In # 3756 wirft Xoxos die Frage nach der generellen Rentabilität der shale plays a la OSR Halliday auf. Interessant ist, dass es bisher keine harten Fakten zu diesem Thema gibt. Alle Beteiligten arbeiten nach dem Prinzip Hoffnung, denn aufgrund der immensen Investitionskosten und hohen Declineraten wird sich erst langfristig zeigen, ob positiver CashFlow zu erreichen ist. Bisher arbeiten die Firmen im negativen Cashflowbereich, um die Produktion zu steigern und neue Quellen anzuschließen. Die Produktion wächst, aber auch die Verschuldung, genau wie bei Activa. Die entscheidende Frage lautet: Reichen die "long Tail" Erlöse , um die Schulden zurückzuzahlen und bleibt dann noch Cash für die Aktionäre? Dieses Jahr wird von den Analysten deshalb sehr genau Kodiak Oil und Gas (KOG) , vielleicht DAS Vorzeigeunternehmen der Shalebranche, beobachtet. KOG hat angekündigt, dieses Jahr CAPEX gleich Cashflow zu fahren, d.h. neue Bohrungen nur so viele, wie durch Cashflow aus bestehenden Bohrungen gedeckt. Wenn dann kein Wachstum zu erzielen ist, wäre das ein sehr schlechtes Zeichen. Im Moment sieht es aber so aus, als ob 10 - 20 % Wachstum ohne neue Verschuldung für KOG drin wären. Man darf aber dabei nicht vergessen, dass vom Cashflow auch die Personal und Verwaltungskostenquote, die Schuldzinsen und irgendwann auch die Schuldenrückzahlung zu leisten ist. Deshalb völlig zutreffend die Aussage von Xoxos, dass Zeit und operative Exzellenz sehr wichtige Faktoren sind. Für Activa umso wichtiger, da der Anteil der Management und Verwaltungskosten im Vergleich zum Umsatz bei uns extrem hoch sind. Schaut man sich z.B. den Abschluss 2012 an, beträgt der Anteil der Personalkosten und "sonstige betriebliche Kosten" (= Verwaltungskosten) knapp 40 % des Umsatzes. Extrem hoch in der Ölproduktionsbranche, bei KOG z.B. liegt der bei unter 10 % . Jetzt muss das nicht zwangsläufig heißen, dass bei Activa das Management sich auf unsere Kosten die Taschen voll macht. Wenn wir schnell wachsen möchten, brauchen wir gute Leute und die müssen selbstverständlich auch bezahlt werden. Aber wachsen wir schnell? Bisher nicht, denn leider wächst unser Umsatz kaum oder gar nicht, während die Kosten für Management und Verwaltung rasant weiter steigen. In 2013 befinden wir uns diesbezüglich übrigens auf Rekordkurs. Alles wäre für mich o.k. , falls endlich, endlich signifikante Erfolge dem gegenüberstehen würden. Deshalb sind die Fehlschläge und Verzögerungen der letzten Zeit so ärgerlich. Gray Waterflood um 1 Jahr verzögert, Adams Ranch weit hinten dran, Loma Field total eingebrochen, bei OSR ein ums andere Mal den Zeitplan verfehlt. Das schmerzt uns extremst, denn die Verwaltungskosten laufen weiter. Dashalb waren in meinen Augen auch die Gehaltserhöhungen für Vorstand und Aufsichtsrat (100% !) ungerechtfertigt. Erst liefern, dann kassieren, bitte. Entweder wir wachsen endlich, und zwar schnell, oder unsere hohen Fixkosten werden uns Aktionäre ausbluten lassen. Alternative: Fixkosten runter, keine neuen Projekten mehr, alte Projekte verkaufen, Personal entlassen und die Gesellschaft als reine Finanzbeteiligung an OSR Halliday positionieren. Sicher schmerzhaft für das Management, aber sind wir Aktionäre nicht diejenigen, die jahrelang Schmerzen (zugegenermaßen nur finanzieller Art ) zu erdulden hatten?
Der aktuelle Aufsichtsrat ist m.M. nach nicht in der Lage , harte Schnitte in unserem Sinn vorzunehmen, falls nicht dieses Jahr die Wende gelingt.. Deshalb plädiere ich noch einmal für eine Umbesetzung auf der nächsten HV. Es stehen AR Wahlen an, diese Chance gibt es nur alle 5 Jahre..
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