IC Insights sieht schwarz für die Halbleiterbranche
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Passend zur Infineon-Gewinnwarnung hat die auf den Halbleitermarkt spezialisierte Marktforschungsfirma IC Insights eine deprimierende Prognose veröffentlicht: Die weltweiten Umsätze der Chipindustrie werden demnach im Jahr 2001 um 21 Prozent zurückgehen (ein Mittelwert aus Best- und Worst-Case-Szenarien mit 15 und 28 Prozent Schwund). Sie sollen nach 177 Milliarden Dollar im Vorjahr heuer bei 139,2 Milliarden Dollar liegen. Die Einschätzung der Experten fällt damit um einiges finsterer aus als die Nabelschau der Industrie selbst. Deren Verband SIA (Semiconductor Industry Association) hatte kürzlich einen Abschwung von 14 Prozent prognostiziert (Computerwoche online berichtete). Gartner rechnet derweil mit minus 17 Prozent.
Mittelfristig ist IC Insights jedoch wieder optimistisch: 2002, so die Auguren, werde sich der Markt merklich erholen und um 16 Prozent auf 162 Milliarden Dollar wachsen.
Jupiter reduziert Online-Werbemarktprognose drastisch
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Online-Werbemarkt soll in diesem Jahr mit 7,5 Milliarden Dollar nur um zwölf Prozent gegenüber 2000 zulegen. Damit haben die Auguren des Marktforschungsunternehmens Jupiter MMXI ihre Prognosen deutlich nach unten geschraubt: Im vergangenen Jahr hatten sie für 2001 noch ein Wachstum von 47 Prozent erwartet. Den neuen Schätzungen zufolge werden westeuropäische Firmen in diesem Jahr rund eine Milliarde Dollar in Online-Werbung investieren, was einer Steigerung von 27 Prozent gegenüber 2000 entspricht. Nordamerikanische Unternehmen hingegen dürften ihr Online-Werbebudget von 5,5 Milliarden Dollar um weniger als zehn Prozent erhöhen. Die neuen Zahlen tragen der Dotcom-Flaute und der derzeitigen Konjunkturdelle Rechnung.
Iomega warnt und ernennt neuen CEO
Der Speichermedien-Spezialist Iomega rechnet in seinem zweiten Fiskalquartal mit einem Vorsteuerverlust von 41 bis 65 Millionen Dollar und einem Umsatz von 180 bis 190 Millionen Dollar. Für die schlechten Zahlen machte der Hersteller Restrukturierungskosten und die Einnahmen aus dem "Hipzip"-, "Fotoshow"- und "CD-RW"-Geschäft verantwortlich, die geringer als erwartet ausgefallen seien. Im vergleichbaren Vorjahresquartal erwirtschaftete die US-Company noch Einnahmen von 304 Millionen Dollar. Für das dritte Geschäftsquartal stellte das in Roy, Utah, ansässige Unternehmen weitere Abschreibungen und Einsparmaßnahmen in Aussicht.
Level 3 entlässt 1400 Mitarbeiter
Der auf optische Komponenten spezialisierte TK-Ausrüster Level 3 Communications hat die Entlassung von 1400 Mitarbeitern oder rund einem Drittel der Belegschaft angekündigt.
Grund ist eine drastisch zurückgenommene Umsatzprognose: Für die kommenden zwei Jahre drohen Einbußen von bis zu 20 Prozent. Dies habe man nach einer ausführlichen Analyse der Investitionspläne von Kunden festgestellt, so Level 3. "Wir haben in den letzten Monaten einen sicheren und signifkanten Abschwung verzeichnet", erklärte Chief Executive Officer (CEO) James Crowe. Die Krise habe neben dem Dotcom-Sterben nun auch auf Festnetz- und Daten-Carrier übergegriffen, so Crowe. Vor Ende dieses Jahres sei keine Erholung in Sicht.
Börsentalfahrt für Commerce One
Zweifel am längerfristigen Bestand der E-Procurement-Partnerschaft mit der SAP AG und andere Ereignisse haben den Aktienkurs von Commerce One in den Keller geschickt. Durch die US-Wirtschaftspresse geistern Berichte, in denen die Vermutung geäußert wird, dass SAP nach dem auf der Sapphire angekündigten Abkommen mit IBM seine Bande zum E-Business-Partner Commerce One lockern könnte. Unter anderem war den Kritikern die Präsenz von Commerce One auf der US-Hausmesse der Deutschen nicht stark genug gewesen.
Der Aktienkurs von Commerce One litt darüber hinaus an der Prophezeiung eines Analysten von Wit Soundview, der dem Unternehmen im laufenden Quartal ein schwächeres Ergebnis als den angepeilten Umsatz von 162 Millionen Dollar und den Verlust von neun Cent je Aktie vorhersagte. Negativ wurde an der Börse außerdem der Weggang von President Robert Kimmitt kommentiert, der einen Management-Posten bei AOL Time Warner antreten wird. Sein Amt soll von Chief Operating Officer (COO) und Vice Chairman Dennis Jones mit übernommen werden.
Schließlich büßte das Commerce-One-Papier dafür, dass es dem Unternehmen im ersten Anlauf nicht gelang, von den Aktionären die Genehmigung für den Umbau in eine Holding zu bekommen. Als Daimler-Chrysler, Ford und General Motors im Februar 2000 den elektronischen Marktplatz Covisint gegründet hatten, war Commerce One als Softwarelieferant mit einer zirka einprozentigen Beteiligung mit im Boot. Damals wurde ausgehandelt, dass die Softwerker ihren Anteil verdoppeln können, sobald die Umwandlung in eine Holding erfolgt ist. Bis zum 8. September hat Commerce One Zeit, die Genehmigung einzuholen. Der Aktienkurs von Commerce One hat sich innerhalb einer Woche auf 3,3 Dollar halbiert.
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