Dt. Telekom wehrt sich!

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eröffnet am: 17.05.01 10:06 von: Courtage Anzahl Beiträge: 2
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17.05.01 10:06

4757 Postings, 8569 Tage CourtageDt. Telekom wehrt sich!

Aus der FTD vom 17.5.2001 www.ftd.de/telekom
Telekom auf Konfrontation im Ortsnetz
Von Ulrike Sosalla, Hamburg

Im Streit um den Zugang der Telekom-Wettbewerber zum Ortsnetz des Ex-Monopolisten hat sich der Tonfall verschärft. Die Telekom weigert sich erstmals seit Beginn der Festnetzliberalisierung 1998 rundheraus, einem Beschluss der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Folge zu leisten.

Als Reaktion hat die Behörde dem Unternehmen ein Zwangsgeld angedroht. "Das ist eine neue Qualität in der Konfrontation der Telekom", urteilt Stefan Weyhenmeyer, Chefregulierer beim DSL-Anbieter QSC.
Bei dem Streit geht es um die weitgehende Öffnung des Ortsnetzes der Telekom, die die Regulierungsbehörde Ende März beschlossen hat. Der Ausgang des Disputs entscheidet darüber, ob es gelingt, nach den Ferngesprächen auch bei Ortsanschlüssen und -gesprächen mehr Wettbewerb in Gang zu bringen. Bisher hält die Telekom im Ortsnetz einen Marktanteil von 97 Prozent.


Der deutsche Marktführer scheint fest entschlossen, diesen Anteil nicht kampflos aufzugeben. Gegen beide Beschlüsse klagte die Telekom vor dem Verwaltungsgericht Köln. Anfang dieser Woche schob sie Eilanträge mit aufschiebender Wirkung nach, nachdem die Regulierungsbehörde ihre Vorgaben per Anordnung durchsetzen wollte.


Bei dem Streit geht es um zwei Beschlüsse von Ende März. Der Chef der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, senkte damals zwar den Preis für die Miete des Ortsnetzanschlusses durch die Telekom-Konkurrenten nur leicht um eine DM, doch gleichzeitig legte er fest, dass die Telekom den anderen Unternehmen zwei ganz neue Produkte anbieten muss. Beide sollen es den Anbietern erleichtern, der Telekom im Ortsnetz und vor allem bei den wichtigen breitbandigen Internetanschlüssen per DSL-Technik Konkurrenz zu machen.


Das erste Produkt ist die geteilte Ortsleitung, auch "Line-Sharing" genannt. Dabei wird die Telekom verpflichtet, ihren Wettbewerbern die Kupferleitung auf den letzten Metern zum Kunden getrennt in Sprach- und Datenleitung zu vermieten. Möglich wird das durch die DSL-Technik: Sie schickt die Datensignale auf einer höheren Frequenz über die gleiche Leitung wie die Sprachsignale.


Bisher allerdings nur theoretisch. Denn die Telekom ist nicht bereit, die von der Regulierungsbehörde gesetzte Frist zu akzeptieren. Der Grund sind technische Probleme. "Wir sehen keinen Sinn darin, jetzt eine Sonderlösung für das Line-Sharing zu entwickeln, die im November ohnehin hinfällig wird, wenn ein europäischer Standard in Kraft tritt", begründete ein Telekom-Sprecher.


Das sehen die Wettbewerber natürlich anders. "Wir haben der Telekom mitgeteilt, dass wir bereit sind, unsere Technik an die von ihr verwendete Lösung anzupassen", hält Weyhenmeyer von QSC dagegen.


Ähnlich unversöhnlich sind die Fronten auch beim zweiten Streitpunkt, dem Reselling. Dabei wird die Telekom verpflichtet, die gleichen Produkte, die sie selbst vertreibt, auch ihren Wettbewerbern zum Weiterverkauf zur Verfügung zu stellen. Das aber könnte vor allem beim DSL-Anschluss teuer werden. "Das Resale-Angebot legt bloß, wo die Telekom Dumping betreibt", sagt Alex Stadler, Chef des DSL-Anbieters Riodata. "Die Telekom zum Reselling zu zwingen, ist gesünder als jede andere Regulierung." Die Telekom dagegen wehrt sich mit dem Argument, sie habe bereits genug für die neu gestarteten Unternehmen getan. "Wir wollen keine weiteren Angebote einführen müssen, die die Wettbewerber auf unsere Kosten alimentieren", so der Sprecher.



Erstmals Zwangsgeld angedroht


Die Regulierungsbehörde scheint entschlossen, sich diesmal durchzusetzen. Viel Spielraum bleibt ihr allerdings nicht: Mit der Androhung eines Zwangsgeldes von nur 2000 DM ist die Regulierungsbehörde bereits am oberen Ende des erlaubten Rahmens angekommen. "Auf Grund der Bindung an die eindeutige gesetzliche Regelung ist die Androhung eines auch nur annähernd angemessenen Zwangsgeldes jedoch ausgeschlossen", heißt es in der Anordnung.


Die Analysten der Hypovereinsbank glauben nicht an schnelle Entscheidungen. "Wir rechnen auch im Gefolge der grundsätzlich wettbewerbsfreundlichen Entscheidung des Regulierers im laufenden Jahr nicht mit einer maßgeblichen Veränderung des Wettbewerbsumfelds zu Ungunsten der Telekom", heißt es in ihrer neusten Studie.

 

17.05.01 11:35
Und wehren sich die Verbraucher gegen die Abzocke der Dt. Monopolkom bei den Telefongebühren? Erst Flatrate-Anbieter plattmachen, dann Callbycall-Anbieter. Und danach werden die Preise deutlich angehoben. Wir sagen, "Danke" SPD, für diese Verstaatlichung des Telekommunikationsmarktes.  

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