Quelle: (WB)1.3.2008 Kommentar von Dirk Schröder
Wenn den SPD-Vorsitzenden Kurt Beck eine Grippe nicht schon seit fast einer Woche "flachgelegt" hätte, so hätte ihn am Freitag bestimmt das ZDF-Politbarometer umgehauen. Der rheinland-pfälzische Regierungschef hat weiter an Zustimmung verloren und liegt auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker auf dem vorletzen Platz, nur knapp vor seinem hessischen Amtskollegen Roland Koch von der CDU. Beck sollte sich aber nicht wundern. Er hat nicht nur für Unsicherheit in seiner Partei gesorgt und seine eigenen Genossen in zwei Lager gespalten. Der SPD-Chef erhält jetzt auch vom Bürger die Quittung dafür, dass er sie vor den Kopf gestoßen hat. Noch vor der Hessenwahl hatte er die strategische Öffnung zu den Linken mehrfach kategorisch ausgeschlossen. Das war kein Versehen Becks, er marschiert schon länger in diese Richtung. Als Fehler muss er sich aber ankreiden lassen, mit seinem Vorpreschen zum falschen Zeitpunkt die gesamte SPD in eine Glaubwürdigkeitskrise gestürzt zu haben. Und die SPD steckt noch in einem weiteren Dilemma. Ob sie will oder nicht, sie muss sich hinter Becks Kurs stellen. Sie kann nicht schon wieder einen Vorsitzenden verschleißen. Dirk Schröder
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