Wird die McPhy Energy-Aktie für die Nel-Aktie nun zur Konkurrenz?
Christof Welzel, Motley Fool beitragender Investmentanalyst | 2. August 2020
Foto: Getty Images
Mit dem Wasserstoff-Boom entstehen ständig neue Unternehmen, die jedoch nicht immer eine goldene Zukunft vor sich haben müssen. Im Gegenteil: Wenn der Markt gesättigt ist und eine Konsolidierung einsetzt, werden langfristig wahrscheinlich viele von ihnen wieder verschwinden.
Bisher treffen die Firmen aber immer noch auf eine scheinbar unendlich große Nachfrage, weshalb sie weiter gedeihen können. Ein Wert, der aufgrund seines Kursanstieges von zwischenzeitlich über 500 % in den letzten Wochen von sich reden machte, ist die McPhy Energy (WKN: A1XFA8)-Aktie.
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Es ist also Zeit, mehr über sie zu erfahren.
McPhy Energys Geschichte
Das kleine französische Unternehmen aus La Motte (Südfrankreich) wurde erst 2008 gegründet und beschäftigt derzeit nicht mehr als 98 Mitarbeiter. Anfangs hatte es mit der Wasserstoff-Festkörperspeicherung eine bahnbrechende Technologie entwickelt. Aufgrund der gerade in den letzten Jahren aufkommenden Wasserstoff-Branche konnte sich McPhy Energy stetig vergrößern.
So wurde 2013 der italienische Elektrolyseur-Pionier Piel übernommen und im gleichen Jahr mit der deutschen Enertrag AG die McPhys Deutschland-Tochter gegründet. Sie fertigt besonders große Elektrolyseure im Megawatt-Bereich.
2014 erfolgte der Börsengang, worüber 32 Mio. Euro eingenommen wurden. Er war der Startschuss für die Beschleunigung der industriellen Entwicklung. Im gleichen Jahr wurde in San Miniato (Italien) eine 4.000 m² große Elektrolyseur-Produktion errichtet. Danach erfolgte die Mitgliedschaft in vielen wichtigen europäischen Wasserstoff-Konsortien und 2016 wurde in Abu Dhabi ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet.
2018 erfolgte über eine Partnerschaft mit Electricité de France – EDF (WKN: A0HG6A) (Frankreichs führendem Stromanbieter) der Ritterschlag. Der Konzern beteiligte sich zu 21,2 % und investierte 16 Mio. Euro.
McPhy Energy im Jahr 2020
Und nun, im Jahr 2020, scheint mit einer Reihe von Aufträgen die nächste Entwicklungsstufe zu beginnen. So wurde McPhy beispielsweise ausgewählt, Europas größte CO2-freie Wasserstoff-Anlage (20 Megawatt Djewels Projekt in den Niederlanden) mit Elektrolyseuren auszustatten.
Darüber hinaus besitzt das Unternehmen in Singapur und in den USA Büros. McPhy hat mittlerweile viele namhafte Partner für sich gewonnen, die bei der weiteren Entwicklung sehr hilfreich sein könnten.
Heute entwickelt, fertigt und liefert McPhy Energy weltweit Anlagen zur Wasserstoffproduktion, -speicherung und -verteilung und ist insofern auch für Nel (WKN: A0B733) eine ernst zu nehmende Konkurrenz.
Das Unternehmen produziert Elektrolyseure einschließlich kleiner, mittlerer und großer Wasserstoff-Produktionseinheiten und Wasserstoff-Speicherlösungen. Außerdem entwickelt und baut es Wasserstoff-Tankstellen und integrierte Wasserstoff-Lösungen.
McPhy Energys Geschäftsentwicklung
Trotz aller guten Entwicklungen ist McPhy immer noch ein sehr anfälliges Investment. So konnte der Umsatz seit 2013 zwar von 3 auf zuletzt 11 Mio. Euro gesteigert, aber bisher noch kein Gewinn erzielt werden. In diesem Zusammenhang ist die Beteiligung durch EDF Gold wert, denn sie sichert die finanzielle Stabilität und weitere Expansion.
McPhy Energy verfügt mit fast 55 % Eigenkapital und aufgrund seines geringen Schuldenstands über eine solide Bilanz. Dies spricht ebenfalls für das Unternehmen. Im ersten Halbjahr 2020 konnte der Umsatz um 24 % auf 5,4 Mio. Euro gesteigert werden, aber dennoch wurde auch weiterhin ein Verlust von 4,3 Mio. Euro erwirtschaftet.
„Der Beginn des Jahres 2020 war durch eine Reihe kommerzieller Erfolge gekennzeichnet, die sowohl in Frankreich als auch im Ausland die Industrialisierung des Wasserstoffsektors belegen. McPhy wurde für die Ausstattung von Projekten wie Zero Emission Valley im Mobilitätssektor in Frankreich oder Djewels im Industriesektor in den Niederlanden ausgewählt und hat seine Position als wichtiger technologischer und industrieller Partner auf dem Wasserstoffmarkt gefestigt. Unabhängig vom Tätigkeitssektor konnten die McPhy-Teams unsere Kunden trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beim Übergang zu CO2-freiem Wasserstoff unterstützen“, so McPhys Vorstandsvorsitzender Laurent Carme.
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