Zu deiner Schlußfolgerung habe ich eine Anmerkung.
Nehmen wir einem Betrieb X mit 60 Millionen Schulden. Nun geht der Betrieb in die Insolvenzphase über.
Jetzt überleg mal selbst, wann ein Betrieb, der Schutz vor seinen Gläubigern gesucht hat, schwarze Zahlen schriebt?
1. Ist mit dieser Aussage gemeint, dass man den Break-Even-Point abzüglich aller Schulden erreicht hat, weil die Gläubiger mit ihren Schulden die operativen Firmenanteile ohne Holding übernommen hatten?
2. Oder ist mit dieser Aussage gemeint, dass man den Break-Even-Point inklusive aller Schulden der Gesamtfirma überschritten hat?
Wie Du siehst, kann ich behaupten eine schwarze Zahl zu schreiben, in dem ich z.B. von Break Even 1 spreche, aber den eigentlichen wichtigken Break Even 3 völlig unerwähnt lasse.
Und davon abgesehen, war es schonmal positiv überhaupt schwarze Zahlen schreiben zu können, aber wodurch? Wie hat Thielert vorher soviel Geld verdienen können?
Thielert basierte doch am Anfang darauf, den Kunden alte Flugzeugchassis anzubieten, die durch die Aufrüstung mit Thielertmotoren zusammen im Angebot billiger als ein Neuflugzeug waren. Dadurch hatte Thielert einen großen Absatz.
Nachdem nun die Chassis vom Markt waren, standen die Motoren in direkter Konkurrenz zu anderen Motorenherstellern. Da die Preise hier höher waren und andere Motoren viel länger sicher im Einsatz eine bessere Geschichte zur Sicherheit aufgewiesen hatten, wurden andere Motoren bei den Herstellern überwiegend verbaut.
Ich stell mir vor, Du setzt Dich in ein Flugzeug und der Pilot sagt dir Anfang, dass die Maschine mal funktioniert und mal nicht. Wenn es nicht funktioniert, kann man ja noch mit dem Fallschirm abspringen.
Ich wäre da kein Testflieger.
Für Drohnen aber egal. Vor allem, da man hier eh an einer neuen Technologie arbeiten würde.
Ich würde daher die Absatzzahlen von Drohnen, als die wichtigere sehen.
Wie viele Drohnen sind den bitte produziert worden, die einen Thielertmotor verwenden?
Einfach sich auf die Verkaufsprognosen zu stützen, bringt ja nicht viel. Entscheidend ist die Realität.
Und dann mach Dir ein Bild vom Preis, von einer Firma die unter 2 Mio im Jahr verdient hat, mit den angeblichen Schwarzen zahlen.
Wie viele Jahre hätten die gebraucht, damit alle Gläubiger bedient sind?
Das Ziel eines Insolvenzverwalters ist es, alle Gläubiger zu bedienen. Was mit den Eigentümern passiert, ist absolut der letzte Punkt in der Liste bei einer Insolvenz.
Würdest Du als Gläubiger 30 Jahre warten, bis Du deinen Einsatz wieder raus hast?
Und die Verkaufsprobleme mit politisch gesehen strategisch militärisch relevanten Firmenanteilen, sollte man auch berücksichtigen. Daher resultiert doch der Split bei Thielert zwischen GA und AVIC.
Kann ja sein, dass es besser gelaufen ist. Wenn ich die Liste sehe, erwarte ich es aber nicht gerade.
LG wartemal
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