zum preis der für China schlägt erneut im australischen Rohstoffsektor zu: Tiger Resources – Übernahme von Mitbewerber zeigt günstige Bewertung auf Kolumne von Björn Junker am 3. Oktober 2012
Erneut schlagen chinesische Firmen im australischen Rohstoffsektor zu. Ziel ist dieses Mal der angehende Kupferproduzent Discovery Metals (WKN A0LFW8). 830 Mio. Dollar wollen die in Shanghai ansässige Beteiligungsgesellschaft Cathay Fortune Corp (CFC) und der China-Africa Development Fund für das Unternehmen zahlen, das gerade erst seine Boseto-Mine in Botswana in Betrieb genommen hat. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2013 (Juni 2013) will Discovery Metals rund 35.000 Tonnen Kupfer produzieren.
Das Gebot, das sich auf 1,70 AUD in bar je Aktie beläuft, sieht vor, dass CFC 75% und der China-Africa Development Fund 25% an dem Unternehmen übernimmt. Die Offerte, die dem Unternehmen am 21. September gemacht wurde, stellt einen Aufschlag von 45% zum durchschnittlichen Kurs von Discovery Metals der letzten 20 Handelstage dar. CFC hält bereits jetzt 13,7% an Discovery Metals.
Die Aktie von Discovery Metals Wettbewerber Tiger Resources (WKN A0CAJF) hat sich, wohl auf Grund dieser Nachricht, bei hohem Handelsvolumen um 12,5% auf 0,36 AUD verteuert. Kein Wunder, denn so viele bereits produzierende Kupfergesellschaften gibt es an der australischen Börse ASX nicht.
Überhaupt, gibt es einige Übereinstimmungen zwischen Tiger Resources und Discovery Metals. Wobei Tiger in der Unternehmensentwicklung schon weiter fortgeschritten ist. Denn das Unternehmen ist bereits seit mehr als einem Jahr in Produktion, während Discovery erst vor Kurzem seine Anlage auf Boseto kommissioniert hat. Allerdings hält Tiger nur 60% an seinem Kipoi-Projekt.
Das bedeutet, dass Tiger Resources noch dieses Jahr zu Ende Dezember die geplante Produktion von 35.000 Tonnen Kupfer erreichen dürfte, während dies bei Discovery wie gesagt erst für Ende Juni 2013 geplant ist. Das in der Demokratischen Republik Kongo tätige Unternehmen will in einer zweiten Produktionsphase dann die Produktion auf 50.000 Tonnen hochwertigen Elektrolytkupfers erweitern, während Discovery Metals eine – stärkere – Ausweitung im Untertagebau derzeit noch untersucht.
Die niedrigeren Produktionskosten hat auf jeden Fall aber Tiger. Diese liegen in der laufenden ersten Förderphase bei rund 0,40 USD pro Pfund Kupfer, steigen in den ersten drei Jahren der zweiten Phase auf immer noch sehr günstige 0,70 USD pro Pfund und erst dann auf rund 1 USD pro Pfund. Bei Discovery Metals werden die Cashkosten wohl zwischen 1,60 und 1,80 USD pro Pfund Kupfer liegen.
Zudem ist Discovery Metals mit rund 200 Mio. USD verschuldet, während es bei Tiger nach eigener Aussage ca. 10 Mio. USD sind. Und betrachtet man einige andere Kennzahlen, dann ist Tiger definitiv günstiger als Discovery Metals. So liegt bei Tiger beispielsweise das Verhältnis von Unternehmenswert zu Ressource (708.000 Tonnen Kupfermetall) bei ungefähr 0,15 USD pro Pfund des roten Metalls. Discovery hingegen wird in dieser Hinsicht mit 0,26 USD pro Pfund Kupfer bewertet (Ressource: 1,7 Mio. Tonnen Kupfer). Auch das Verhältnis des Unternehmenswerts zum von Analysten geschätzten EBITDA für das Geschäftsjahr 2013 fällt mit 2,3 bei Tiger gegenüber 7,6 bei Discovery Metals deutlich günstiger aus. Die Konsensprognose der Analysten veranschlagt für Tiger im Geschäftsjahr 2013 ein EBITDA von 97 Mio. AUD, während es bei Discovery 126 Mio. AUD sind.
All das soll nun nicht bedeuten, dass auch Tiger in Kürze Ziel eines Übernahmeangebots werden könnte, zeigt unserer Ansicht nach aber, dass das Unternehmen gerade im Vergleich – und wie wir meinen trotz des hohen Länderrisikos – auf dem aktuellen Niveau sehr günstig bewertet ist.
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eine kleine anregung...für die differenz zwischen dem gebot
und dem was angemessen ist...
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