Extrachancen:
Übernahmegerüchte: Dialog für Wettbewerber und Anleger interessant
Dialog Semiconductor (WKN 927200), das anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise (Integrated Circuits, kurz: IC) liefert, verbuchte im ersten Quartal 2005 einen Umsatzrückgang von 23 Mio. auf 18,6 Mio. Euro.Grund: der fast vollständige Ausfall des Großkunden Siemens. Die Erlöse von anderen Kunden, vornehmlich aus dem Bereich der mobilen Kommunikation, sind dagegen um mehr als 70% gestiegen.
Folge: die „Siemens-Lücke“ konnte nahezu geschlossen werden.
Der operative Verlust stieg durch die rückläufige Bruttomarge allerdings von 2,63 Mio. auf 4,65 Mio. Euro, und auch unter dem Strich wuchs das Minus von 1,49 auf 3,99 Mio. Euro.
Dialog Semiconductor aktueller Kurs 2.26 Hoch 2.33 Tief 2.22 ISIN GB0059822006 52-Wochen-Tief 1.46 52-Wochen-Hoch 3.15
Doch alles in allem hat Dialog Semiconductor den Ausfall von Siemens dank der ausgeglichenen Kundenstruktur sehr gut verdaut.
Insbesondere die Entwicklung bei den LCD-Display-Treibern konnte sich sehen lassen. Hier ist die Serienproduktion für den Elektronikkonzern Sharp erfolgreich angelaufen. Damit werden die Japaner im laufenden Geschäftsjahr der größte Kunde sein.
Die Analysten der WestLB sehen daher das Kursziel für die ehemals am Neuen Markt notierte Aktie bei 2,80 Euro und empfehlen, den Titel zu Kaufen. Die Experten von SES Research („Outperformer“) sind ebenfalls zuversichtlich und sehen das Kursziel bei 2,69 Euro.
Heute folgte eine weitere positive Meldung aus der Firmenzentrale: Ein im vergangenen Jahr von Dialog Semiconductor vorgestellter kombinierter Audio- und Power-Management-IC ist Bestandteil eines neuen Mobiltelefons. Dieses wird vom Mobilfunkanbieter O2 auf den Markt gebracht, und gilt als das erste verfügbare Handy auf Basis eines Intel-Prozessors. Weitere positive Nachrichten sollten folgen.
Aus Branchenkreisen ist zudem zu hören, dass Dialog Semiconductor bald übernommen wird. Ein Konkurrent will das günstige Kursniveau nutzen, um das Unternehmen zu schlucken. Der Aufkäufer soll aber auch bereit sein, Kurse oberhalb von 3 Euro zu bezahlen. Auch wenn diese Gerüchte nicht zum ersten Mal die Runde machen, sollte man sie nicht einfach als „Ente“ abtun.
Die Eigenkapitalquote des schuldenfreien Unternehmens liegt bei rund 90%, die liquiden Mittel und Wertpapiere belaufen sich auf 64 Mio. Euro.
Das Chartbild sieht ebenfalls sehr viel versprechend aus: Die Aktie konnte sich von den Tiefstständen zum Jahreswechsel lösen. Geling nun der Sprung über das letzte Bewegungshoch bei 2,40 Euro, ist mit einem raschen Anstieg bis auf mindestens 2,65 Euro zu rechnen.
Damit sehen wir bei unserem „Top-Investment der Woche“ eine kurzfristige 15%-Chance. Mittelfristig winken dann Kurse um 3 Euro. Nicht nur der potenzielle Käufer des Unternehmens mit Firmensitz in London sollte das derzeit günstige Kursniveau nutzen.
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