zu befeuern.
"Biolitec hat erhebliches Zukunftspotenzial"
Bastian Galuschka
Der Spezialist von Lasersystemen und Lichtwellenleiter, Biolitec, steht vor der Rückkehr in die Gewinnzone. DER AKTIONÄR sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Neuberger.
DER AKTIONÄR: Herr Dr. Neuberger, in welchen Bereichen werden Biolitecs Lasersysteme eingesetzt? Welche Produkte sind Ihre Hauptumsatzträger?
Dr. Wolfgang Neuberger: Biolitec ist Technologieführer bei Diodenlasern, faseroptischen Verbrauchsmaterialien und photodynamischen Wirkstoffen. Wir sind weltweit der einzige Anbieter für die photodynamische Therapie, der über alle relevanten Kernkompetenzen – Photosensitizer, Laser, Lichtwellenleiter und ein bereits zugelassenes Krebsmedikament (Foscan) verfügt. Unser aktueller Wachstums- und Innovationsschwerpunkt sind minimal-invasive Therapien (BPH-Behandlung „LIFE“ bzw. Hämorrhoidenbehandlung) sowie die Ästhetik (Krampfadertherapie „ELVeS“ und laserbasierte Fettabsaugung) mit einem starken Fokus darauf, Patienten ihre Lebensqualität wiederzugeben.
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2008/09 musste Biolitec sowohl beim Umsatz, als auch beim Ergebnis einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Woran lag's?
Der Vergleich mit den entsprechenden Zahlen des letzten Geschäftsjahres hinkt. So konnten wir im Vorjahr einen Großauftrag für Geräte zur mobilen BPH-Behandlung an Land ziehen. Während die Wirtschaft, vor allem in den USA, sich weiter abschwächte, zahlt sich unsere Strategie der Diversifizierung und Stärkung der globalen Präsenz aber bislang aus.
Wie sind Sie mit dem Verlauf des vierten Quartals zufrieden? Erwarten Sie eine Rückkehr in die Gewinnzone? Wie lautet Ihre Prognose für das Gesamtjahr 08/09?
Wie Sie wissen, können wir aus aktienrechtlichen Gründen keine aktuellen Prognosen abgeben. Nur soviel: Mit der Rückkehr in die Gewinnzone rechnen wir im nächsten Geschäftsjahr.
In welchen Ländern wie Indikationen sehen Sie in den kommenden Monaten und Jahren das größte Wachstumspotenzial für Biolitec-Produkte?
Wir können mit den innovativsten Produkten auf dem Markt aufwarten und sogar unsere bedeutendste Produktlinie im Bereich Ästhetik, ELVeS PainLess, zählt in den USA zu den erstattungsfähigen Behandlungen. Hinsichtlich der BPH-Produktlinie im Bereich Urologie haben sich die Aussichten in den USA wieder verbessert, da die für lange Zeit hinaus gezögerten „Stark Law“ noch in diesem Herbst greifen sollen und damit ein steigendes Interesse an ambulanten Behandlungen zu verzeichnen ist. Der AUA-Kongress (Anm. des Redakteurs AUA: American Urological Association) in Chicago zeigte aber auch aus Südamerika großes Interesse.
Unsere Investitionen in Regionen wie Dubai, Südamerika und Asien haben Umsatzzuwächse erbracht; dort sind wir noch weit entfernt von einer Sättigung. Selbst unser Problembereich – die Krebsbehandlung mit Foscan – verspricht einen guten Start aufgrund des abgeschlossenen Bracco-Vertrages und erneutem Interesse anderer Pharma-Firmen.
In den USA belasteten in den vergangenen Monaten immer wieder Patentstreitigkeiten die Biolitec-Aktie. Welche Verfahren laufen hier noch? Wann erwarten Sie beispielsweise in der Auseinandersetzung mit American Medical Systems (AMS) ein endgültiges Urteil?
Die Rechtsstreitigkeiten in den USA haben gute Fortschritte gemacht. Wir arbeiten daran, die meisten Fälle bald beizulegen zu können. Der positive Ausgang des Verfahrens gegen Fortec, unserem größten Kunden im Bereich der mobilen BPH-Behandlung in den USA, durch einen Vergleich ermöglicht positive Entwicklungen auf dem Markt für Urologie.
Im Mai wurde der US-Wettbewerber VNUS von Covidien für 440 Millionen Dollar übernommen. Dagegen scheint Biolitec mit einem Börsenwert von aktuell rund 42 Millionen Euro geradezu ein Schnäppchen zu sein. Haben sich auch bei Ihnen schon Interessenten gemeldet?
Wir sprechen immer wieder mit Interessenten, die sich wie unsere Aktionäre zunehmend über den wahren Wertes der Biolitec klar werden.
Sie halten über 74 Prozent der Anteile an Biolitec. Bei welchem Kurs würden Sie schwach werden und Ihre Beteiligung veräußern?
Der Innere Wert des Unternehmens liegt bei den aktuellen Umsatzzahlen bei mindestens 130 bis 150 Millionen Euro Marktkapitalisierung. Diese Marke haben wir vor der Finanzmarktkrise erreicht und werden Sie wieder erreichen. Biolitec hat erhebliches Zukunftspotenzial. Deswegen denke ich nicht an einen Verkauf.
Konsolidierung vor Ende
Biolitec dürfte bereits im vierten Quartal des im Juni endenden Geschäftsjahres 2008/09 die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen sein. Über die letzten Monate hat die Aktie einen Aufwärtstrend etabliert und klettert langsam nach oben. Die jüngste Konsolidierungsbewegung dürfte schon bald ein Ende finden. Charttechnisch wäre der Weg über 4,40 Euro freigeschaufelt. Das Kursziel liegt vorerst bei 5 Euro.
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