Hallo, also ich habe es bis dato erst geschafft die ersten 100 Seiten zu zusammenzufassen. Prof. Ball hat 4 Jahre für diese Arbeit recherchiert. Hoffe ich schaffe den Rest auch noch mal. Erwähnungen mit "ich" stehen natürlich für Mr. Ball. Vorab meine Einschätzung: - Dass Lehman nicht insolvent war, dachte ich schon 2010, darum kaufte ich auch die Aktie kaufte - ICH denke man rettete Lehman nicht, da die USA sich die ausländischen Creditoren, also europäischen und asiatischen, sich einverleiben wollte. Darum unterstützte man die US Tochter LBI und nicht LBHI!!! - Da solch eine Vorgehensweise aber immer auch eine Schattenseite hat, muss man jetzt die NICHT WIRKLICH insolvente LHBI aus dem Dreck raus ziehen. Denn die Stakeholder wissen um dieses Spiel und wollen eine Abfindung. - MEINE denkbare Lösung: man nehme die 60 Mrd NOLS (Verlustvorträge) und bringt diese in eine ertragsstarke branchenähnliche Firma ein (z.b. Fannie Mae). Fannie Mae wäre von der Konstellation, Branche, Erträgen und auch Börsenwert von 2 Mrd USD optimal geeignet. Lehman Brothers müsste dann 51% an Fannie Mae halten um die NOLs geltend machen zu können. Fannie Mae hat 1,2 Mrd Aktien; 600 Mio Aktien erhielten dann die commons, preferred und CTs. dann erhielten 1pref 10 neue Aktien, 1 CT 0,25 Aktien, 30 commons 1 neue Aktie. Unsere Escrows hätten dann ein Wandlungsrecht in 20 Millionen FNM-Aktien zu aktuell 1,5 Euro. Oder einfacher gesagt: 1 Escrow = 1,5/30 = 0,05 Euro. Hört sich wenig an, aber die FNM aktie hätte dann wegen den NOLS und Erträgen von FNM ein ähnliches Kurspotenzial wie WMIH... ---------------------------------------- The Fed and Lehman Brothers Prof. Laurence Ball, Johns Hopkis University, July 2016, 218 pages
Zusammenfassung Alle Angaben in USD
28.08.2008: Assets 600 Mrd; Schulden 572 Mrd , EK 28; „Lehman war solvent“ Assets waren nicht so hoch in Bilanz bewertet wie die meisten unterstellten. Nur 15-30 Mrd Assets waren zu hoch angesetzt: EK also -2 bis +13 Mrd Ohne einer Bilanzanalyse sagte die FED offiziell Lehman ist insolvent Einfache Rechnung: Lehmans Bilanz hatte 2 Schlüsselzahlen: 1. die Assets und Schulden. 2. Die Schulden enthalten 115 Mrd ungesicherte langfr. Schulden, das sind Schulden mit LZ > 12 Monate. Diese 2 Fakten zeigen, dass Lehman genug Sicherheiten für jede Liquiditätshilfe hatte Zur Verdeutlichtung dieses Punktes während einer extremen Liquiditätskrise: Lehman müsste sofort alle ihre Schulden mit Ausnahme der langfr. Schulden zurückzahlen. Wenn worst case Lehman keinerlei Assets liquidieren könnte, müsste sich die Firma 570 Mrd Cash leihen (total liabilities) minus 115 Mrd (long-term debt), also 455 Mrd. Die Assets stehen bei 570 Mrd, also braucht Lehman max. 115 Mrd Liquidität, also 25%. „Ich fasse zusammen, dass Lehman ca. 88 Mrd bräuchte, um für einige Wochen oder Monaten weiterarbeiten zu können“. Lehman könnte sich diese 88 Mrd von der bestehenden FED Facility, der PDCF, ausleihen. Das war möglich, da die Firma zumindest 131 Mrd Assets hatte, welche von der PDCF akzeptiert worden sind. Vergleich der Hilfe für LBI, der US-Tochter von Lehman: LBI lieh sich von der PDCF 20-28 Mrd, um vom 15.-18.9. weiter operieren zu können, nachdem das meiste von LBI von Barclays akquiriert wurde. Diese Erfahrung deckt sich mit meiner Schätzung von 88 Mrd für Lehman. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Lehman als unabhängige Firma überlebt hätte, wenn einige Assets aus der Bilanz entfernt geworden wären. Kurz vor der Insolvenz plante Lehman die illiquiden Assets zu einem REAT im Früher 2009 auszugliedern. Die FED hätte ein Vehikel zum Kauf dieser Assets kreieren können, ähnlich wie bei Bear Stearn und AIG. Auch Goldman Sachs und Morgan Stanley erhielten grosse Summen von der PDCF als sich ihre Finanzsituation nach der Lehman Pleite verschlechterte Unzureichende Sicherheiten und fehlende Autorät waren NICHT die Gründe für den Lehman Fall Die Investmentbanken operierten mit hohem Leverage. Ratio von Assets zu EK der 5 Firmen rangierte bei 26-33. Lehman bei 31. Am 28.3.2008 stufte ein Citi-Analyst Lehman auf kaufen hoch. Argument: „Zugang zu Liquidität ist kein Thema, da Lehman die Fähigkeit hat, über 200 Mrd Cash von der PDCF zu erhalten.“ Allerdings war für die PDCF ein Verleihungs-Limit. Keine Akzeptierung für spekulative Wertpapiere oder EK. Lehmans Liquiditätspool war am 31.5. ca. 45 Mrd und am 9.9. noch immer 41 Mrd. Kernstück der Überlebensstrategie war der Plan des Transfers von 25-30 Mrd der Real Estate Assets zu einem REIT namens Spinco. Finanziert wäre Spinco von Lehman geworden, die Eigentümer wären eingangs die Lehman Aktionäre gewesen, aber es wäre eine separat börsengehandelte Gesellschaft gewesen. Die SEC prüfte den Plan am 10.9., Start wäre das 1. Quartal 2009 gewesen. Am 9.9. verlangte JP Morgan von Lehman 5 Mrd Sicherheiten. Kurs 11. Sept.: 4 $. Lehmans Liquidität fiel vom 9.9. von 22 Mrd auf 1,4 Mrd zum 12.9. Die letzte Woche war eine Selbstprophezeihung: Am 11.9. schrieb ein Bernstein-Analyst: „Lehmans Aktienkurs kann auf 1 $ fallen oder auf 20 $ steigen. Die PDCF wird sicherlich helfen.“ Am 13.9. Barclays würde 3 Mrd zahlen und Lehman übernehmen. Alles von Lehman mit Ausnahme der mit 40 Mrd bewerteten illiquiden Assets. Diese 40 Mrd würde ein Konsortium finanzieren. Barclays gekaufte Lehman schuldet damit 40 Mrd an das Consortium. Der Gedanke war:“ Barclays bekommt die good bank, die Aktionäre die bad bank.“ Allerdings wurde am 14.9. erkannt, dass Barclays für den Deal Sicherheiten bei der FED hinterlegen muss. Diese dauern allerdings 30-6 Tage zu organisieren. Am 14.9. wollte die FED Lehman als bankruptcy erklären, aber die FED wollte LBI (die US Lehman Tochter) noch für einige Zeit im Geschäft lassen. LBI hatte genug Cash um bis 15.9. operieren zu können. Um LBI am Leben zu lassen, erlaubte die FED dass sich LBI von der PDCF für 2 Wochen Geld lieh: 20% auf die meisten Wertpapiere. LBHI hatte 16 Töchter, inkl. New York , London und Tokyo: LBI (USA), LBIE (Europa) und LBIJ (Japan). Diese Töchter hatten wiederum Töchter: LBI besass Derivate products Inc. Und Lehman Commercial Paper Inc. In Q3 2008 hatte Lehman 28 Mrd EK. Bei einer Überbewertung der Assets von 15-30 Mrd ergibt sich ein wahrer EK-Wert von -2 bis +13 Mrd. Im Vergleich zu den hohen Assets 600 Mrd bewegte sich Lehman daher zwischen Solvenz und Insolvenz. Lehman hatte 18 Mrd subordinated debt. Die Summe von EK und subordinated debt war 16-31 Mrd. Also eine Range im Positiven. Diese Range steieg am 13.9. auf 23-27 Mrd. Die Analyse mit -35 Mrd EK vom 8.9. ist fehlerhaft! Die Solvenz-Formel hiess: Marktwert EK > Buchwert Schulden – Marktwert Schulden Denn diese Formel greift nicht sobald die Assets grösser wie die Schulden sind!!! CEO Fuld sagte in einem Hearing, Lehman war mit 28 Mrd EK solvent. Doch das Gericht sagte: „Wenn Lehman solvent gewesen wäre, hätte die FED Liquiditätshilfe bereitgestellt“. Lehmans Derivate lagen bei 35 Billionen Value. Deren Verluste lagen bei 50-75 Mrd. Lehmans Cash-Pool war in Q2 2008 44,6 Mrd, Ende 2007 34,9 Mrd. Der Pool beinhaltete hochliquide Assets wie Cash und Staatsanleihen. Zudem 4 Mrd Collaterale Zahlungsverpflichtungen, welche weniger liquide waren. Die Aufgabe des Pools war bei Cashabflüssen zu helfen Zahlreiche Analysen wiesen am 15.9. darauf hin, dass die notwendige Liquidität den Cashbestand von 1,4 Mrd weit übersteigt. Am Ende entschied man, dass die Stakeholder besser unter Bankruptcy aufgehoben sind. Formel für Liquiditätshilfe: Assets > Verbind. – langfr. Schulden d.h.: (Assets – Verb.) + langfr. Schulden > 0 oder auch EK + langfr. Schulden > 0 Eine Firma bekommt also Cashhilfe, falls die Summe EK und langfr. Schulden positiv ist Lehmans EK + langfr. Schulden waren 143 Mrd, damit hatte Lehman locker Cashhilfe Anspruch.Lehmans Assets Überbewertung lag bei 15-30 Mrd ggü. Marktpreisen. Bei Abzug 30 Mrd von den reported Assets ist die Summe EK und langfr. Schulden noch immer 113 Mrd. Wenn wir annehmen, Lehmans 60-70 Mrd fragliche Assets wären komplett wertlos, EK plus langfr. Schulden läge dennoch weit über 0. Am 31.8. Lehman Gesamtverbindlichkeiten waren 572 Mrd, von denen 115 Mrd langfr. Schulden waren. Cashbedarf daher: 572-115=457 Mrd. Lehmans Assets waren 600 Mrd, 30 Mrd Überbewertung, wahrer Wert Assets 570 Mrd. Wir sehen abermals, Lehmans Assets überstiegen den maximalen Cashbedarf um 113 Mrd. Dieser Überschuss ist 25% des maximalen Cashbedarfs, was impliziert, dass die Cashhilfe um 25% oder mehr übersichert war. Am 31.8. Lehmans Ausleihungen waren 273 Mrd. Wenn Lehman diese cancelt, würde der Cashbestand um 273 Mrd ansteigen um damit die Verbindlichkeiten zu zahlen. Zieht man diese von den Assets von 570 Mrd und von der max. Cashhilfe 457 Mrd ab, verbleiben 297 Mrd in Assets und 184 Mrd in Cashbedarf. Die Differenz zwischen beiden ist noch 113 Mrd. Nun ist die Cashhilfe um mind. 61% abgesichert! Worst case: Lehman muss alle Verbind. mit Ausnahme der langfr. Schulden zahlen. Hier schätze ich nun die Cashhilfe der PDCF für Lehman. Ich schätze dass Lehman 88 Mrd Cashhilfe vom 15.9.-13.10. zum Überleben braucht. Dies reflektiert 1 Mrd Cash und 89 Mrd Cashverluste: 66 Mrd von repos und 23 Mrd von anderen Liquiditätsabflüssen. PDCF hätte Lehman aufgrund der mind. 131 Mrd Assets ohne Autorisierung unterstützen können.
Falls keine Insolvenz gekommen wäre: Lehman hätte 88 Mrd von der FED gebraucht (89-1Cash). AIG erhielt 123 Mrd von der FED. Morgan Stanley 107 Mrd.
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