Gigabell keineswegs gerettet
Auch durch die Ankündigung, Gigabell solle von dem finnischen Provider Saunalahti Oyj übernommen werden, ist das Frankfurter Unternehmen keineswegs gerettet.
Der Vertrag, von dem keine weiteren Details bekannt sind, steht nach den Gigabell-Angaben unter dem Vorbehalt, in den kommenden Monaten eine Restrukturierung durchzuführen. Wenn diese unter den von Saunalahti angenommenen Bedingungen scheitert, so kann sich der „Rettende Engel“ ohne weiteren Schaden von der Akquisition des Anteils des Vorstandsvorsitzenden David zurück ziehen.
Dazu kommt, dass auch der vorherige britische Interessent trotz gleich guter Vorhersagen von Gigabell-Vorstandsvorsitzenden David abgesprungen ist und die Hoffnung der Anleger zerstört wurden. Damals sagte David: "Da bereits eine Zwischenfinanzierung geflossen ist, sind wir sehr optimistisch, den Hauptvertrag in Kürze unter Dach und Fach zu bekommen."
Die Aktie ist zum Zockerwert verkommen und auch bei einer erfolgreichen Übernahme wird sich hauptsächlich David selbst sanieren. Dieser hat dem Vernehmen nach seinen Anteil (zum Börsengang) von über 70 Prozent zwischenzeitlich schon auf 53 Prozent reduziert.
Weitere Meilensteine in den laufenden Verhandlungen können nach Aussage einer Unternehmenssprecherin heute noch nicht festgemacht werden. So bleibt der Wert lediglich ein hochriskantes Spekulationsobjekt. Das wissen die Anleger, die den Titel in den letzten Tagen spektakulär hochtrieben. Also braucht sich auch keiner zu beschweren, wenn es am Ende der Party heißt: „Ihr Geld ist nicht weg – Es hat nur ein anderer.“
12:44 4.10, Thomas Siedler © wallstreet:online AG
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