In zwei Tagen wird Juba in Südsudan etwas Besonderes sein: die jüngste Hauptstadt der Welt. Hier wird die Republik Südsudan am 9. Juli ihre Unabhängigkeit erklären, und damit wird das bislang größte Land des afrikanischen Kontinents in Nord und Süd geteilt sein. Aber die vielen offenen Fragen, wie die Zugehörigkeit der Grenzregion Abyei, die Aufteilung der Öl-Einnahmen, die Verteilung der Schulden und besonders die Festlegung der Grenzen, sind noch offen. Das hat in der letzten Zeit für zahlreiche Gefechte an der Grenze zwischen Nord und Süd gesorgt. Denn was viele Beobachter seit langem befürchtet haben, ist eingetreten: Kurz vor der Unabhängigkeit des Südsudans toben heftige Gefechte zwischen Truppen aus dem Norden und dem Süden, besonders in den Gebieten an der Nord-Süd-Grenze, wie Abyei und Südkordofan. Ende Mai 2011 hatte die Regierung des Nordens die ölreiche Region Abyei besetzt. Sie wird von beiden Seiten beansprucht. Und obwohl der UN-Sicherheitsrat entschieden hat, diese Region zu entmilitarisieren, ist es noch nicht klar, ob die Blauhelme die Waffenruhe einhalten können. "Nicht nur die Regierungen des Nordens und des Südens sind Teil des Konflikts, sondern auch die Volksgruppen der Misseriya aus dem Norden und der Dinka-Ngok aus dem Süden", meint Faisal Mohamed Salih, Sudanexperte aus Khartum. "Wenn die Regierungen sich einigen ohne das Einverständnis dieser Volksgruppen, dann wird die Einigung nicht umgesetzt", führt er fort. weiter: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15211699,00.html
|