eine "Überbewertung" des Fussballs, denn die Preise der Angebote bilden sich einfach aufgrund der starken Nachfrage nach dem Produkt Fussball.
Das Problem ist mehr die uneinheitlichen Rechtsgrundlagen innerhalb von Europa, was die Vermarktung dieses Produkts anbelangt und dass die large-market-Teams als Kapitalgesellschaften einerseits die Möglichkeit der Substitution des Fremd- durch Eigenkapital haben und 80% der Manager dieser Vereine kurzfristig denken und handeln (typisches Problem der Managements) und somit das neue Kapital gleich wieder in die Spieler pumpen um den Marktwert des Vereins einerseits zu erhöhen und anderseits Rechtepakte besser zu vermarkten. Zudem spielt der Hintergedanke, dass mehr Stars zu mehr sportlichem Erfolg führen eine große Rolle, was wissenschaftlich allerdings widerlegt ist und sich nach Studien nur eine etwa 10%ige Steigerung des Erfolgs einstellt (in Rangplätzen).
Seit dem Bosman-Urteil profitieren natürlich auch die Spieler in erheblichem Umfang mehr an der Nachfrage am Produkt Fussball, da die Finanzmittel der Transferkosten nicht mehr in die Kassen der Vereine, sondern hauptsächlich in die Taschen der Spieler fließen.
Grundsätzlich leiden nicht nur die large-market-Teams und letztlich auch der Markenwert "Bundesliga" an sich extrem unter der zentralen Vermarktung, allerdings nur im internationalen Vergleich! Im Hinblick auf den Spielbetrieb innerhalb der Liga ist das Solidarprinzip, welches auf der zentralen Vermarktung fusst, ein absolutes MUSS - sowohl für die large-market-Teams als auch für die Bundesliga, da ansonsten die Attraktivität und somit die Vermarktungschancen schlechter würden.
Man kann es als Dilemma bezeichnen, wenn man sich sowohl gerne die Bundesliga anschaut, als auch die deutschen Teams im europäischen Vergleich. Aber so ist es nun mal.. Vereine wie Real Madrid sind hoch verschuldet und gehen mit ihrem Kapital rein institutionenökonimisch vor, versuchten in letzter Zeit mehr die Vermarktungchnacen zu maximieren durch den Einkauf reiner "Stars", aber der sportliche Erfolg bleibt auf der Strecke. Auch Chelsea konnte sich international nicht den sportlichen Erfolg kaufen u.andere ebenfalls nicht.(CL-Sieger die letzten Jahre: Liverpool, davor FC Porto!) Das ist übrigens auch der Grund für das o.g. Studienergebnis, denn der sportliche Erfolg, der sich durch den angedachten Einkauf von Stars zur Verbesserung der Spielstärke einstellen soll, stellt sich nicht ein, da die relative Spielstärke im Vergleich zu anderen Vereinen, die auch mit Stars nachrüsten, eben annähernd gleich bleibt! Das ist aber eben der Zwang zur Überproduktion von Spielstärke..
Man muss sich als Fan fragen was man letztlich möchte, eine ordentliche professionelle Vereinsführung, die auf soliden Beinen steht und von Jahr zu Jahr international mal Erfolge einheimst (man muss bedenken, dass Bayern war vor paar Jahren erst CL-Gewinnner war..man kann den Erfolg eben nicht pachten bei dieser Konkurrenz im Wettbewerb!), aber eben Erfolge mittelfristig erzielt und weisen Umgang mit dem Kapital pflegt (siehe hierbei auch Bremen).
Auf Verbandsebene haben wir ein ganz anderes Problem. Und zwar heißt das "Nachwuchsförderung"! Hier bestehen einfach Interessendivergenzen zwischen DFB und Liga, die sich wieder auf das ökonomische Problem subsummieren lassen. Die reine Lohnzahlung der Auswahlsspieler durch die Vereine ist eben die eine der antreizinkompatiblen Regelungen. Eine andere ist die durch das Bosman-Urteil geschaffene Abschaffung der Transferentschädigungen. Für die Bundesligavereine ist seither der Zugriff auf Talente kostenlos möglich und es kann in diesem "wirtschaftlichen Wettbewer" letztlich niemand erwarten, dass die Amatuervereine oder der Verband die Ausbildung der Nachwuschskräfte auf Dauer kostenlos übernimmt. Auflagen, die kostenträchtige Nachwuschförderprogramme vorschreiben, stoßen nicht nur auf Widerstand bei den Bundesligavereinen, sondern auch den Rechtevermarktern und haben den anreizökonomischen Nachteil, dass sie den Vereinen Kosten auferlegen, die sie ohne EIgentumsrechte an den ausgebildeten Spielern über das Instrument Transferentschädigungen nicht refinanzieren können. Es müssten also die Austauschbeziehungen zwischen Verband und Bundesliga verstärkt auf eine ökonomische Basis gestellt werden..
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