MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Münchner Medien-Konzern EM.TV will das Formel 1-Geschäft im Frühjahr 2001 an die Börse bringen. Er rechne mit einer schnellen positiven Entscheidung der EU-Kommission zur Formel 1, sagte EM.TV-Vorstandschef Thomas Haffa am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München.
Haffa schloss eine mögliche Reduzierung der EM.TV-Beteiligung an der Formel 1 allerdings nicht aus. Der Vorstandsvorsitzende der EM.TV Merchandising AG (München) berichtete, dass es darüber Gespräche mit den Herstellern und Teams der Rennserie gibt. Der Medien-Konzern hatte im Frühjahr für 3,3 Mrd. DM die Hälfte der Geschäftsanteile der Holding (SLEC) von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone übernommen. Im Gespräch soll nach Branchenangaben eine Reduzierung von 55 auf 33 Prozent sein. Der Formel 1-Vertrag sei der bedeutendste in der Firmengeschichte, unterstrich Haffa.
Große Wachstumsmöglichkeiten sieht EM.TV im Einstieg bei der großen US-Sendergruppe Crown Media Holdings Inc. Im Zuge dieser Transaktion gelinge es EM.TV als einem der ersten europäischen Medienunternehmen, Kinderprogramm-Blöcke auf einem US- Pay-TV-Sender zu etablieren. Bei Crown Media steigt EM.TV mit 8,2 Prozent ein.
Auf Grund dieser Transaktion werde EM.TV seine Planungen für 2001 noch mal überdenken müssen, erklärte Finanzchef Florian Haffa. Bislang rechnete EM.TV für das Jahr 2000 mit einem Umsatz von 1,6 Mrd. DM nach 315,3 Mio. DM. Der EM.TV-Aktienkurs lag am Mittwoch fast unverändert bei rund 64 Euro. Das bisherige Jahreshoch lag bei über 119 Euro. Kleinaktionäre kritisierten die Kursentwicklung, die zur Zeit wenig Freude bereite./DP/fl
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