Thread gelesen hätte, wüsste er, dass niemand skeptischer als Libuda das Geschäftsmodell der Investmentbanken betrachtet und seit Jahren den Herrn Ackermann auf verschiedenen Boards angreift, weil der die Deutsche Bank in einen Hedge-Fund verwandelt hat und die Erhöhung der Eigenkapitalrendite nicht durch Leistung, sondern fast ausschließlich über die Erhöhung der Verschuldung erleveraged hat - meines Erachtens außerhalb des gesetzlichen Rahmen über Zweckgesellschaften, geduldet vom Schwachkopf und Oberselbstdarsteller Sanio vom Bafin, den man endlich feuern sollte.
Was man allerdings auch sehen muss, ist dass hier alle Banken in Sippenhaft genommen werden. Investmentbanken schreiben sicher sehr viel mehr ab, als von den Risiken her gerechtfertigt ist, haben aber auf der anderen Seite ein marodes Geschäftsmodell. Die Konsequenz ist, dass die Abstrafung der Märkte zu recht erfolgte und vielleicht hier noch nicht das Ende der Fahnenstange da ist. Die Nicht-Investmentbanken haben gesunde Geschäftsmodelle, wurden aber für ihre Abschreibungen, die sich in Kurze in außerordentliche Gewinne verwandeln werden, ebenfalls abgestraft, sodass man sie durchaus kaufen kann.
Ich wollte allerdings eigentlich nicht auf die Bewertung von Bankaktien eingehen, sondern eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass die Schwierigkeiten des Bankensektors für den Rest der Wirtschaft ein Nonevent sind, wenn die Notenbanken auf Draht sind. Und das kann man dem Bernanke nur bestätigen. Den Unsinn von der Kreditklemme kolportieren nur Verzocker, die in den letzten Tagen entsetzt feststellen mussten, dass ihre Puts wertlos geworden sind. Fakt ist, dass die gewährten Kredite sogar zugenommen haben und was noch wichtiger ist, dass sie bei den richtigen Adressen angekommen: nicht bei zockenden Hedge-Funds und Private-Equity-Firmen, sondern bei den richtigen Unternehmen. Obwohl die als Gesamtheit gar keine Kredite brauchen, denn aufgrund der exzellenten Ertragslage finanziert sich der Unternehmensektor schon seit einigen Jahren selbst: Abschreibungen und einbehaltene Gewinne reichen nämlich zur Finanzierung der Investitionen aus - und es bleibt dabei sogar noch Geld übrig, was dazu führt, dass der Unternehmenssektor als Gesamtheit vermutlich erstmals seit über 100 Jahren keine Kredite aufnimmt, sondern ein Teil des riesigen Cash Flows auf dem Kapitalmarkt anlegt. Das ist neben der sehr hohen Sparrate in Ländern wie China (über 40%) und des nie dagewesenen Tempos der Rückführung der Staatsschulden weltweit einer der wichtigsten Faktoren für die niedrigen realen Kapitalmarktzinsen.
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