
Das Offensichtliche wurde ignoriert: Haider und Petzner waren ein Paar.
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Liest man dieses öffentlich dargebotene Stück mit einer Perspektive, die falsche Tränen von echten unterscheidet, wählt man eine Blickrichtung, die wahre Betroffenheit ermessen möchte, lohnt es sich, Bilder von der Trauerfeier Jörg Haiders anzuschauen. Was da in Klagenfurt zu sehen war, kommt einer Gegendiagnose zu Alexander Mitscherlichs "Unfähigkeit zu trauern" nah. Zehntausende von Österreichern weinten um einen ihnen extrem Beliebten.
In privater Hinsicht aber weckte freilich nur eine Person jene ein Publikum immer ein wenig beschämende Trostlosigkeit, die Trauer immer birgt: Und das war nicht die nominelle Witwe Claudia Haider, sondern der Partner Stefan Petzner.
Hemmungslos weinte er um den Verlust eines Geliebten, den er nun in Interviews als "Mann seines Lebens" bezeichnete. Seine Tränen waren erkennbar nicht die eines Mannes, der einen politischen Alliierten oder Lehrer verlor. Petzners erschütternde Reaktion bewiesen ihn als ersten und wichtigsten Hinterbliebenen.
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http://www.taz.de/1/leben/koepfe/artikel/1/...nen-von-stefan-petzner/ -----------
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