Der Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann wurde von der CDU wegen einer als antisemitisch kritisierten Rede ausgeschlossen
Der umstrittene Ex-CDU-Politiker Martin Hohmann sollte eine Rede bei der JU Mecklenburg-Vorpommerns halten. Nach heftiger Kritik aber ist er wieder ausgeladen worden und der Initiator der Idee zurückgetreten.
Die Einladung war als Kritik an der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel gedacht und die Provokation ging nach hinten los. Zum Neujahrsempfang des Kreisverbandes der Jungen Union (JU) in Mecklenburg-Vorpommern sollte der umstrittene ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann eine Festrede halten. Nach heftiger Kritik aber hat die JU ihre Einladung zurückgezogen. "Die Einladung war eine politische Dummheit. Wir können aber davon ausgehen, dass es die Tat eines Einzelnen war", sagte Vincent Kokert, Landesvorsitzender der Nachwuchsorganisation in Mecklenburg-Vorpommern.
Martin Hohmann war nach einer als antisemitischen Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2003 aus der Unionsfraktion und aus der CDU ausgeschlossen worden. Der CDU-Politiker hatte die Frage aufgeworfen, ob die Juden wegen deren Beteiligung an der russischen Oktober-Revolution als "Tätervolk" bezeichnet werden könnten.
Die Einladung Hohmanns nach Mecklenburg-Vorpommern soll die des JU-Kreisvorsitzenden Steffen Bokunewitz gewesen sein. In der "Bild"-Zeitung sagte er: "Sie ist unser Beitrag zur Kritik an der Parteivorsitzenden. Wir hatten sie zunächst eingeladen, selbst zu reden. Aber sie hatte angeblich keine Zeit. Hohmann hatte Zeit und Lust zu kommen." "Veranstaltung darf auf keinen Fall stattfinden" JU- und CDU-Politiker sollen jedoch versucht haben, die Festrede ihres ehemaligen Parteikollegen mit aller Macht zu verhindern, berichtet die Zeitung weiter. "Diese Veranstaltung darf auf keinen Fall stattfinden", wurde JU-Chef Philipp Mißfelder zitiert. Der mecklenburgische CDU-Landeschef Eckhardt Rehberg sagte der "Bild", es zeuge von politischer Dummheit und Instinktlosigkeit, Hohmann einzuladen.
Initiator Steffen Bokunewitz jedenfalls hat nun reagiert und sein Amt zur Verfügung gestellt. "Er hat unserem Bundesvorsitzenden telefonisch mitgeteilt, dass er zurücktritt", sagte Landeschef Vincent Kokert.
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