Probiers wieder, seit einiger Zeit landet nur der erste geschriebene Absatz im Forum. Worauf ich vor ein paar Tagen (unpubliziert .... :o) hinweisen wollte ist der aufkeimende Protektionismus in den USA und der EU. Hzenger hat dazu zuletzt auch geschrieben und die Chinaproblematik angesprochen, worin ich ihm Recht gebe. Denke aber, dass die Konsequenz für AT&S umfangreicher ist als für andere - nämlich weil die aufkeimende gewaltige Subventionsbereitschaft in den USA (und nachfolgend auch in der EU) für AT&S zur Unzeit kommt.
Hier steht man nämlich nun vor der Frage, ob man in den USA ein Werk errichten soll (hoch subventioniert oder nicht), während man gerade eines in Kulim baut. Der Verschuldensgrad ist durch das momentane Bauvorhaben nicht gerade am "absteigenden Ast". Hier hat die Peer Group eindeutig Vorteile. In der Situation noch ein Werk zu bauen (und dann vielleicht auch noch eines in Europa) erhöhte den Schuldenstand - so viel kann gar nicht subventioniert werden. Und gleichzeitig würde ein Werk in den USA, würde es in den USA wirklich gebaut, die Kapazitäten in Kulim konkurrenzieren ....
Mag sein, dass damit die Umsatzzahlen gehalten werden, der Gewinn ist dann aber jedenfalls dahin.
Damit noch nicht Schluss: Baut man NICHT in den USA (und stattdessen die Konkurrenz) droht ein Verlust an Marktanteilen - samt Einbußen in der künftigen Rentabilität in Kulim.
Eine Sackgasse. UND: Wenn sich das potentielle Investoren auch so denken, dann könnte das wohl auch an der momentanen ungünstigen Kursentwicklung ordentlichen Anteil haben. Ich glaub, hier kann nur die nächste - hoffentlich in dem Punkt KLARE - Positionierung von Herrn Gerstenmayer etwas Linderung verschaffen. Eine Entscheidung, was das "Prüfen der attraktiven Situation" in den USA für Ergebnisse gebracht hat. Falls in den USA gebaut werden sollte, eine Information, ob Kulim dafür rediminsioniert wird, und Nachrichten, wie man das finanziert.
Ich hab nun mehrmals im Forum (mit blutendem Herzen) gelesen, dass Forumsteilnehmer die Dividendenentwicklung AT&S positiv hervorheben. Hätte ich vor einigen Monaten jubelnd unterschrieben, genau was ich auch "fordere". Aber ich hab auch schon vor mehr als einem Jahr (noch vor Kulim !!) kritisierend gemeint, dass AT&S so rasch neu investiert, dass sich eine Dividende immer nur in einem eigentlich nicht angemessenen (zu niedrigem Umfang) ausgeht. Dann kam Kulim, und während dort noch größtenteils Blumen blühen (rhetorisch gesprochen) muss man über ein Werk in den USA nachdenken. Das in einem wirtschaftlich schwankenden Umfeld, Kriegszeiten und Inflationsgipfeln.
Schätze, das wird nicht grad förderlich für die Dividende werden..... und meine daher:
1) in der aktuellen Situation kann sich AT&S keine guten Dividenden leisten. Ich bin emotional dagegen, aber rational muss man das so sagen und dem auch leider zustimmen. Und bei mir sind leider auch keine 23 Jahre Anlagehorizint mehr verfügbar, die hab ich bedauerlicher Weise schon hinter mir.
2) AT&S wird folglich auch kein "Dividenden Aristrokrat" werden, wiewohl in einer Branche, die immer wichtiger wird, weil die Digitalisierung der Welt immer weiter und schneller voranschreitet.
Ich bin seit jeher von AT&S überzeugt. Auch weiterhin. Kulim war zu der Zeit, als man das anging, die richtige Expansion wenngleich aus meiner Sicht wie "gewohnt" um eine Spur zu früh, weil die letzten Investitionen in China noch nicht in nachhaltige hohe positive cashflows geführt haben. Aber die aktuelle politische Entwicklung, die auch eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensleitung, wie AT&S sie hat, einfach nicht vorhersehbar war, die kam zur Unzeit. UND DAS SPIELT, denke ich, BEI DEN KURSEN EINE ROLLE.
Ich halte Hr. Gerstenmayer und sein Team für die absolut richtige Führungsmann- und Damenschaft in schwierigen Zeiten. Bin überzeugt, dass man auch ein gutes Konzept hat, wie es weitergeht. Meine einzige Sorge ist, dass er mal wieder "zu seriös" ist, um das auch zu publizieren..... das wäre für AT&S nicht schädlich, aber für den Kurs wenig hilfreich ....
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