Nun habe ich weniger SCHISS ;---))))
09.02.2006 09:21 Verhandlungen zwischen GM und UAW zu Delphi stocken - WSJ
NEW YORK (Dow Jones)--Die Verhandlungen um eine gütlichen Einigung über die künftigen Tarifbedingungen beim insolventen US-Automobilzulieferer Delphi gestalten sich nach einem Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ) äußerst schwierig und sind ins Stocken geraten. Mit den Verhandlungen vertraute Personen hätten sich skeptisch geäußert, dass es den Beteiligten gelingt, den betroffenen Delphi-Mitarbeiter eine "weiche Landung" zu ermöglichen, schreibt die Zeitung am Donnerstag.
So habe die Automobilgewerkschaft UAW kürzlich eine Präsentation ausfallen lassen, bei der sie eigentlich ihre Form der Unterstützung für die General Motors Corp beim geplanten Abbau von Personal erläutern wollte. Die Probleme von Delphi hängen eng mit der früheren Muttergesellschaft GM zusammen. Die Einigung bei Delphi wird als Testfall für den auch bei GM nötigen Stellenabbau gesehen.
Ein Unsicherheitsfaktor in den laufenden Verhandlungen zwischen allen drei Parteien sind jene Delphi-Mitarbeiter, für die der Zulieferer die Zusage von GM in Anspruch nehmen will, sie wieder zurückzugeben. Es sei unklar, inwieweit Delphi-Mitarbeiter zu einem Wechsel angesichts der Unsicherheiten bei GM überhaupt bereit seien, schreibt die Zeitung.
Ferner sorge sich die UAW, wie lange GM denn wohl bereit sein wird, die Löhne der Delphi-Mitarbeiter zu bezuschussen, nachdem ihr Arbeitgeber sie um 60% oder mehr kürzen will. GM ist bei der Abspaltung von Delphi 1999 weit reichende Verpflichtungen gegenüber Teilen der Belegschaft eingegangen.
Die Verhandlungen stehen mittlerweile unter erheblichem Zeitdruck. Am 17. Februar, so hat Delphi angekündigt, will der Zulieferer das zuständige Konkursgericht bitten, den bis 2007 gültigen Tarifvertrag aufzuheben, sollte bis dahin keine Einigung erfolgt sein.
Allerdings beginnt dann zunächst ein Prüfverfahren, das üblicherweise mehrere Wochen in Anspruch nimmt. In dieser Zeit kann weiter eine gütliche Einigung erreicht werden. Delphi könnte das Gerichtsverfahren sogar noch aussetzen lassen, wenn sich zwischenzeitlich noch eine Annäherung der Verhandlungspartner abzeichnet.
Doch die Gewerkschaft hat bereits offen mit Streiks gedroht, sollte Delphi diesen Weg beschreiten. Ein solcher Ausstand könnte direkt auf die Fertigung von GM durchschlagen und den Marktstart einiger neuer Modelle empfindlich treffen. Auch Ford und Toyota beziehen Teile von Delphi.
Kommt es zu keiner gütlichen Einigung, könnte GM am Ende gezwungen sein, die Löhne für jene Delphi-Arbeiter zu zahlen, die der Zulieferer entlässt. GM bezahlt bereits jetzt 5.000 eigene Ex-Mitarbeiter in einer Auffanggesellschaft und will in den nächsten fünf Jahren 30.000 ihrer 105.000 UAW-Beschäftigten abbauen.
Die UAW fordert im Fall Delphi, dass GM Löhne und Zusatzleistungen von 23.000 UAW-Delphi-Arbeitern stützt, wenn der Zulieferer sie kürzt, um sein Geschäft im Zuge des laufenden Gläubigerschutzverfahrens zu sanieren.
Unter starkem Druck steht nach Darstellung der Zeitung vor allem die Gewerkschaft UAW. Die Führungsspitze ist sich unsicher, welche Zugeständnisse an die Arbeitgeberseite ihre Mitglieder mittragen würden. Als Beispiel nennt das WSJ die bisher gültige Vereinbarung, dass Mitarbeiter beider Konzerne maximal innerhalb eines Umkreises von 50 Meilen eingesetzt werden dürfen. In der UAW gilt es als nicht sicher, dass die Belegschaften Willens sein werden, diesen Radius auszuweiten.
Auf dem UAW-Gewerkschaftstag in Washington am Dienstag räumte Vice President Richard Shoemaker ein, dass die drei Verhandlungspartner nach Wochen intensiver Gespräche wenig Fortschritte erzielt hätten. Sollte das Konkursgericht eine noch Einigung ablehnen und Delphi ihr Vorhaben zur drastischen Lohnkürzung umsetzen, lasse sich ein langwieriger Streik in Detroit wohl nicht mehr verhindern, sagte Shoemaker vor der Arbeitnehmervertretung.
DJG/DJN/rio/jhe
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February 09, 2006 03:21 ET (08:21 GMT)
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Klingt doch als hätte Delphi doch noch Zukunft.
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