wird ab 1:16 interessant: https://youtu.be/Smjdo6fzliI?t=71
Auf deutsch übersetzt sagt er sinngemäss, dass die Longterm-Perspektive für Cannabis sich NICHT VERAENDERT habe. Doch der Weg dorthin habe sich geändert. Man habe einen Schritt zurück getan, das komplette Business nochmal zu überdenken und so zu einem Design zu gelangen, das dann den Restrukturierungsplan hervorbrachte, dem Aurora Cannabis nun folgt. Es sei sehr wichtig gewesen, das Business auf ein Level zu bringen, das den heutigen Markterfordernissen entspricht.
Die Firma blieb durch die gesamte COVID-19-Krise hindurch voll operativ. Ich finde es klasse, dass Herr Singer so hervorhebt, wie dankbar er ihren Angestellten dafür ist. Auch bei in seinem Webcast zur Ankündigung der Quartalszahlen war das gleich das Erste, wovon er sprach.
Natürlich stehe ich weiterhin noch tief im Minus mit dieser Aktie, die gestrige Erholung hat mich riesig gefreut, aber auch sie bringt mir nur einen kleinen Teil der Verluste retour, die ich mit diesem Titel hatte. Allerdings bin ich halt auch von vornherein mit einer Langfristperspektive eingestiegen. Bis heute habe ich keinen einzigen meiner Kursverluste mit ACB realisiert. Meine Hoffnung war, dass die Firma dieses Jahr übersteht und ab 2021 profitabel wird. Bis 2026 hoffe ich zu erleben, dass sie sich fest als Weltmarktführer für medizinisches Cannabis etabliert hat und dass das Geschäft wirklich rundläuft - natürlich mit entsprechenden Kurssteigerungen für ihre Aktionäre.
Der nächste Meilenstein auf diesem Weg ist jetzt der Produktionsbeginn in Leuna. Leider finde ich schlicht keine Informationen über den Baustand dort. Die von Aurora bereits online publizierten Stellenanzeigen für Erntehelfer deuten allerdings darauf hin, dass die Produktionsanlage womöglich bereits in Betrieb ist oder zumindest kurz davor steht. Deutschland mag verglichen zu Kanada ein winziges Land sein, was seine geografische Fläche betrifft. Doch es hat über 80 Mio Einwohner und bietet so die Aussicht auf einen Umsatz, der den kanadischen um ein Mehrfaches übersteigen könnte.
Natürlich muss das deutsche Gesundheitswesen mitziehen, medizinisches Cannabis gibt es ja nur auf Rezept. Hier sehe ich noch einen möglichen Showstopper, denn der Einfluss von Big Pharma ist immens, da bestehen tiefe Seilschaften mit Apotheken, Aerzten, etc. Doch auch der Kostendruck auf die Krankenkassen ist hoch - jetzt in der Krise sowieso, denn wo Massenarbeitslosigkeit herrschen wird, sinken auch die Krankenkassenbeiträge entsprechend. Cannabis könnte eine kostengünstige Alternative für die Behandlung von Krankheiten wie Krebs, Parkinson, aber auch von psychischen Störungen werden, mit hohem Wirkungsgrad in relativ kurzer Zeit.
Alles, worüber ich mir bei Aurora Cannabis Sorgen machte und weiterhin mache, ist die Liquidität. Daher hat es mich unglaublich gefreut zu lesen, dass die Firma ihren Restrukturierungsplan jetzt wirklich einhalten konnte und dass dieser Plan vorsieht, noch in 2020 ein positives EBITDA zu erreichen - und ab 2021 profitabel zu werden.
Ich kann mich nur wiederholen: Dieses Jahr geht es um die Wurst.
Daher wäre es mir ehrlich gesagt auch am liebsten, die Führung bliebe weiterhin in der Hand von Michael Singer. Er hat jetzt bewiesen, dass er das Ruder herumrreissen und erste Erfolge erzielen konnte, also warum ausgerechnet jetzt ein neuer CEO? Ich würde Herrn Singer jetzt weitermachen lassen, schon um der Nachhaltigkeit willen. Er hat mit Nelson Peltz einen Berater an der Hand, der hoffentlich hinreichend genug vernetzt ist, die geplante Expansion in die USA voranzutreiben. Und wenn Trump wiedergewählt wird, dürfte der US-Markt sich für diese Expansion öffnen. Denn die USA haben gerade eine Massenarbeitslosigkeit wie vor 90 Jahren und werden dringend zusehen müssen, ihre Bevölkerung möglichst preiswert mit medizinischen Präparaten und Behandlungen zu versorgen - aus demselben Grund wie Deutschland und andere Länder auch (siehe oben).
Also ich freue mich über die gestrige Kurssteigerung, bin aber innerlich auch bereits darauf vorbereitet, noch weitere Höhen- und Tiefflüge mit diesem Investment zu erleben, bis Aurora Cannabis entweder komplett verglüht - oder zu sowas wie einer zweiten Amazon aufgestiegen ist. Uebrigens ist mir auch sehr bewusst, dass es keine Statistik gibt, die nicht gefälscht werden kann. Der aktuelle Kursanstieg war ein grosser Erfolg, vor allem so kurz nach dem Reverse/Split. Doch ob er nachhaltig ist, wird sich erst in den nächsten 12-24 Monaten zeigen.
Alles kann, nichts muss. Ich bleibe long. Abwarten, Gras rauchen.
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