Ich hatte es hier und auch auf WO schon vorgerechnet. Wie der Name suggeriert ist das der FCF nach debt service, also Zinszahlungen. Quasi der FCF der uns Aktionären zusteht (da EK nachrangig zu FK). Jetzt fragen sich einige "warum ist dieser höher als der Gewinn". Hauptsächlich zwei Gründe: 1) die Abschreibungen die den Gewinn belasten sind verzerrt und zu hoch, und das aufgrund der Unternehmenszukäufe. Denn durch Purchase Price Allocation entstehen zusätzliche Abschreibungen der immateriellen Vermögensgegenstände. Der wirkliche Investitionsaufwand im Investing Cash Flow ist nämlich deutlich geringer, da die Firma gar nicht so kapitalintensiv ist, wie es die Abschreibungen suggerieren würden. 2) Das Subscription Business Model führ dazu, dass Kunden ihrer Beiträge vorab an TMV zahlen. Diese Zahlungen, können aufgrund Realisationsprinzip nicht sofort als Umsatz verbucht werden (deferred revenue) und werden nur verzögert im Gewinn gezeigt, obwohl das Geld schon eingenommen wurde.
Diese beiden Effekt führen zu dem sehr hohen Free Cash Flow. Den Gewinn müsste man eigentlich um diese Effekte normalisieren. Beim Ebitda macht es das Management und zeigt ein Cash Ebitda. Beim Gewinn leider nicht bzw. im Kleingedruckten. Man müsst viel deutlicher kenntlich machen, dass D&A wegen PPA der Akquisitionen zu hoch ist.
Lange Rede, kurzer Sinn. Sobald auch die D&A im Rahmen der PPA durch ist, wird der reported Gewinn exponentiell steigen. Die Thematik mit den deferred revenues wird auch etwas an Bedeutung verlieren, denn ein Teil basiert noch auf dem alten "licensing" Geschäftsmodell. Mit 100% SaaS, läuft dieser Effekt leicht aus.
TMV können nur sehr erfahrene Anleger analysieren, was leider ein Problem ist. Der Michel sieht den reported Gewinn und macht seine einfache KGV Rechnung.
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