Morgenpost) Die schwarz-gelbe Fußball-Party geht weiter. Das Heimspiel am Ostersonnabend ist restlos ausverkauft. Doch trotz einer überaus erfolgreichen Saison ist derzeit nicht allen Dynamos zum Feiern zumute. Im Gegenteil: Der „Club der Enttäuschten“ könnte sogar eine eigene komplette Mannschaft aufbieten.
Dennis Eilhof (29): Der bundesliga-erfahrene Torwart kam als klare Nummer 1, kassierte allerdings in neun Spielen 18 Gegentore. Trainer Ralf Loose monierte Schwächen bei hohen Bällen und machte Wolfgang Hesl zum Stammkeeper. Eilhoff, dessen Marktwert binnen drei Jahren von 2,5 Millionen auf 500 000 Euro sank, musste dann auch noch wegen einer Kapselverletzung am Finger operiert werden – Saison gelaufen. Sein Vertrag läuft aus, Gelegenheit sich anzubieten, gibt´s keine mehr.
Martin Stoll (29): Der Innenverteidiger kam auf zehn Einsätze, wurde zuletzt aber nicht mehr berücksichtigt. Sein Vertrag läuft noch bis 2013 – trotzdem wird man wohl miteinander reden.
Jens Möckel (24): Der kantige Manndecker wurde aus Erfurt geholt – allerdings für die 3. Liga. Einziger Spieler, der nie in der 2. Liga zum Einsatz kam. Das Jahr in Dresden war für ihn bisher verlorene Zeit, zudem verfolgte ihn das Verletzungspech. Vertrag bis 2013, den Dynamo gern auflösen würde. Möckel könnte trotzdem noch seine Chance in der 2. Bundesliga bekommen – angeblich ist Aues neuer Trainer Karsten Baumann an Möckel interessiert. Beide arbeiteten schon in Erfurt zusammen.
Alexander Schnetzler (32): Null Spiele in der Liga, zwei im Pokal – der Außenverteidiger geht trotzdem in die Dynamo-Historie ein (Tor gegen Leverkusen). Am Erfolg der Mannschaft beteiligt, weil er immer für gute Stimmung sorgt – für ein neues Vertragsangebot dürfte das aber nicht reichen.
Lars Jungnickel (30): Er ist ein Aufstiegsheld und ein Aufstiegsopfer. Nach einer Saison 2010/11 mit 38 Spielen streikte sein Körper. Ganze 48 Minuten durfte der Allrounder in dieser Serie ran. Auch wenn er noch bis 2013 gebunden ist, seine sportliche Situation ist unbefriedigend.
Clemens Walch (24): Wurde in der Winterpause von den „Roten Teufeln“ ausgeliehen. Stand bisher nur einmal in der Startelf (bei Union) und enttäuschte. Die Wege werden sich wieder trennen.
Sascha Pfeffer (25): Sieben Einsätze, ein Tor – für ihn eine sehr magere Bilanz. Vertrag läuft im Juni aus, der CFC und sein Heimatverein HFC sollen interessiert sein.
Marvin Knoll (21): Ein Mann mit Zukunft – immer noch. Deutete sein großes Potenzial an, allerdings viel zu selten. Von der Hertha ausgeliehen. Sein Vorteil: Als schneller, schussstarker Linksbeiner könnte er bei Loose auch in der neuen Saison noch eine Chance bekommen. Falls die abstiegsgefährdete Hertha ihn nicht zurückhaben will.
Gerrit Müller (27): Aufstiegsopfer Nummer 2. Sein Kreuzbandriss im Relegationsfinale war für ihn und seine Karriere tragisch. Der kleine Dribbler steht wieder auf dem Platz, feierte bei der Zweiten in Zwickau sein Comeback. In der Ersten schaffte er es noch nicht in den Kader. Konnte so seine Zweitliga-Tauglichkeit auch nicht unter Beweis stellen. Vertrag läuft aus, Zukunft offen – obwohl der Verein als Arbeitgeber bei ihm schon fast so etwas wie eine Fürsorgepflicht hätte.
Maik Kegel (22): Das ewige Talent. In Aachen tauchte der Supertechniker plötzlich wieder aus der Versenkung auf – hoffentlich nicht zu spät. Sein Vertrag läuft ebenfalls aus. Auch wenn man mit ihm einen der hoffnungsvollsten Fußballer der Region verlieren würde: Eine Luftveränderung wäre wohl das Beste für Kegel.
Marcel Heller (26): Er kam mit dem Anspruch, sich wieder für die 1. Bundesliga zu empfehlen – der Schuss ging nach hinten los. 15 Spiele, kein Tor. In der Winterpause schien er seine Form zu finden, ein Syndesmosebandriss warf ihn zurück. Für Heller dürfte das Abenteuer Dynamo im Sommer beendet sein.
Dirk Löpelt
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