Hier ein recht interessanter Artikel zur Börsenlage im neuen Jahr.
Jens Rabe: Der Blick in die Glaskugel erschienen am: 01.01.2001
Das war es also, das Börsenjahr 2000. Der Leitindex der Gemeinde der Technologiegläubigen weltweit, der Nasdaq, schloß das schlechteste Jahr seines Bestehens seit 1971 noch mal mit einem Minus ab. Und der kleine Bruder - der Nemax in Deutschland ? Besser ist, wir reden nicht mehr darüber. Ab sofort gilt, alles was in 2000 geschah, ist ein für alle mal Geschichte. Und nur die Geschichte wird zeigen, ob die Ereignisse des Jahres 2000 nur ein weiterer Ausrutscher in der langen Historie in einer erfolgreichen Börsenentwicklung waren, oder nicht.
Viel aufregender ist es doch jetzt nach vorn zu schauen und ein wenig zu spekulieren. Lassen wir unsere Gedanken schweifen und werfen wir einen Blick in die Glaskugel. Was wird uns das neue Jahr bringen? Nachfolgend einige meiner Gedanken, von Beginn an verbunden mit dem Hinweis, daß es sich hierbei ausschließlich um persönliche Gedanken ohne Anspruch auf Richtigkeit derselben handelt.
Einer der großen Renner wird der SMAX ! Die Begründung ist simpel. Durch den Absturz des Neuen Marktes in 2000 braucht man einen neuen Spielball. Nun läßt sich allerdings kaum überdurchschnittliche Rendite mit Dax-Werten machen. Die Liquidität ist einfach zu groß, als daß man Marktenge bewußt spielen kann. Deshalb wird es der SMAX werden. Karl Fickel, vormals Starmanager des Invesco Neue Märkte Fonds hat schon angekündigt, mit seiner neuen Fondsgesellschaft Lupus Alpha einen entsprechenden Fonds aufzulegen. Andere werden folgen. Auch können viele der "Neuen Märkte Fonds" problemlos SMAX Titel in ihre Fonds integrieren. Einige Börsenmagazine spielen auch schon diesen Ball, und berichten verstärkt über dieses Marktsegment.
In Europa werden die Osteuropäer viele Gelder anlocken. Die EU-Kanditaten Polen und Tschechien ebenso wie der Zukunftsmarkt Rußland. Ähnlich wie in 1999 Griechenland, werden diese Märkte von den erforderlichen starken Reformen profitieren. Jede Institution weltweit, die Geld zu verteilen hat (EU, WTO, Weltbank etc.), tut dies verstärkt in diesen Ländern. Ein weiteres Indiz sind die Währungen, die sich allesamt auf höheren Niveau als vor Jahresfrist befinden und die gleichzeitig fallenden Zinsen in diesen Ländern.
In Asien wird China die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der WTO Beitritt wird für internationale Investitionen sorgen. Und schließlich hat der Shanghai B-Index schon mal ordentliche 136 Prozent in 2000 zugelegt. Wohlgemerkt, fast ohne Kenntnisnahme der internationalen Anlegerschaft, die lieber gebannt dem Sturzflug der Asien-Inets zusah. Hong-Kong ist tot, es lebe Shanghai. Wenn schon in China investieren, dann direkt. Und mit der Ankündigung von heute (29.12.2000) im nächsten Jahr China Telecom zu plazieren, ködert man schon mal die internationale Investorengilde.
Und Amerika? Auch da wird es nicht so schlimm kommen, wie befürchtet. Harte Landung oder weiche Landung, das Ziel ist dasselbe, nämlich runter zu kommen. Und je nachdem was eintritt, werden wir uns ergötzen können an den Erklärungen der Wirtschaftstheoretiker, warum es genau so und nicht anders kommen konnte. Quelle: http://www.dynamitimdepot.de
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