Noch sind die USA der zweitgrößte Goldproduzent der Welt, doch schon im kommenden Jahr könnte Australien diese Position übernehmen. Down Under stehen in den kommenden Monaten zahlreiche Projekte vor der Inbetriebnahme, die den Goldausstoß deutlich erhöhen sollten. Goldbarren in Anglo Americans “Sunrise Dam“ Goldmine, Westaustralien , Foto: VisualMedia
§ Nach Ansicht der Experten von Surbiton Associates ist es wahrscheinlich, dass Australien im kommenden Jahr zum zweitgrößten Goldproduzenten der Welt aufsteigt und damit die USA verdrängt. Aktuell teilt sich der fünfte Kontinent Platz drei mit Südafrika, das noch 2007 der größte Goldproduzent weltweit war.
In den drei Monaten bis Ende Juni stieg der australische Goldausstoß um 4 Prozent auf 1,8 Millionen Unzen, wofür die Experten vor allem die Inbetriebnahme einiger neuer Projekte verantwortlich macht. Trotz dieser jüngsten Steigerung fiel die australische Goldproduktion im Gesamtjahr 2008/2009 im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 223 Tonnen, was einem Gegenwert von 8 Milliarden australischen Dollar entspreche.
Doch bereits im laufenden Quartal sollte die Produktion erneut steigen, da unter anderem die wieder entwickelte Boddington-Mine von Newmont Mining (WKN 853823) zum ersten Mal einen Beitrag liefern solle. 2010, wenn die Mine dann ihre volle Kapazität erreicht, sollte sie rund 31 Millionen Tonnen zum australischen Goldausstoß beitragen.
Weitere Goldminen, neu oder wieder entwickelt, aus Western Australia sollten zudem im Verlauf des Fiskaljahres hinzukommen. Das wären beispielsweise das Brightstar-Projekt von A1 Minerals sowie das Range River Mount Morgans-Projekt, von denen man die Produktionsaufnahme im Dezember erwartet. Trotz der Marktturbulenzen trage die moderne, australische Goldindustrie einen substanziellen Teil zu den australischen Exporten bei, so Surbiton Associates weiter. Und zwar seit nunmehr 25 Jahren. Fast die Hälfte allen Goldes, das jemals in Down Under abgebaut wurde, produzierte man seit 1982, erklären die Experten. Das würde auf 5.800 Tonnen bzw. 190 Millionen Unzen hinauslaufen.
Doch obwohl die australische Goldindustrie die hohen Goldpreise nutzt, so gut es geht, indem man die Lebensdauer aktueller Minen erhöht und alte Minen wo es nur geht wieder zur Produktion bring, sind die immer weiter fallenden Ausgaben für die Exploration ein Grund zur Besorgnis.
In den 1980er und 1990er Jahren machten die Explorationskosten noch die Hälfte aller Ausgaben im Minensektor aus, doch nun sei dieser Anteil auf 20 Prozent gefallen, so die Experten. Damit der Goldsektor Down Under auch langfristig eine Zukunft habe, müsse dieser Trend unbedingt umgekehrt werden.
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