droht der Kater Weltweit feiern die Börsen die Geldspritzen der EZB und der US-Notenbank, die Währungshüter verschaffen den Märkten eine Atempause in der Euro-Krise. Doch auf den Jubel könnte diese Woche die Ernüchterung folgen – denn die Börsen haben das Notenbanken-Doping längst eingepreist, die Angst vor einer kurzfristigen Korrektur geht um. Dax 7.412,13
Eigentlich sind die Steine aus dem Weg geräumt und der Dax hätte freie Bahn nach oben. Die US-Notenbank will der Wirtschaft unter die Arme greifen, das Bundesverfassungsgericht hat den Weg für den europäischen Rettungsschirm ESM frei gemacht und die EZB will den klammen Ländern der Euro-Zone beispringen. Das Problem: All das haben die Börsen schon gefeiert - jetzt droht nach dem jüngsten Höhenflug in der neuen Woche die Ernüchterung.
"Der Markt ist heiß gelaufen. Das war zuletzt so ein ordentlicher Schluck aus der Pulle, dass es eine kleine Korrektur geben könnte und das wäre auch gesund", prognostiziert ein Börsianer. "So eine Euphorie wie wir sie zuletzt gesehen haben, trägt normalerweise nicht lange. Die Luft ist jetzt raus", bringt ein anderer die Skepsis auf den Punkt. "Einige Investoren werden sich ihre Gewinne wohl sichern."
In der alten Woche hat der Dax 2,7 Prozent zugelegt. Am Freitag markierte der Leitindex mit 7428 Punkten sogar den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Am Mittwoch hatte das Bundesverfassungsgericht grünes Licht für den Rettungsschirm ESM gegeben. Am Donnerstag kündigte die Fed an, mit Hypotheken besicherte Wertpapiere kaufen zu wollen und den Leitzins bis 2015 niedrig zu halten, um die US-Konjunktur anzukurbeln. Seit die EZB Anfang September mitgeteilt hatte, unter bestimmten Bedingungen unbegrenzt Anleihen zu kaufen, hat der Leitindex sogar mehr als sechs Prozent zugelegt.
Beeindruckend sieht die Bilanz des Dax seit Anfang Juni aus. Seitdem hat er ein Plus von 1400 Punkten oder knapp 25 Prozent verzeichnet. Die deutlichen Kursgewinne sind nach Einschätzung von Analysten auch ein Grund, weshalb es auf längere Sicht weiter nach oben gehen wird. "Das ist wie eine Spirale. Viele Großanleger sind unterinvestiert und wenn der Markt weiter steigt, müssen sie irgendwann auch kaufen." US-Daten dämpfen Stimmung Wall Street mit kleinem Plus Weder von Konjunkturseite noch von Unternehmensseite sind in der neuen Woche viele Impulse zu erwarten. Am Montag steht aus den USA der Industrieindex der New Yorker Fed an, am Donnerstag folgt der Index der Fed von Philadelphia. Analysten rechnen damit, dass sich beide Indikatoren im Vergleich zum Vormonat etwas verbessert haben. Am Dienstag gibt der ZEW-Indikator Aufschluss über die Stimmung unter Finanzexperten in Deutschland. Am Donnerstag folgt eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone.
Quelle: n-tv.de, rts
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