ist unvermeidlich. Die Frage für die Verlage ist doch: Was macht der Leser? Kaum eine Spezies ist besser erforscht als der Zeitungsleser. Wenn der Leser einen Mehrwert bei einem Dienst wie Readly findet dann wird er die Inhalte eben darüber konsumieren. Es ist halt die Frage wie groß Readly wird, unter Umständen wird das dann schon für die Verlage interessant. Auch die großen....
Habe 25 Jahre im Verlagswesen gearbeitet, und die meist disskutierte Frage der letzten Jahre war wie man die Digitalisierung des Produkts monetarisieren kann. Paywalls werden sich nicht halten, vielleicht bei Premium Blättern, ok. In programmatischer individualisierter Werbung sehe ich hier für die Verlage ein Riesenpotential.
Die gedruckten Blätter haben mehrere Probleme: rückläufige Auflage macht das Medium für Werbetreibende weniger Interessant, Werbung und Anzeigen können nicht mehr so teuer verkauft werden, die Sätze sind an die Auflage gekoppelt. Die schrumpfende gedruckte Auflage führt zu einem Anstieg der Herstellungskosten pro Stück, inverse Skalierung. Man braucht teure Maschinen und Mitarbeiter(Gewerkschaften, Jippie!) für die Herstellung, die man sich bei einem rein digitalen Produkt sparen könnte.
Der Versand und die Verteilung, besonders der Tageszeitungen, verursacht ebenfalls enorme Kosten für die Verlage, die denselben negativen Skalierungsmechanismen unterliegen wie die Herstellungskosten.
Doch leider ist der deutsche Zeitungsleser ein Gewohnheitstier und will morgens um 6 seine Zeitung im Briefkasten haben. Somit stecken die Verlage fest, man sieht zwar die Vorteile der Digitalisierung, doch der Leser will (noch, es ist auch ein Altersproblem) das gedruckte Produkt. Man könnte die Leser der Druckausgabe nur mit großen Schmerzen ins digitale Produkt migrieren. Ich sehe harte Zeiten auf die deutschen Verlage zukommen, welche Rolle Plattformen wie Readly dabei spielen wird man sehen.
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