Wir leben voll in den Jahrhundert-Wechseljahren. Jeder sucht sein kleines, eigenes Paradies, an der Börse, in der Liebe, beim Lebensabschnittstherapeuten, im Erfolg oder wenigstens im Fitness-Studio. Jeder sucht einen Halt in der globalen Haltlosigkeit und hofft dort anzukommen, wohin er aufgebrochen ist.
Wir sehen scheinbar nur Typen, die ihren Weg gemacht haben, nach oben, nach innen, seitwärts in die Büsche, geradeaus in die neudeutsche Normalität. Solche, die sich erst jetzt auf den Weg machen und solche, die einfach nur weg vom Fenster sind.
Auch der Lange Marsch ist längst am Ziel: An der Macht sind alle Grünen grau! Und fordern den Drei-Liter-Panzer. Widerstand ist zwecklos und nur noch als Farce erkennbar.
Als anständige rot-grüne Neue Mitte sitzen die einstigen Rebellen positions- und oppositionslos in ihren Nobelcafés und lernen Grappasorten auswendig.
Früher Action - heute Aktien, früher Aktionen - heute Transaktionen. Der mentale Zustand des Zeitgeistes: Anything goes - but nothing comes.
Kohldampf ist out, Hanfdampf in.
Irgendwie hat man so das Gefühl, daß der Wunsch nach Veränderung da ist, aber immer mit der Aussage umgarnt: aber ja nicht bei mir anfangen.
Nicht jeder hat das Zeug zum Schnorrer.
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