Ein Gespräch mit Rainer Wagner, dem Betriebsratsvorsitzenden der Heidelberger Druckmaschinen AG, anlässlich der Betriebsratswahl. ... Das Unternehmen und seine Mitarbeiter haben fünf schwere Jahre hinter sich. Die Druckbranche steckt in ihrer schwersten Krise und den Weltmarktführer hat sie voll getroffen: Die Verluste in diesen fünf Jahren summieren sich auf fast eine Milliarde Euro - und das trotz des Abbaus von fast einem Drittel der Stellen. Und die Belegschaft, die von 19.500 auf 13.500 Köpfe schrumpfte, arbeitet weiter an der Zukunft des Unternehmens. ... Der Betriebsrat hat es erreicht, dass der Abbau von tausenden Stellen ohne betriebsbedingte Kündigungen über die Bühne ging. Er hat um die freiwilligen Ausscheidungsvereinbarungen und die Qualifizierungsgesellschaft gekämpft, was für das Unternehmen teuer war. Und mit einer freiwilligen Verkürzung der Arbeitszeit konnten weitere 500 Jobs in der Region erhalten werden. ... Noch ein Thema treibt ihn um: Es tue weh, dass so gut wie keine Jungfacharbeiter nach der Ausbildung übernommen werden. Er befürchtet in einigen Jahren einen Facharbeitermangel, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. 80 Prozent der Belegschaft in der Produktion sei über 45 Jahre alt. "Wir müssen die Ausbildung im Unternehmen hoch halten, denn wir brauchen auch in Zukunft gut ausgebildete Fachleute."
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