralbank (EZB) als Zielmarke eine Inflation von knapp unter 2 Prozent. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet äußerte sich jüngst besorgt wegen der Rohstoffpreise. Im Euro-Raum hat die Inflationsrate im Dezember auf 2,2 Prozent zugenommen. Trichet sieht dies jedoch als "Buckel" für einige Monate. Die Inflationserwartungen seien weiter fest verankert, betont er. Gleichwohl werden die warnenden Stimmen lauter. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, rechnet in zwei Jahren mit einer Inflationsrate von 2 bis 4 Prozent.
Am Anleihemarkt standen die Kurse wegen der Inflationssorgen am Mittwoch unter Druck. Deutsche Bundesanleihen mit Fälligkeit in zehn Jahren rentierten 5 Basispunkte höher bei 3,19 Prozent.
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Das Inflationsmonster geht um
Die schnell wachsenden Schwellenländer kämpfen seit Monaten mit einer hohen Teuerungsrate. Australien muss seinen Erfolg beim Export von Rohstoffen ebenfalls mit höheren Preisen bezahlen. Aber auch in Europa steigen die Lebenshaltungskosten so schnell wie seit zwei Jahren nicht. Unter den großen Staaten verzeichnete zuletzt Russland die höchste Inflationsrate. Die Preise lagen im Januar um 9,6 Prozent über dem Vorjahresniveau, das war der schärfste Anstieg in 15 Monaten. Der Hauptgrund dafür sind die steigenden Preise für Agrarrohstoffe. Lebensmittel machen rund 30 Prozent der Ausgaben russischer Haushalte aus. Ähnlich verhält es sich in China und Indonesien. Aber auch in Europa machen sich die steigenden Rohstoffpreise bemerkbar: Vor allem höhere Treibstoffkosten trieben die Inflationsrate im Januar laut einer
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Datum 19.02.2011
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"Die Inflationsgefahr wächst"
Derzeit steigen die Preise deutlich - Experten befürchten, dass die Teuerung außer Kontrolle geraten könnte
Von Marc Chmielewski BRAUNSCHWEIG. Im Januar ist die Teuerung mit 2,0 Prozent auf den höchsten Stand seit Oktober 2008 gestiegen. Müssen wir uns Sorgen machen, dass die Inflation bedrohliche Ausmaße annimmt? Unter Wirtschaftsexperten ist das Thema derzeit heiß umstritten.
Jens Kramer, Volkswirt bei der Nord-LB in Hannover, beruhigt: "Zwar war die Inflationsrate im Januar ein bisschen höher als es sich die Notenbank wünscht, aber wir rechnen schon für März wieder mit einer Eins vorm Komma." Die ideale Inflationsrate, so sieht es die Europäische Zentralbank, liegt knapp unter 2 Prozent.
"Liegt sie zu weit darunter, könnten bei den Marktteilnehmern Deflationserwartungen entstehen - das ist gefährlich", sagt Kramer. Denn Deflation bedeutet, dass die Preise fallen. "Investitionen werden dann aufgeschoben, weil die ja später auch günstiger zu haben sein könnten." Dieser Käuferstreik wiederum bremst die Wirtschaft noch weiter. "So kommt eine verhängnisvoller Kreislauf in Gang."
Liegt die Inflationsrate dauerhaft und deutlich über 2 Prozent, hat das ebenfalls Nachteile. Kramer: "Die Teuerung übersteigt dann die Lohnentwicklung. Das bedeutet, die Realeinkommen sinken."
Auch Professor Markus Spiwoks, Wirtschaftsexperte an der Ostfalia-Hochschule in Wolfsburg, hält die jüngsten Zahlen nicht für beunruhigend. "Aber mittelfristig bereitet mir die Inflationsgefahr Sorgen."
Damit steht Spiwoks nicht allein. Weltweit befürchten Experten, dass eine zu hohe Inflation zum Problem werden könnte. Die chinesische Notenbank hat gestern bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Kapitalanforderungen für Banken erhöht, um die anhaltend hohe Inflation einzudämmen. Auch in Großbritannien ist im Januar die Inflationsrate auf 4 Prozent gestiegen - der höchste Wert seit mehr als zwei Jahren.
Der Silberpreis stieg gestern auf den höchsten Stand seit 1980, auch Gold ist extrem teuer. Analysten zufolge wird der Preis vor allem von Inflationsängsten getrieben. Anleger schätzen Edelmetalle als sicheren Hafen. Der Freiburger Wirtschaftsprofessor Lars Feld, der ab März zum Kreis der fünf Wirtschaftsweisen gehört, warnte jüngst, die Finanz- und Schuldenkrise sei noch längst nicht ausgestanden. "Immobilienblasen und Kapriolen auf den Rohstoffmärkten werden das System noch einige Zeit in Atem halten. Auch die Inflationsgefahr wächst."
"Spekulationsblasen können entstehen, wenn zu viel Geld in Umlauf ist", sagt Spiwoks - und genau dies sei im Moment der Fall. Die Notenbanken haben in der Krise dank niedriger Leitzinsen die Märkte mit billigem Geld überflutet. "Die hohe Liquidität fließt vor allem in die Aktien- und Anleihenmärkte - und sorgt dafür, dass die Kurse stark steigen, ohne dass die realen Werte damit Schritt halten."
Nord-LB-Volkswirt Kramer hält die große Geldmenge nicht für ein Problem: "Die Liquidität fließt in die Finanzmärkte und berührt die Güterpreise kaum." Auch Spiwoks sagt: "Wir sehen die Inflation derzeit hauptsächlich auf den Finanzmärkten." Aber: "Früher oder später schlägt das durch auf die Verbraucherpreise."
Einen Vorgeschmack bekommen wir heute schon beim Tanken oder wenn wir Obst kaufen. Rohöl- und Nahrungsmittel-Rohstoffe sind Spekulationsobjekte - und das wirkt sie mit Verzögerung auch auf die Verbraucherpreise aus.
Was hilft, wenn die Inflation überhand nimmt? "Dann müssen die Zentralbanken die Geldmenge reduzieren - selbst wenn es Widerstand aus der Politik gibt", fordert Spiwoks. Das funktioniert nur, wenn Notenbanken unabhängig sind von der Politik. "Gerade daran aber lässt die Europäische Zentralbank, die Staatsanleihen verschuldeter Euro-Länder aufkauft, in jüngster Zeit Zweifel zu."
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Erhöhung der Leitzinsen wird wahrscheinlicher
Steigende Inflationsraten führen bei Zentralbanken und Beobachtern zu Diskussionen, ob die extrem lockere Geldpolitik noch angemessen ist .
Norbert Häring, Michael Maisch Frankfurt, London Leitzinserhöhungen werden in den großen westlichen Industrieländern zu einem aktuellen Thema, nachdem bisher nur Schwellenländer und kleinere Industriestaaten den Abschied von der ultralockeren Geldpolitik aus der Krisenzeit eingeleitet haben.
Die meisten deutschen Finanzmarktexperten rechnen spätestens im Oktober mit einer Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB). Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Hintergrund ist die Erwartung der 227 befragten Experten, überwiegend aus der deutschen Finanzbranche, dass die Inflation weiter steigen wird, nachdem sie im Februar nach vorläufiger Rechnung 2,4 Prozent erreicht hat. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und mehrere andere EZB-Vertreter haben in den letzten Wochen die Entschlossenheit der Notenbank betont, notfalls entschieden gegen eine Verfestigung des Preisauftriebs vorzugehen
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http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...inflationsmonster/60045360.html
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Hier der Auszug:
Erfolgreich Geld anlegen - drohen uns Inflationsgefahren?
Sehr geehrte Investoren,
als am 6. September EZB-Präsident Mario Draghi angekündigt hat, Anleihen aus den Krisenstaaten in unbegrenztem Umfang und unter bestimmten Voraussetzungen aufkaufen zu wollen, haben die Kapitalmärkte erleichtert reagiert. Als am 12. September das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe den Weg für den ESM, den europäischen Rettungsschirm, freigemacht hat, machte sich geradezu Euphorie breit. Die Kurse am Aktienmarkt zogen an und die Zinsen für spanische und italienische Anleihen sind deutlich gesunken. Was bedeutet dieses Umfeld für die Sicherheit unseres Geldes und drohen uns nun Inflationsgefahren?
Die Kritiker weisen mit Recht darauf hin, dass die Ankäufe zu einer Aufblähung der Geldmenge führen und die Inflationsgefahr steigt. Bei aller Kritik an der EZB, die ich grundsätzlich teile, stelle ich die Frage, welche Alternative es zu der Ankündigung von Draghi gegeben hätte? Denn die bisherigen Bemühungen der Politiker, die Euro-Schuldenkrise in den Griff zu bekommen, haben wenig bewirkt, um die Kapitalmärkte zu beruhigen. Der Euro stand in der Gefahr, auseinander zu brechen.
Folgende Alternativen wären möglich:
Ein Ausscheiden einzelner Länder aus der Eurozone und aus dem Euro und eine Rückkehr zu nationalen Währungen. Diese Lösung ist politisch nicht gewünscht und wäre für Deutschland mit erheblichen Kosten verbunden. Wie sollen die Peripherieländer jemals ihre Schulden zurückzahlen, wenn sie aus dem Euro ausscheiden?
Ein Schuldenschnitt für hoch verschuldete Euro-Staaten, ähnlich wie man es mit Griechenland gemacht hat. Auch diese Variante ist politisch nicht gewünscht und hätte massive Auswirkungen für die Banken, die auf einen erheblichen Teil ihrer Forderungen verzichten müssen und nun ihrerseits wieder gerettet werden müssen.
Am Wahrscheinlichsten halte ich ein Szenario einer erhöhten Inflation, die für ein paar Jahre oberhalb von 2% - 3% liegen dürfte. Die Zinsen für Spareinlagen und Festgelder dürften darunter bleiben, damit die Banken sich erholen und die Staaten sich entschulden können. Diese Situation gab es bereits nach dem 2. Weltkrieg insbesondere in den USA. Darauf stelle ich mich ein, weil viele Anzeichen dafür sprechen.
Welche Auswirkungen hat dieses Hauptszenario auf die Kapitalanlage? Das Ziel muss es sein, die Kaufkraft des Geldes real zu erhalten, also nach Abzug von Steuern und Inflation. Da die Zinsen niedrig sind und wahrscheinlich auch niedrig bleiben, benötigen Anleger ein breit gestreutes Depot unterschiedlicher Anlageklassen, die neben festverzinslichen Wertpapieren auch Aktien, Immobilien und Edelmetalle beinhalten. Viele Investoren wählen die Immobilie als bevorzugtes Anlageobjekt, teils zur Selbstnutzung und teils als Renditeobjekt zur Vermietung. Es mag in einigen Fällen sinnvoll sein. In anderen Fällen besteht die Gefahr, auf dem aktuellen Preisniveau zu teuer einzusteigen. Generell lässt sich feststellen, dass Immobilien nicht mehr billig sind - andere Sachwertanlagen wie Gold und Aktien aber auch nicht! Daher ist im aktuellen Umfeld Vorsicht geboten, um nicht zuviel zu bezahlen.
Wir dürfen die Regeln für eine erfolgreiche Kapitalanlage nicht aufgeben, nur weil wir meinen, dass wir uns in einer außergewöhnlichen Situation befinden. Die Regeln gelten weiter: Billig einkaufen und teurer verkaufen. Verluste müssen begrenzt werden. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass niemand die Zukunft kennt. Daher auch der Grundsatz der Risikostreuung! Wenn wir die Zukunft vorsagen könnten, bräuchten wir keine Risikostreuung mehr! Dann würde ich auf die Anlagen setzen, von denen ich weiß, dass sie steigen. Da aber niemand die Zukunft kennt, halte ich mich an Regeln und den gesunden Menschenverstand.
Immobilienpreise hängen von vielen Faktoren ab, Aktienkurse auch. Daher sollten wir alle uns bei Investitionsentscheidungen nicht nur von der Inflationsgefahr leiten lassen oder irgendwelchen Allheilmitteln Glauben schenken. Der Erfolg in der Geldanlage kommt durch viele kleine Entscheidungen über einzelne Beträge über längere Zeit. Dazu braucht es Mut und Ausdauer. Mut, auch einmal eine Fehlentscheidung zu treffen und Ausdauer, um weiterzumachen!
Es grüßt Sie herzlich
Ihr
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12.10.2012
Andreas Schmitz, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken: "Für den Staat ist Geldentwertung die einfachste Möglichkeit, sich zu entschulden. Die Bürger werden dabei schleichend enteignet."
Deutschlands Banken warnen vor einer Geldentwertung durch die Politik der Europäischen Zentralbank. "Wir glauben derzeit, die Probleme mit Geld zuschütten zu können", sagte Bankenpräsident Andreas Schmitz SPIEGEL ONLINE. Mittelfristig riskiere man damit jedoch eine steigende Inflation.
In den nächsten zwei bis drei Jahren werde die Teuerungsrate in Deutschland zwar kaum über 2,5 Prozent hinausgehen, sagte Schmitz. "Aber danach droht die Inflation". Es sein einfach zu viel Geld im Wirtschaftskreislauf. "Und für den Staat ist die Geldentwertung die einfachste Möglichkeit, sich zu entschulden. Die Bürger werden dabei schleichend enteignet."
Mit der expanisven Geldpolitik kauften die Notenbanken höchstens Zeit zur Krisenbekämpfung, sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken. Irgendwann werde man sich jedoch den Problemen stellen müssen, "auch wenn das schmerzhaft ist. Denn wenn wir weiter warten, wird es noch schmerzhafter."
Bei der Krisenbekämpfung kann eine europäische Bankenunion mit einem gemeinsamen Einlagensicherungsfonds für Schmitz nur der letzte von vielen Schritten sein. Zuvor müsse der Fiskalpakt so umgesetzt werden, "dass er nicht nur ein Stück Papier ist". Zudem müsse eine europäische Bankenaufsicht eingesetzt werden, die alle europäischen Institute überwacht. "Wenn wir irgendwann eine funktionierende Kontrolle haben, ist eine Bankenunion vielleicht sogar das Richtige. Aber diese gemeinsame Kontrolle für alle Banken in Europa haben wir bisher nicht", sagte Schmitz SPIEGEL ONLINE. "Die Reihenfolge ist also einfach falsch."
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/...ch-geldflut-a-861280.html
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12:20 06.03.14
Mario Draghi stellt die Inflationsprognose der EZB vor. Inzwischen sind die Warnungen mancher Experten vor einer Hyperinflation verstummt. Die größere Gefahr sind fallende Preise. Sie könnten Draghi zum Handeln zwingen.
Knapp drei Jahre ist es her, da titelte die Wirtschaftswoche: „Axel Weber geht, die Inflation kommt.“ Zum damaligen Zeitpunkt hatte Axel Weber gerade seinen Rücktritt als Bundesbank-Chef erklärt. Die Story lässt sich knapp zusammenfassen: Webers Rücktritt sei das Signal für eine Neuausrichtung der europäischen Geldpolitik – nun drohe mehr Inflation. Nicht wenige Ökonomen vertraten diese These. Sie stützten sich zum Beispiel auf die anschwellende Bilanzsumme der Europäischen Zentralbank (EZB). Auf dem Höhepunkt der Krise im Sommer 2012 war diese auf immerhin 3,1 Billionen Euro gestiegen. Oder auf die Anleihekäufe der EZB.
Inzwischen ist klar: Die große Inflation bleibt aus. „Es wird auf absehbare Zeit in der Euro-Zone keine hohe Inflation geben“, sagt Christian Schulz, Ökonom von der Berenberg Bank. Wenn überhaupt, besteht die Gefahr sinkender Preise. Das hat verschiedene Gründe. Aber der Reihe nach.
An diesem Donnerstag legt Mario Draghi die Inflationsprognose der EZB bis 2016 vor. Bislang rechnet sie für 2014 mit einer Kerninflation von 1,3 Prozent. Damit ist der um besonders schwankungsanfällige Güter wie Energie bereinigte Preisanstieg gemeint. Doch zwischen Prognose und Realität klafft eine Lücke: Im Februar stieg die Kerninflation zwar von 0,8 auf 1,0 Prozent – damit liegt sie aber immer noch deutlich unter dem von der EZB prognostizierten Wert. „Trotz des überraschenden Anstiegs wird die EZB wohl gezwungen sein, ihre Inflationsprojektionen für 2014 und 2015 am Donnerstag zu reduzieren“, erwartet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.