Fürst ALV im Lande Assekura, ehemals schwer reich, stellte eines Tages fest, dass er Not leidend geworden war - die Staatkasse hatte viele Löcher. Mit seinen Beratern überlegte er verzweifelt, wie die Löcher zu stopfen wären und der Staatsschatz wieder etwas aufgefrischt werden könnte. Geld bei den Kaufleuten leihen? Zu teuer! Geld bei den Bürgern an-leihen? Zu teuer! Da war also guter Rat teuer? Aber nicht doch! Ein findiger Berater kam auf eine nette Idee: "Wir haben doch schon in der Vergangenheit verschiedentlich Untertanen bedrucktes Papier als "Anteile" am Staatsschatz verkauft. Warum machen wir das nun nicht noch einmal?" - "Aber wer will denn schon neue Anteilscheine kaufen, wenn die alten nur noch so gering geschätzt werden?" - "Nun ja, dann müssen wir eben dem Volk weis machen, dass die alten eigentlich viel mehr Wert sind, als es meint und ihm die neuen Scheine als `Schnäppchen´ verkaufen!" Gesagt, getan. Über Strohmänner kaufte man mit einem Teil des restlichen Staatsschatzes eine Menge alte Anteilscheine auf. Die Untertanen freuten sich über den steigenden Handelswert. Dann ließ man verkünden, alle Eigner dieser Papiere könnten ab einem bestimmten Zeitpunkt neue Papiere zu einem erheblich niedrigeren Preis als dem aktuellen erwerben. Die Untertanen jubelten: Es kommen wieder goldene Zeiten! Und sie kauften alte Scheine en masse, um bald die neuen kaufen zu dürfen. Alle waren glücklich: der Fürst und seine Berater, dass man nun endlich die Löcher der Staatskasse stopfen und den Staatschatz ein wenig aufpolieren konnte, die Untertanen, dass sie nun binnen kurzem wieder reich würden. Es gab aber noch ein paar Andere, Kaufleute, die glücklich waren, eine Menge alter Papiere zu einem fast nicht mehr erwarteten Preis verkaufen zu können. Sie trauten nämlich dem Ganzen nicht, da sie von folgender Überlegung ausgingen: Früher einmal, als der Staatsschatz noch groß war, hatten unsere Papiere noch einen hohen Wert, da die Gesamtzahl aller Scheine ziemlich niedrig war. Wenn nun aber neue Papiere kommen, werden mit deren Erlös zunächst einmal die Löcher der Staatskasse gestopft, und an dem lediglich ein wenig aufgemotzten Staatsschatz partizipieren dann erheblich mehr Anteilscheine als in den guten alten Zeiten.
Wirklich nur ein "Märchen"? Beurteilen Sie dies bitte selbst nach der Lektüre meiner folgenden sehr prosaischen Ausführungen. Sie bilden sozusagen den Rahmen für das noch unbekannte Drama "OHNE GEWÄHR".
Als "Begründung" für den starken Kursanstieg der Allianz-Aktie im April höre und lese ich immer wieder: Stärkung der Eigenkaptalbasis durch den Verkauf neuer Aktien, extrem hohes Volumen, strategische Positionierung Institutioneller, und neuerdings auch, die Allianz habe ja bei der HV positive inhaltliche und personelle Signale gesetzt, die für die Zukunft viel versprechend seien.
- "Stärkung der Eigenkapitalbasis": Siehe oben! - "Enormes Volumen": Ja, im April hatten wir tatsächlich das höchste Volumen, das ich je registrier habe. Aber, meine Damen und Herren, wie ist dann wohl folgende Beobachtung zu erklären? Vom Tief am 31.03. bis dato stieg der Kurs um rd. 25 EUR, doch vom Oktober-Tief 2002 bis Anfang November wurde bei erheblich geringerem Volumen ein Anstieg von rd. 40 EUR verzeichnet.
- Interessant ist auch, daß das Volumen mittlerweile wieder abnimmt, die Kurse dabei weiter steigen. Kann man sehr schön im 3-Monats-Chart erkennen. (Quelle: wallstreet-online.de) =============================================== Ich habe mir gedacht, ich poste Euch das mal, damit sich hoffentlich der ein oder andere ein Bild machen kann und von Absturz nicht allzusehr überrascht wird. Wann der kommt ist offen, daß er kommt ist gewiß.
So long, Calexa www.investorweb.de
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