nun aus dem Sack:
Dow Jones UPDATE: Subprime-Krise belastet Ergebnis der Investmentbanken Donnerstag 14. Juni 2007, 17:17 Uhr (NEU: Details, Vergleich von Goldman mit Bear Stearns, Lehman)
Von Natali Schwab und Jed Horowitz Dow Jones Newswires
NEW YORK (Dow Jones)--Die Krise im US-Subprime-Markt hat die Ergebnisse der beiden Investmentbanken Goldman Sachs und Bear Stearns im zweiten Quartal belastet. Während die Goldman Sachs Group mit 2,33 Mrd USD noch einen marginalen Gewinnanstieg von 0,9% verzeichnete, sank das Nettoergebnis von Bear Stearns um 33% auf 361,7 Mio USD. Beide Banken berichteten von einem rückläufigen Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren aufgrund der Probleme mit risikoreichen Hypothekenkrediten.
Die Nettoeinnahmen von Goldman Sachs sanken um 0,6% auf 10,18 Mrd USD. Das Segment Trading and Principal Investments, das Kerngeschäft der Investmentbank, machte wieder den größten Anteil am Geschäft aus. Der Bereich verzeichnete jedoch ein Einnahmeminus von 10% auf 6,24 Mrd USD. Dabei gingen die Einnahmen bei Principal Investments aufgrund von Verlusten bei asiatischen Investments auf 785 Mio USD von 1,7 Mrd USD im Vorjahr zurück. Dies habe das Ergebnis je Aktie mit je 0,14 USD belastet.
Die Einnahmen im Segment festverzinsliche Wertpapiere, Währungen und Rohstoffe gingen sogar um 24% zurück. Der Rückgang reflektiere die "anhaltende Schwäche" im Subprime-Markt, dem Geschäft mit Schuldnern mit unterdurchschnittlicher Bonität. Zudem hatte Goldman im Vorjahr von dem Verkauf von Aktiva profitiert. CFO David Viniar schätzt, dass die Talsohle im Subprime-Markt noch nicht erreicht ist.
Hingegen liefen die Geschäfte im Investmentbanking gut. Die Einnahmen stiegen um 13% auf 1,72 Mrd USD durch die das starke Geschäft mit Fusionen und Akquisitionen (M&A) und dank der hohen Finanzierungstätigkeit von Goldman. Das Asset Management verzeichnete ebenfalls ein Wachstum von 13% auf 1,81 Mrd USD.
Das Ergebnis je Aktie lag im Konzern mit 4,92 USD über Vorjahreswert von 4,78 USD und übertraf auch die Analystenerwartungen von 4,79 USD. Der Gewinn lag jedoch deutlich niedriger als im ersten Quartal als Goldman Sachs 6,67 USD je Aktie und Nettoeinnahmen von 12,73 Mrd USD erzielte.
Bear Stearns, welche am stärksten im Geschäft mit hypothekarisch gesicherten Wertpapieren engagiert ist, berichtete am Donnerstag ein Ergebnis je Aktie vor Sonderposten von 3,40 (3,72) USD und verfehlte damit die Prognose der Wall Street von durchschnittlich 3,50 USD deutlich.
Die Nettoeinnahmen erhöhten sich um 0,5% auf 2,51 Mrd USD und lagen ebenfalls unter den Erwartungen der Analysten von 2,33 Mrd USD. Das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren sank bei Bear Stearns um 21% auf 962 Mio USD.
Im Vergleich zu Goldman Sachs und Bear Stearns hatte Wettbewerber Lehman Brothers bereits am Mittwoch mit einem Einnahmenwachstum von 25% ein starkes zweites Quartal vorgelegt. Aufgrund einer stärkeren Diversifizierung konnte Lehman einen Rückgang mit festverzinslichen Papieren von 14% durch Gewinne im Aktienhandel (+94%) ausgleichen.
Der US-Hypothekenmarkt war in den vergangenen Monaten unter Druck geraten. So konnten mehrere Hypothekenfinanzierer, die Darlehen an Kreditnehmer mit schlechter Bonität ausgegeben hatten, ihrerseits Bankenforderungen nicht mehr bedienen. Die zweitklassige Hypothekendarlehen wurden besonders während des Booms auf dem US-Immobilienmarkt vergeben. Das zusätzliche Kapital der Hausbauer floss zu einem erheblichen Teil in den Konsum, was die US-Wirtschaft stützte. Die Hypothekenbanken vergaben bereitwillig Kredite und finanzierten den Häuserbau. Dabei wurde kein oder kaum Eigenkapital verlangt.
Da sich die Häuser im Falle eines Kreditausfalls üblicherweise teurer verkaufen ließen, ging diese Geschäftskonstruktion lange gut. Inzwischen fallen die Hauspreise in den USA, und zunehmend kommen Käufer mit einem niedrigeren Einkommen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nach.
Webseite: http://www.goldmansachs.com http://www.bearstearns.com http://www.lehman.com
-Von Natali Schwab, Jed Horowitz, Jonathan Vuocolo und Judy Lam, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 111, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/nas/jhe -0-
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