Einschätzung zum Gesamtmarkt:

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neuester Beitrag: 27.12.08 23:09
eröffnet am: 27.12.08 19:38 von: John Abruzz. Anzahl Beiträge: 11
neuester Beitrag: 27.12.08 23:09 von: Mausi70 Leser gesamt: 1438
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bewertet mit 3 Sternen

27.12.08 19:38
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12 Postings, 5820 Tage John AbruzziEinschätzung zum Gesamtmarkt:

Wir erleben gegenwärtig ein beeindruckendes und auch leicht erschreckendes Stück Börsengeschichte hautnah. Die Kursverluste seit Jahresanfang haben inzwischen historische Ausmaße angenommen. Es wird ein Negativrekord nach dem anderen gebrochen. Hier mal eine Auswahl an beeindruckenden Daten, bezogen auf den US-Markt:

- Innerhalb des letzten Jahres hat der S&P 500 6,69 Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung eingebüßt. Das ist bereits knapp eine Billion US-Dollar mehr als im gesamten Bärenmarkt von 2000 bis 2003.

- Der S&P 500 hat sich seit der großen Depression in den 30er-Jahren nie mehr so weit unterhalb der 200-Tages-Durchschnittlinie befunden wie aktuell.

- Die Dividendenrendite im S&P 500-Index ist inzwischen wieder größer als die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen. Das hat es seit 1958 nicht mehr gegeben.

- Die 30-Jahres-Rendite für Unternehmensanleihen mit durchschnittlichem Rating (BBB) ist inzwischen höher als die von Aktien. Es hat sich damit beim aktuellen Stand des S&P 500 in den letzten 30 Jahren nicht gelohnt, das erhöhte Risiko eines Aktienkaufs einzugehen. Das ist historisch höchst ungewöhnlich. Auf lange Sicht performen Aktien im Durchschnitt immer besser als Anleihen.

Gleichzeitig kam es in den letzten beiden Handelswochen zu einer dramatischen Beschleunigung des Abwärtstrends am US-Markt. Seit Anfang November hat der S&P 500 innerhalb von nur drei Wochen in der Spitze 25 Prozent an Wert verloren und neue Tiefs markiert. Auch wenn der DAX das bisher so noch nicht nachvollzogen hat (was auch an der nach wie irrational hohen Bewertung/Gewichtung von VW liegt) gilt: Die Leitbörse ist nach wie vor der US-Markt und der ist charttechnisch massiv überverkauft. Fundamental ist bereits ein extrem negatives Konjunkturszenario in den Kursen eingepreist.

Dabei sehen die unserer Ansicht nach für die Gesamtmarktentwicklung entscheidenden fundamentalen Indikatoren alles andere als schlecht aus:

1. Wir befinden uns in einer saisonal traditionell starken Phase des Börsenjahres. Im Zeitraum von Oktober bis März haben Aktien in der Vergangenheit eine deutliche Überrendite im Vergleich zum Jahresdurchschnitt erzielt.

2. Wir haben aktuell stark fallende Leitzinsen. Sowohl die EZB als auch die FED haben den Zinssatz zuletzt mehrfach deutlich gesenkt. In der Eurozone liegen wir inzwischen bei einem Zinssatz von nur noch 3,25 Prozent, Tendenz fallend. Eine weitere Absenkung auf 2,75 Prozent wird bereits diskutiert. Damit wäre wieder das Niveau aus dem Dezember 2002 erreicht. Kurz danach - im Frühjahr 2003 - setzte ja bekanntlich ein mehrjähriger Bullenmarkt ein, in dem gigantische Kursgewinne zu erzielen waren. Fallende Zinsen sind gut für den Aktienmarkt, weil die Renditen für festverzinsliche Anlagen fallen und Aktien im Verhältnis entsprechend attraktiver werden.

3. Wir haben einen starken Rückgang der Inflationsrate. Das heißt die Preise für Ver- und Gebrauchsgüter steigen nicht mehr so stark an. Die Kaufkraft der Konsumenten steigt. Damit kaufen diese mehr Produkte und die Wirtschaft kann wieder wachsen.

4. Besonders wichtig ist der dramatisch fallende Ölpreis. Die Konsumenten brauchen wieder weniger Geld für Benzin und Heizöl/Gas und können dafür wieder mehr konsumieren. Direkt profitieren dürften mittelfristig die angeschlagenen Transport-, Auto-, Reise- und Bauindustrien.

5. Der zuletzt wieder deutlich stärkere US-Dollar ist gut für die deutsche Exportwirtschaft, weil deutsche Produkte in den USA wieder erschwinglicher und damit konkurrenzfähiger werden. Für den "Export-Weltmeister" Deutschland sollte dies mittelfristig positive Auswirkungen auf die Konjunktur haben, und davon profitieren natürlich auch die Aktienmärkte.

Hinzu kommt ein extrem hoher Pessimismus im Markt. Nur noch gut 20 Prozent der so genannten Markt-Timer in den USA (Markt-Timing = Versuch, die künftige Entwicklung des Marktes zu prognostizieren) glauben derzeit an steigende Kurse. So wenig wie noch nie seit Beginn der Messungen.
In den Medien werden überwiegend Negativ-Szenarien behandelt. Nachrichtensendungen und Zeitungen sind voll mit dramatischen Meldungen zu Kurzarbeit, Entlassungen und finanziellen Schieflagen von Firmen und großen Investoren.

Nachdem an den Indizes charttechnisch wichtige Marken (Jahrestiefs) unterschritten worden sind, hat nun wohl ein großer Teil der verbleibenden Bullen das Handtuch geschmissen. Der Pessimismus dürfte neue Rekordwerte erreichen.
Doch wenn sich die schwachen Hände mit überwältigender Mehrheit an der Seitenauslinie befinden und viele Trader short im Markt positioniert sind, können bereits minimal positive News eine massive Kurs-Rallye entzünden. Der Wochenausklang bot bereits einen ersten Vorgeschmack auf das, was kommen könnte: Der Dow Jones hat am Freitag innerhalb der letzten eineinhalb Handelsstunden satte sechs Prozent zugelegt.

Fazit: Sowohl kurzfristig als auch mittel- und langfristig wird mit steigenden Kursen gerechnet.  

27.12.08 19:58
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1271 Postings, 6189 Tage Mausi70Optimst , lächel

Mal abwarten und Tee trinken.
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Wer viel Geld hat, der kann spekulieren;
wer wenig hat darf nicht spekulieren und wer
überhaupt kein Geld hat muss spekulieren.

27.12.08 20:13
1

4034 Postings, 6266 Tage FDSATee trinken ist immer gut.

27.12.08 20:20
1

10234 Postings, 6067 Tage KlappmesserDie Meldungen sind negativ

Deren Inhalte (lol) sind allerdings auch nicht ohne
Bankpleiten en masse, Prognosestreichungen usw. auch.
Bin kein Untergangsprophet, aber ich halte mich lieber an den Fakten und das ins nicht irgendwelche Chartausblicke
aufgrund von S&P Einbrüchen.
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Wenn mein Hintern nicht immer so sauber wäre , könnten mich alle mal am Ärmel zupfen
Ich bin imma ich selber. Ich bin womöglich  mehr Ich als Du Du bist, den ich kopier nichts von Dir und niemandem.

27.12.08 20:39
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8485 Postings, 6619 Tage StöffenIn guter Gesellschaft

Relativ optimistisch sehen die Analysten vieler Banken das Börsenjahr 2009. Die DAX Prognosen für Ende 2009 reichen bs 7400 Punkte. Auch zur Mitte des Jahres erwartet man höhere Kurse.

Ein Ausschnitt aus einer von Reuters in Auftrag gegebenen Umfrage bei den wichitgisten Banken und Brokern. Am pesssimistischsten ist MM Warburg mit einer DAX Prognose für Ende 2009 von 3600 Punkten. Silvia Quandt Investment Banking sieht die deutsche Börse wieder alte Höhen anstreben. Mit 7400 Punkten lieferte Quandt die optimistischste Prognose ab.

Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass die meisten Banken mit ihren Börsen-Prognosen daneben lag. In diesem Fall lässt die Schätzung der Experten nur einen Schluss zu: Entweder liegt das Jahresendergebnis bei den Börsen weit darüber - oder weit darunter. ( siehe auch hierzu die angehangene Graphik zu den Analysten-Schätzungen 2008, welche im Dezember 2007 abgegeben wurden !!!)

2009 dürfte auf jeden Fall ein spannendes Börsen-Jahr werden.

Börsen-Prognose DAX 2009

     Bankhaus                Mitte 2009   Ende 2009

   * Bankhaus Lampe         5000        6600
   * Commerzbank             4800        5400
   * Deutsche Bank            -              5900
   * Postbank                     4300        5250
   * DZ Bank                       -             4900
   * Fortis                           4700        5500
   * Generali                       4200        4725
   * Helaba                         5700        6200
   * HSBC                            -              5100
   * ING                              3880        4570
   * Landesbank Berlin       4450        4800
   * MM Warburg                 3200        3600
   * Royal Bank of Scotland  -            3691
   * Schnigge                       5450        5900
   * Silvia Quandt                5000        7400
   * WestLB                         4200        5200


                                       Mittel 4507               5077

http://www.mmnews.de/index.php/200812261822/...AX-Prognosen-2009.html
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"Wenn Sie nicht wissen, wer Sie sind, ist die Börse ein verdammt kostspieliger Ort, es herauszufinden." (David Dreman)
Angehängte Grafik:
2008est.png
2008est.png

27.12.08 21:19
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161 Postings, 5877 Tage Early birdDie eigentliche Rechtfertigung

für die Existenz von Analysten liegt im Grunde genommen nur noch in ihrer Funktion als Kontraindikatoren.

In dieser Eigenschaft funktionieren sie allerdings prima und finden deshalb bei mir auch immer wieder angemessene Beachtung.

Genauso empfiehlt sich übrigens der Umgang mit Majoritätsprognosen der am Börsengeschehen sonst noch Beteiligten oder Interessierten. 

Alles zuverlässige Kontraindikatoren. 

 

 

 

27.12.08 21:34
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8485 Postings, 6619 Tage StöffenZuversicht und Optimismus in allen Ehren

aber wie formulierte doch just ein Blogger recht "nett" in einem US-Board:
"25 year cancers are not solved in 1 year, no matter how bad of a year it was."

Anbei eine kurze Umschau vom heutigen Tage, welche aufzeigt, dass die Probleme auch in 2009 in rasanter Manier ihre Fortsetzung finden werden. Man sollte davor nicht die Augen verschließen, denn auch Börsen und deren Kurse werden letztendlich von den Realitäten eingeholt und spiegeln diese dann dementsprechend wieder. A la longue nun einfach auf steigende Kurse zu setzen, weil 2008 ein Abwärtsjahr war, nun, das erscheint wirklich einfach zu simpel gemäß dem Motto "Geldverdienen leichtgemacht". Miss Börse ging da schon immer ihre eigenen Wege ;-)))

10 Worst Real Estate Markets for 2009

The housing market hasn't bottomed out yet. For the third quarter, the closely-watched S&P Case-Shiller national home-price index fell 16.6%, and experts are predicting further declines. Of the top 100 markets, here are 10 with the worst forecasts.

http://finance.yahoo.com/real-estate/article/...tate-Markets-for-2009


Die Rezession bedroht das US-Gesundheitssystem

…..Mehr als 45 Millionen Amerikaner sind nicht krankenversichert, mehrere Zehnmillionen weitere können sich nur beschränkten Gesundheitsschutz leisten. Etwas mehr als 60 Prozent sind wie Linton bisher durch ihren Arbeitgeber versichert. Doch wer entlassen wird, verliert in den USA seinen Gesundheitsschutz. Und damit wird die Krankenversicherung für eine zunehmende Bevölkerungsgruppe ein Problem. Seit vor einem Jahr die Rezession im Land ausgebrochen ist, sind bereits 1,9 Millionen Stellen verloren gegangen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,7 Prozent und könnte bis Ende kommenden Jahres auf bis zu neun Prozent steigen, wie Volkswirte an der Wall Street schätzen.

Frisch Entlassene in Betrieben mit weniger als zwanzig Mitarbeitern stehen sofort ohne Krankenschutz da. Für sie heißt es, ohne Versorgung über die Runden zu kommen oder sich für horrende Beiträge frei zu versichern. "Das führt viele Haushalte in den Ruin", sagt Uwe Reinhardt, Gesundheitsökonom an der Universität von Princeton im US-Bundesstaat New Jersey. Denn Arbeitslose können sich die Beiträge selten leisten. Und wer ohne Versicherung ist und nach einem Unfall ins Krankenhaus muss, bekommt im Gegensatz zu den Versicherungspatienten keine Rabatte gewährt. Die Betroffenen erhalten dann sehr hohe Rechnungen, die sie nicht bezahlen können. "Amerika ist ein tolles Land - doch nur für die Klugen und Gesunden", sagt Reinhardt…..
http://www.welt.de/wirtschaft/article2933516/...esundheitssystem.html

Kalifornien bereits pleite / California will run out of money in February

The State of California will run out of money within two months, forcing Governor Arnold Schwarzenegger to start settling bills and paying employees by issuing "IOU" notes, his chief financial officer has revealed.

http://www.independent.co.uk/news/world/americas/...uary-1210078.html


Das Risiko eines massiven Zusammenbruchs des Systems der kapitalfinanzierten Renten

Eine der weiteren Auswirkungen der Krise für Millionen Menschen insbs. in den USA, Kanada, Großbritannien, Japan, den Niederlanden, Irland und in Dänemark wird darin bestehen, dass mit Ende 2008 das System der kapitalfinanzierten Renten immer mehr schlechte Nachrichten generieren wird ; Pensionsfonds werden massive Verluste machen und ihren Verpflichtungen zu Rentenauszahlungen nicht mehr voll nachkommen können. Die OECD geht allein für das Jahr 2008 davon aus, dass Pensionsfonds 4.000 Milliarden USD Verlust machten. In den Niederlanden wie in Großbritannien haben die Aufsichtsbehörden für Pensionsfonds Alarm geschlagen und rufen nach einer Aufstockung der Pflichteinzahlungen und staatlichen Interventionen. In den USA werden ständig und mit zunehmender Häufigkeit Beitragserhöhungen und Auszahlungsminderungen bekannt gegeben. Und erst in den nächsten Wochen werden viele Pensionsfonds tatsächlich wissen, wie große ihre Verluste sind. Viele geben sich noch der Hoffnung hin, beim baldigen Ende der Krise ihren Kapitalstock wieder erhöhen zu können. Wenn im März 2009 Pensionsfondsverwalter, Rentner und Regierungen sich nicht mehr länger der Erkenntnis verschließen werden können, dass die Krise anhalten wird, dass sie gerade in der Zeit wütet, in der die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter kommen, und dass die Aktienmärkte viele Jahre brauchen werden, um ihre Stände von 2007 wieder zu erklimmen, wird das gesamte kapitalfinanzierte Rentensystem in Chaos verfallen. Den Regierungen wird keine andere Wahl bleiben als die Pensionsfonds zu verstaatlichen. Argentinien, das vor einigen Wochen seine Pensionsfonds verstaatlicht hat, wird mit einem Mal nur ein Vorreiter gewesen sein.

http://www.leap2020.eu/...?PHPSESSID=87028fa4164b18cdc5d315687b9087cc


"Produktion im freien Fall"

Riesen schmelzen Gewinne weg

"Die Produktion ist im freien Fall", sagte Naoki Iizuka vom Wertpapierhaus Mizuho Securities. Japans Wirtschaft werde frühestens im Oktober kommenden Jahres wieder festen Boden unter die Füße bekommen. "Die Produktion rauscht abwärts wie die Niagarafälle", so der dramatische Vergleich des Chefvolkswirts von Tokai Tokyo Securities, Mitsuru Saito. "Was hier passiert, geht weit über alle Vorstellungen von Toyota und Sony hinaus."

Der Elektronikkonzern Sony hatte erst kürzlich einen Gewinnrückgang von fast 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr bekanntgegeben und angekündigt, 16.000 Stellen zu streichen.

Hyundai stoppt Förderbänder

In einem Bericht der südkoreanischen Regierung hieß es am Freitag, das Land stehe einer beispiellosen Krise gegenüber, da mit Export und heimischer Nachfrage die beiden Grundpfeiler der Volkswirtschaft gleichzeitig einknickten. Erst Mitte der Woche hatte dort der Autokonzern Hyundai, zusammen mit Kia weltweit die Nummer fünf der Branche, mitgeteilt, die Produktion an den südkoreanischen Standorten bis 4. Jänner zu stoppen.

http://www.orf.at/081226-33226/index.html
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"Wenn Sie nicht wissen, wer Sie sind, ist die Börse ein verdammt kostspieliger Ort, es herauszufinden." (David Dreman)

27.12.08 22:53
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161 Postings, 5877 Tage Early bird@1

Im Grundsatz teile ich diese Einschätzung zum Gesamtmarkt und auch die daraus abgeleitete Schlussfolgerung.

Sollte der Pessimismus bei den Marktteilnehmern tatsächlich neue Höchstände erreichen, so ist dies für  mich grundsätzlich ein Anlass, in größerem Umfang conträr zu investieren.

Bei den bisherigen Tiefstständen von DAX, Dow und S&P habe ich einige Investments in kleinerem Umfang getätigt (u.a. Leoni, Hochtief, Citigroup, Allianz, Dt. Bank) und somit (bisher) das Glück gehabt, diese Werte zumeist zu ihren (bisherigen) Tiefstständen eingesammelt zu haben.  

A b e r : Ich bin mir nicht sicher, ob der Pessimismus bei den Marktteilnehmern schon ausgeprägt genug ist, um als verlässlicher Kontraindikator für weitere Käufe mit Langfristperspektive fungieren zu können.

Zwar gibt es genug Negativmeldungen und somit hinreichend Anlass für Pessimismus,  aber die Kurse halten sich für meinen Geschmack noch zu gut.

Man kann sogar fast sagen, dass Negativmeldungen aktuell in größerem Umfang regelrecht ignoriert werden (dies ist zwar ein Zeichen dafür, dass der Markt kurzfristig nach oben will, aber es stellt sich hier die Frage der Nachhaltigkeit).

Es muss demnach  doch noch einiges an Optimismus im Markt sein und zwar für meinen Geschmack so viel, dass ich es aktuell für noch zu früh halte, auf lange Sicht in größerem Umfang (weitere) Langfristpositionen aufzubauen.

Sogar meine Anfangspositionen habe ich aus diesem Grunde abgesichert und dies, obwohl ich sie quasi zu ihren bisherigen Tiefstständen erwischt habe.

Kurzfristige Auf- und Abspekulationen sind hingegen unproblematisch, da sich hier im aktuellen Marktumfeld jederzeit lukrative Teilnahmemöglichkeiten eröffnen.

 

   

 

 

27.12.08 23:02
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1271 Postings, 6189 Tage Mausi70Aussichten 2009 / 2010

22.12.2008 11:00
DE/IfW: Deutschland vor schwerster Rezession in Nachkriegszeit

BERLIN (Dow Jones)--Das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) hat Deutschland die schwerste Rezession seit Ende des Zweiten Weltkrieges vorhergesagt. Die Kieler Wirtschaftsforscher sagten am Montag einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) im kommenden Jahr um 2,7% voraus, nachdem sie bisher noch einen Zuwachs um 0,2% erwartet hatten. Für 2008 senkte das IfW seine Prognose für den BIP-Zuwachs auf +1,5% von +1,9%. Für 2010 sahen die Kieler Ökonomen 0,3% Wachstum.

"Deutschland steht vermutlich vor der schwersten Rezession in der Nachkriegszeit", warnten die Ökonomen. Die deutsche Wirtschaft befinde sich am Ende des Jahres 2008 in der Rezession. Nahezu alle Konjunkturindikatoren hätten sich in den vergangenen Monaten drastisch verschlechtert. Dies deute darauf hin, dass sich der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion im Schlussquartal weiter beschleunigt habe. "Für das Winterhalbjahr 2008/2009 ist ein Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Produktion wahrscheinlich", erklärte das IfW.

Maßgeblich hierfür sei die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe. Auf eine massive Verschlechterung der Konjunkturperspektiven deuteten auch die Stimmungsumfragen bei den Unternehmen hin. Vor diesem Hintergrund erwarteten die Kieler Ökonomen, dass das reale BIP im vierten Quartal 2008 drastisch gesunken ist, und dass sich der Einbruch im ersten Quartal 2009 fortsetzen wird. "Wir unterstellen Rückgänge für das vierte und das erste Quartal mit laufenden Jahresraten von 4,5% bzw 5,0%", erklärten die Ökonomen.

Die Abschwächung der Weltkonjunktur mache sich zunehmend bei den Exporten bemerkbar, betonte das IfW und sagte für 2009 einen Einbruch der deutschen Ausfuhren um 8,9% voraus, dem 2010 ein Anstieg um 2,6% folge. "Die Frühindikatoren für den deutschen Export deuten auf einen Einbruch der Ausfuhren in den kommenden Monaten hin", hob das IfW hervor. Grund sei eine schwere Rezession in den Hauptabnehmerländern.

Von der Binnennachfrage würden im Prognosezeitraum "alles in allem stabilisierende Wirkungen" auf die Konjunktur ausgehen. Zwar sei kurzfristig mit einem ausgeprägt negativen Impuls auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage durch den Abbau von Vorräten zu rechnen, und zudem sei ein deutlicher Rückgang der Unternehmensinvestitionen zu erwarten.

All dem stehe jedoch ein Anziehen der Konsumausgaben der privaten Haushalte entgegen, deren Einkommen von der Verbesserung der Terms of Trade sowie von steuerlichen Entlastungen profitierten. Das IfW prognostizierte, dass der private Konsum 2009 um 0,5% und auch 2010 in derselben Größenordnung zulegt.

Am Arbeitsmarkt habe die Rezession noch keine gravierenden Spuren hinterlassen, 2009 und 2010 werde aber ein spürbarer Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet. "Der Arbeitsmarkt wird sich von der Konjunktur nicht abkoppeln können", betonten die Kieler Wirtschaftsforscher.

Die Arbeitslosenzahl wird nach ihrer Erwartung 2009 auf 3,665 Millionen von 3,261 Millionen in diesem Jahr steigen und sich 2010 weiter auf 3,949 Millionen erhöhen. Die Arbeitslosenquote wird zum Jahresende 2010 bei 9,5% liegen, gut 2 Prozentpunkte höher als am Jahresende 2008. Dies sei aber ein geringerer Anstieg als in der ähnlich schweren Rezession Mitte der siebziger Jahre, als sich die Arbeitslosenquote von ihrem Tiefpunkt im dritten Quartal des Jahres 1973 in den folgenden zwei Jahren um 3,7 Prozentpunkte erhöht habe.

Das IfW erwartete zudem einen deutlich nachlassenden Anstieg der Verbraucherpreise. "Aus binnenwirtschaftlicher Sicht spricht vieles für eine Abnahme des Preisauftriebs", erklärten die Ökonomen. So dürfte der Lohnkostendruck im weiteren Verlauf des Prognosezeitraums abflachen. Zudem sei aufgrund der sehr schwachen Nachfrage nicht damit zu rechnen, dass sich der Kostenanstieg merklich auf die Preissetzung auswirken werde. Im Jahr 2010 werde der Lohnanstieg weiter deutlich gebremst, und die Preisüberwälzungsspielräume der Unternehmen blieben sehr begrenzt.

Alles in allem werde der Anstieg der Lebenshaltungskosten im kommenden Jahr wohl 0,7% betragen, nach 2,6% in diesem Jahr. Im Jahr 2010 werde er nur leicht auf 0,9% anziehen. Für die Prognose trafen die Kieler Wirtschaftsforscher die Annahme eines konstanten Ölpreises von 45 USD/Barrel sowie eines Wechselkurses von 1,40 USD je Euro. "Sollte der Ölpreis - entgegen unserer Annahme - noch weiter nachgeben, dann würde der Anstieg der Verbraucherpreise im kommenden Jahr, aber auch im Jahresdurchschnitt 2010, deutlich niedriger ausfallen", betonten sie.

Die Kieler Ökonomen gingen vor diesem Hintergrund von einer Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf 0,5% bis Mitte 2009 aus. "Wir erwarten, dass die EZB ihren Zinssenkungskurs in den kommenden Monaten schnell fortsetzt", erklärten sie. "Vor dem Hintergrund der sehr trüben konjunkturellen Aussichten und der stark nachlassenden Inflationsrisiken im Euroraum dürfte sie den Hauptrefinanzierungssatz bis Mitte 2009 auf 0,5% senken und dann bis Mitte 2010, wenn eine Erholung der Konjunktur absehbar sein wird, auf diesem Niveau belassen", sagten sie voraus.

Nach der IfW-Prognose wird der Preisanstieg im Euroraum 2009 im Jahresdurchschnitt bei 0,9% liegen und 2010 nur etwas höher sein. Vor allem hätten sich die Inflationserwartungen, die für die Geldpolitik zentral seien, in jüngster Zeit spürbar zurückgebildet. "Insofern besteht für die EZB kein Zielkonflikt", betonte das IfW. "Sie sollte den maßgeblichen Leitzins schnell auf 0,5% senken."

Ausdrücklich begrüßten die Kieler Ökonomen offenbare Pläne der Bundesregierung, öffentliche Investitionen in Sachkapital und in Humankapital erheblich aufzustocken. "Auch andere Gebietskörperschaften, insbesondere die Kommunen, sollten hier einen Beitrag leisten", forderten sie.

Allerdings dürfte es schwierig sein, Investitionen etwa in den Bereichen Infrastruktur, Umweltschutz und Bildung in größerem Umfang rasch zu verwirklichen. Darüber hinaus sei auch eine deutliche Entlastung der Bürger bei der Einkommensteuer sinnvoll. Sei eine Einkommensteuersenkung nicht erwünscht oder könne nicht rasch realisiert werden, sollte nach Einschätzung der Solidaritätszuschlag abgeschafft werden.
-Von Andreas Kißler, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4118, andreas.kissler@dowjones.com DJG/ank/hab

(END) Dow Jones Newswires
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überhaupt kein Geld hat muss spekulieren.

27.12.08 23:08
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8485 Postings, 6619 Tage StöffenEin Kapitulations-Tief

so wie es in jeder Baisse vorkommt, ist mMn bisher noch nicht erreicht worden, die Sirenengesänge a la "Der Tiefpunkt war im November 2008 erreicht, der Markt kann nur noch steigen" sollte man daher besser mit Vorsicht genießen. Vielleicht mag ich mich täuschen und mich anschießend gern auch des Besseren belehren lassen, aber 2009 wird das Jahr der Bankrott-Erklärungen.
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27.12.08 23:09
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1271 Postings, 6189 Tage Mausi70oder aus der Geschichte lernen - und gewinnen?

Aktien und Rohstoffe
Geld anlegen wie Albert Hahn

Von Gerald Braunberger

Längerfristig droht Inflation, nicht Deflation. Das spricht für Aktien und Rohstoffe

27. Dezember 2008 Albert Hahn (1889 bis 1968) war ein heute vergessener, zu seinen Lebzeiten aber sehr bekannter Frankfurter Privatbankier und Ökonom, der in seiner Jugend ein weitbeachtetes Buch über die volkswirtschaftliche Theorie des Kredits verfasst hatte. Hahn kokettierte gerne mit der Behauptung, er habe kein Händchen an der Börse besessen, aber die Tatsachen widersprechen dieser nicht ernstgemeinten Einschätzung.

Als in den Jahren 1920 bis 1923 zahllose Privatvermögen von der Inflation aufgezehrt wurden und Bankzusammenbrüche an der Tagesordnung waren, führte Hahn seine Bank mit Erfolg durch diese schwierige Zeit. Er wiederholte das Kunststück während der Rezessions- und Deflationsjahre 1930 bis 1933. Die Nationalsozialisten brachten Hahn um nahezu sein gesamtes Vermögen und zwangen ihn zur Emigration in die Vereinigten Staaten. Dort gelang es Hahn, in den durch die Wiederkehr der Inflation gekennzeichneten vierziger Jahren mehrere Millionen Dollar an der Börse zu machen. Kurz: Hahn war ein Großmeister der Kapitalanlage in wirtschaftlichen Krisenzeiten. Was lässt sich in der aktuellen Krise von ihm lernen?

Das Credo: Der Monetarismus

Hahns Kernthese lautete, dass für die richtige Kapitalanlage das künftige gesamtwirtschaftliche Umfeld und hier vor allem die Geldpolitik eine überragende Rolle spielen. Der Volkswirt schlägt den Betriebswirt. Hahns ökonomisches Credo war der Monetarismus; also die Vorstellung, dass Inflation das Ergebnis einer überreichen Geldversorgung darstellt. Abhängig von der Lage der Konjunktur konnte es unterschiedlich lange dauern, bis auf den unmäßigen Gelddruck die Inflation folgen würde – aber folgen würde sie und damit die Stunde der Aktie.
Zum Thema

   * „Ich fühle mich mit Aktien wohler als mit Anleihen“

Hahns Ansicht würde viele heutige Finanzanalysten arbeitslos machen, denn von der Analyse einzelner Aktien auf der Basis betriebswirtschaftlicher Daten hielt er gar nichts. Er erachtete die Suche nach besonders erfolgreichen Aktien für überflüssig: In einer Hausse steigen fast alle Kurse von Standardaktien, in der Baisse fallen fast alle. Sinnlos die Mühe, heute herauszufinden zu wollen, ob demnächst RWE besser laufen wird als Siemens, denn genau vorhersagen lässt sich das selbst mit den kompliziertesten theoretischen Modellen nicht.

Immer wieder mit großem Erfolg Aktien gekauft

Hahn vertrat allerdings die feste Überzeugung, dass sich Musteraussagen über die generelle Eignung von Anlageklassen in unterschiedlichen gesamtwirtschaftlichen Situationen treffen lassen. Als nach dem Ersten Weltkrieg die Inflation ausbrach, erlitt das Bürgertum in Frankfurt besonders herbe Vermögensverluste, denn in der alten Reichsstadt legte man seit je sein Geld vor allem in festverzinslichen Anleihen an. Aktien hingegen waren verpönt – Hahns Großvater hatte in seinem Testament den Nachfolgern ausdrücklich verboten, auf Rechnung der Bank Aktien zu erwerben. Albert Hahn hielt sich nicht an diesen Brauch, sondern erkannte, dass Festzinsanleihen in einer Inflation eine sehr schlechte Anlage sind, während die Aktie, die ja eine Beteiligung an der realen Wirtschaft verbrieft, zu den Gewinnern zählt. In seinem Büro notierte er auf einem Schaubild das umlaufende Bargeld sowie die Kurse von Standardaktien. Er sah, dass dem raschen Anwachsen des Bargeldes entsprechende Kursgewinne folgten – und kaufte Aktien.

Ein ähnliches Verfahren wandte Hahn nach dem Zweiten Weltkrieg in New York an. Während damals große Teile der Fachwelt eine Wachstumsschwäche ohne Inflation erwarteten, war Hahn sicher, dass alleine das für die Kriegsfinanzierung mobilisierte Geld für eine Wiederkehr der Inflation in Amerika sorgen würde. Ebenso sah er sehr früh den Aufschwung der deutschen Wirtschaft voraus und kaufte, wieder im Gegensatz zur herrschenden Meinung, auch in Deutschland mit großem Erfolg Aktien.

Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg war die Geldpolitik so expansiv

Hahn betrachtete seinen Außenseiterstatus als einen Trumpf. „Eine wichtige Tatsache, die allzu leicht vergessen wird, ist die, dass Börsenprognosen nur zu Gewinnen führen können, wenn sie Minoritätsprognosen darstellen. Sobald eine Ansicht über künftige Entwicklungen und die Wirkung dieser Entwicklungen auf das Verhalten der Börseninteressierten allgemein als richtig betrachtet wird, ist beides in den Preisen eskomptiert“, schrieb er einmal.

Auch heute besteht eine Außenseiterposition darin, nicht auf Deflation, sondern längerfristig auf Inflation zu setzen. Alle ökonomischen Indikatoren sagen zwar für die nächste Zeit einen schweren Einbruch der Wirtschaft mit rückläufiger Inflationsrate voraus. Aber noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Geldpolitik so expansiv gewesen wie heute, zu der nun auch noch eine expansive Finanzpolitik tritt. Es wird Zeit brauchen, bis dieser Cocktail wirkt, aber er wird spätestens dann wirken, wenn die Banken ihre Bilanzen in Ordnung haben und wieder Kredite vergeben.

In einem solchen längerfristigen Szenario erscheint der Kauf von Staatsanleihen mit Renditen um 3 Prozent unattraktiv. Stattdessen sollte die Zukunft Anlagen in der Realwirtschaft gehören. 2009 kann daher ein Jahr werden, in dem spätestens von der Jahresmitte an Vorausschauende in Aktien und Rohstoffe investieren.

Längerfristig droht
Inflation, nicht Deflation. Das spricht für
Aktien und Rohstoffe.



Text: F.A.Z.
Bildmaterial: Dieter Rüchel / F.A.Z.
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