@buckweiser #218 So ganz abwegig ist Ihre Beobachtung nicht, dass „nachdem sich alle für die eine oder andere Richtung einer prognostizierten Kursbewegung einig sind“, „die Börse“ die Gründe für Prognosen schon „eingepreist“ haben könnte. So kommt Goldman Sachs mit vielen weiteren Researchhäusern ziemlich zeitgleich zu einer „Neutral“-Einstufung. Ein „System“ im Sinne einer bewussten manipulativen Vorgehensweise steckt nicht dahinter. Credit Suisse („CS“) hatte am 16.12. BHP auf „outperform“ eingestuft.
In der Goldman Sachs Analyse geht deren Analyst unter anderem davon aus, dass BHP die bisherige Dividendenhöhe nicht halten könne. Und auch deshalb wertet der Goldman Sachs-Analyst BHP als „neutral“ ein. Der CS-Analyst geht davon aus, dass, wenn BHP die Dividende um die Hälfte senken würde, wäre es auf jetzigem Kursniveau noch eine attraktive Dividendenrendite. CS geht zudem davon aus, dass die Belastungen aus dem Dammbruch in Brasilien „mehr als eingepreist wären“.
Und da sind wir nun beim Thema, ob BHP die bisherige Dividendenhöhe halten kann oder besser: halten will. Dazu gibt es seitens BHP widersprüchliche Aussagen. „Die erste Grundlage ist eine starke Bilanz“, so Jac Nasser von BHP. Das deutet auf niedrigere Dividenden hin. Allerdings sagte er auch, dass die BHP Dividendenpolitik ein „solider Pfosten“ sein soll. Die Financial Times entwickelte daraus eine bemerkenswerte Story. BHP würde, wenn die Dividende und Kosten gesenkt würden, erstens die Bilanzqualität halten, so dass die Ratingagenturen bezüglich ihres Ratings nicht nervös würden. Und zweitens bekäme BHP freie Mittel zum Kauf von Anteilen an der bisher mit anderen gehaltenen Kupfermine Antamina, Peru.
Klarheit bezüglich der zukünftigen BHP-Dividende wird es wahrscheinlich am 23. Februar 2016 wenn BHP neueste Finanz-Geschäftszahlen veröffentlichen wird.
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