Nun, von "kräftig was zwischen die Hörner bekommen zu haben" kann keine Rede sein. Der BA-Sprecher hat einzig verkündet, die Jobcenter seien angewiesen worden, verstärkt darauf zu achten, dass bestehende Vorschriften und Gesetze auch seitens der Vermittler zu beachten seien.
Ob Vermittler hier in völliger Blindheit agiert haben oder gar auf Weisung von oben so handeln, bleibt weiterhin unklar. Doch dürfte man davon ausgehen können, dass wenn ein Magazin wie Report über derartige Praktiken Bescheid weiss, dies bei den Fachleuten der Agentur ebenfalls bekannt war. Weiter kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass ein Teil der von diesen Praktiken betroffenen Arbeitslosen sich bei ihren Sachbearbeitern bzw. den übergeordneten Beschwerdestellen entsprechend geäußert haben. Das Magazin Report dürfte wohl über entsprechende Informationszuträger aus den genannten Kreisen verfügt haben, bevor diese Thematik eine weitere Recherche erfuhr und für veröffentlichswert gehalten wurde.
Und selbstverständlich können die Agentur, die ArGen oder die Jobcenter etwas gegen nutznießende Abzocker unter den Unternehmen tun. Zwar nicht im Sinne der Verfolgung von Gesetzesverstößen als Behörde, weil hier die von mir schon erwähnte Neutralitätspflicht greift, aber die "Jobangebote" der auffällig geworden Unternehmen können aus dem Vermittlungsangebot gestrichen werden.
Und jetzt mal unter uns und Klartext. Die Jobangebote, welche bei der Arbeitsagentur auflaufen sind zum allergrößten Teil in der Grauzone anzuordnen. Hinsichtlich Arbeitsbedingungen und Bezahlung am Rande des Vertretbaren. Arbeitgeber, welche höherwertige Arbeitsangebote bereithalten, bedienen sich nicht der staatlichen Vermittlung. Deren Bedarf wird am freien Markt ausreichend gedeckt. Dabei sind die Bedingungen unter den die hier angesprochenen Praktika hinsichtlich der Zeit so klar formuliert, dass es unverständlich bleibt, weshalb längerfristige Angebote überhaupt zur Vermittlung stehen, bzw. erst erfasst werden. Da gibt es hierzulande reichlich Möglichkeiten, wo Jobangebote, die nicht mal den gesetzlichen Mindestanforderungen genügen, als legale Tätigkeiten umformuliert werden und damit nicht so eindeutig identifizierbar sind.
Ich bleibe bei meiner Aussage hinsichtlich der Jobvergabe in Folge der Hartz-Gesetzgebung. Hier werden mit vollem Durchblick und Bewußtsein der Behörden Menschen unter Erzeugung von finanziellem Druck in illegale und unzumutbare Beschäftigungen vermittelt.
-------------------------------------------------- Ich möchte eure Sterne nicht. Gebt sie den Bedürftigen.
|