mitgelesen oder ist vergesslich, denn sonst würde er zumindest einen Herrn Niemand kennen:
Gute Nachrichten: Die Welt geht doch nicht unter 15:14 04.08.09
Die Erholungs-Rallye an den Börsen geht jetzt bald in den fünften Monat. Die Kursentwicklung der meisten Indizes sieht prächtig aus. Auch der Juli war wieder ein hervorragender Börsenmonat. Die vielen Prognosen, wonach spätestens in den vergangenen Wochen eine herbe Korrektur hätte stattfinden müssen, haben sich einmal mehr nicht erfüllt.
Stattdessen haben die meisten Indizes die Hochs von Mai und Juni nochmals übertroffen. Auch die 200-Tage-Durchschnittslinien sind längst nach oben durchbrochen worden. Die Erholung verläuft dementsprechend bilderbuchmäßig, und läßt auf weitere Kursgewinne hoffen. Der Weg nach oben ist frei.
Angesichts solch schöner Aussichten sollte eigentlich die Freude groß sein unter den Analysten und in den Finanzmedien. Doch weit gefehlt. Je länger die Erholung anhält, desto lauter wird das Wutgeheul der Kommentatoren. Man hat das Gefühl, dass der Börsen-Aufschwung bei vielen berufsmäßigen Skeptikern regelrechte Hassgefühle auslöst.
Vielfach verweisen die Kritiker auf die immer noch schwachen realwirtschaftlichen Entwicklungen. Natürlich sind diese Bedenken nicht von der Hand zu weisen. Es ist noch nicht sicher, ob auf die Erholung an den Börsen auch ein realwirtschaftlicher Aufschwung folgt. Vor allem die Volkswirtschaften des Westens („ex Asien“) dürften Probleme haben, wieder zum alten Wachstum zurückzufinden, das im Übrigen auch vor der Finanzkrise schon nicht sonderlich berauschend war.
Daneben drängt sich aber auch der Verdacht auf, dass der Pessimismus der Skeptiker nicht ganz uneigennützig ist. Noch zur Jahreswende gab es zahlreiche Weltuntergangs-Propheten, die nichts weniger als den Untergang von Euro und Dollar und den Zusammenbruch des Papiergeldsystems, des Kapitalismus und des Abendlands prognostiziert hatten. Doch dann gelang es den Finanzmärkten urplötzlich, zu einem Zustand zurückzukehren, der fast schon die Bezeichnung „Normalität“ verdient. Dies mag für den Normalverbraucher erfreulich sein. Die vielen Experten allerdings, die unisono den Teufel und seine Großmutter an die Wand gemalt hatten, dürften dieses Geschehen aber in erster Linie mit peinlicher Betroffenheit beobachten.
Und das ist noch nicht alles. Hinzu kommt, dass noch im März so gut wie niemand die bevorstehende Rallye kommen sah. Fast alle Analysten haben die fulminante Erholung in den ersten Wochen und Monaten als „Bärenmarkt-Rallye“ gebrandmarkt, die bald in sich zusammenbrechen werde. Als den Profis später dämmerte, dass die „Gegenbewegung“ in einen nachhaltigen Aufschwung mündete, war die Benchmark schon davongelaufen und die Performance dahin.
Fortan wurden die großen Institutionellen nicht mehr müde, die bevorstehende „Korrektur“ zu predigen, ja sie geradezu herbeireden zu wollen. Ein solcher Einbruch hätte ihnen nochmals die Chance gegeben, zu einem halbwegs günstigen Niveau einzusteigen. Dazu kam es aber nicht. Die ersten 50 Prozent Buchgewinn haben andere gemacht – die ASIEN-TRENDS-Leser zum Beispiel.
China: Schon wieder überhitzt?
Die Schwellenländer – und insbesondere China – sind ein besonders hervorstechendes Beispiel für den Zweck-Pessimismus der westlichen Finanzgemeinde. Noch im April dieses Jahres ließ sie uns glauben, dass die Wachstumsdynamik im Reich der Mitte unwiederbringlich in sich zusammengefallen sei. Das Wachstumsmodell Chinas, so hieß es, basiere ausschließlich auf Exporten in den Westen, und sei damit zum Scheitern verurteilt. Zudem sei das Reich der Mitte in einen Deflationsstrudel geraten, der Immobilienmarkt sei zusammengebrochen, die Massen würden verarmen und überschüssige Produktionskapazitäten würden ganze Industrien zusammenbrechen lassen.
Inzwischen ist Chinas ohnehin stets robustes Wirtschaftswachstum wieder auf 7,9 Prozent gestiegen. Die Krisenszenarien der china-kritischen Front haben sich nicht bewahrheitet. Doch schon gibt es neue Prognosen, die nicht minder schrecklich anmuten. So erfahren wir jetzt etwa, dass dort die Kreditvergabe der Banken aus dem Ruder geraten sei. Daneben sei eine gefährliche Aktien- und Immobilienmarkt-Blase entstanden, die kurz vor dem Platzen sei. Chinas Wachstumsmodell, so erfahren wir jetzt erstaunt, basiere auf Spekulation und faulen Krediten, und werde deshalb bald unwiderbringlich in sich zusammfallen.
Interessant ist an diesen Szenarien nicht nur, dass sie auf Modellen basieren, die aus der westlichen Finanzkrise entlehnt sind. Vor zwei Jahren wären diese Szenarien schon deshalb nicht herangezogen worden, weil sie den meisten Kommentatoren nicht bekannt waren. Sie jetzt vom krisengeplagten Westen auf das Reich der Mitte zu übertragen, zeugt vor allem von einer eklatanten Unkenntnis der dortigen Lage. Noch bemerkenswerter ist allerdings, dass die neuen Krisen-Szenarien sachlich völlig konträr zu den früheren sind. Es ist schon erstaunlich, dass sich sämtliche volkswirtschaftliche Parameter in China innerhalb von nur drei Monaten so stark verändert haben sollen.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Auch wir sind der Meinung, dass man wirtschaftliche Entwicklungen immer aufmerksam und auch kritisch beobachten sollte. Eine gesunde Skepsis ist für Anleger stets angebracht. Allerdings gibt es seit der Finanzkrise auch immer wieder die Tendenz in den Medien, ungünstige Entwicklungen maßlos zu übertreiben. Dies mag der Unterhaltungswirkung wegen geschehen, oder aber auch aus der Hoffnung heraus, Marktentwicklungen rückgängig machen zu können, die man selbst verpasst hat.
Um Erfolg an der Börse zu haben, muss man wirtschaftliche Entwicklungen differenziert betrachten können. China ist groß und dynamisch genug, um dem Anleger – bei allen möglichen Risiken – auch ganz erhebliche Chancen zu bieten.
Gerhard Heinrich und Rainer Hahn sind die renommiertesten Asien-Experten und verfassen gemeinsam den Börsenbrief ASIEN-TRENDS, wobei einer der beiden Experten immer in Asien vor Ort ist.
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