Gut lachen... ...hat Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender von Deutschlands größtem Autovermieter. Sein Unternehmen glänzt mit Rekordzahlen und blickt optimistisch in die Zukunft.
Der internationale Reiseverkehr befindet sich wieder im Aufschwung. Nach dem Einbruch in Folge des 11. Septembers rechnet die Dresdner Bank in den nächsten Jahren mit einer nachhaltigen Erholung. Als Wachstumstreiber sehen die Experten den Trend zu Billigflügen, deren Marktanteil sich bis 2015 auf über 30 Prozent verdoppeln soll. Die jüngste Entspannung beim Ölpreis dürfte diese Entwicklung kurzfristig noch verstärken.
Auf Expansionskurs Neben den Fluggesellschaften selbst, zählen vor allem Anschlussdienstleister wie Sixt zu den Gewinnern. Im Gespräch mit dem aktionär betonte ein Unternehmenssprecher die führende Positionierung an deutschen und österreichischen Flughäfen sowie die starke Präsenz an Airports im europäischen Ausland. Außerdem profitieren die Münchener von der aktuell anziehenden Konjunktur in Deutschland, die das Geschäft mit Firmenkunden deutlich ankurbelt. Das größte Potenzial liegt aber in der internationalen Expansion. Über die Erschließung von Nischenmärkten, wie etwa der Vermietung von Premiumfahrzeugen in spanischen Urlaubsorten, plant Sixt seine Konkurrenz auf europäischer Ebene in den nächsten Jahren zu überholen. Daneben steht der indische Markt im Mittelpunkt, wo die Münchener kürzlich ihre vierte Niederlassung eröffnet haben. Bis 2010 will man die dortige Flotte um 400 Prozent auf 5.000 Fahrzeuge erweitern. Eine Kooperation mit der ICICI-Bank, lokaler Marktführer im Bereich Fahrzeugfinanzierung, soll zudem das Leasinggeschäft beleben.
Günstiger als die Konkurrenz Dass die Strategie aufgeht, zeigt ein Blick auf die Zahlen der letzten neun Monate. Mit 24 Prozent wuchsen die operativen Auslandsumsätze deutlich stärker als der Konzerndurchschnitt von 14 Prozent. Zudem wurden die Schätzungen von 104 Millionen Euro für das operative Konzernergebnis, was einem Wachstum von 25 Prozent entspräche, noch einmal angehoben. „So gut ging es uns noch nie“, war von Vorstand Erich Sixt zu hören. „Alles deutet darauf hin, dass Sixt 2006 ein weiteres Rekordjahr verzeichnen wird.“ Für 2007 rechnen Analysten mit einem KGV von 13. Zum Vergleich: Konkurrent Avis Europe ist mit einer Marktkapitalisierung von 1,05 Milliarden Euro rund 11 Prozent teurer, hat aber mit roten Zahlen zu kämpfen.
Konsolidierung beendet Nach der Verschnaufpause der letzten Monate brachten die Zahlen zum dritten Quartal wieder Bewegung in die Aktie. Die ausgezeichnete Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr, gepaart mit den soliden Wachstumsaussichten in internationalen Märkten, machen Sixt auf dem aktuellen Niveau zu einem attraktiven Investment. Wer eine höhere Dividendenrendite will, kann sich auch die weniger liquiden Vorzugsaktien ins Depot legen.
Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 49/2006.
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