Rückenwind für die australische Explorationsgesellschaft Erongo Energy könnte in nächster Zeit vom Uranmarkt und der charttechnischen Möglichkeiten kommen. Entscheidend für die Zukunft von Erongo ist zum einen die Entwicklung des Uranpreises, die vermehrte Urannachfrage auf dem Markt aufgrund einer immer höheren Zahl von Kernkraftwerken, sowie die weiteren Bohrergebnisse.
Der Uranmarkt steht vor der Wende. Im Moment kostet ein Pfund Uran 74 US-Dollar. Das sind 20 Prozent weniger als vor drei Monaten und 46 Prozent weniger als im Juni 2007, als der Uranpreis seinen Höchststand hatte. Die Experten des australischen Analysehauses Resource Capital Research (RCR) sehen den Preis bis etwa September 2008 bei 105 US-Dollar pro Pfund Uran. Für die nächste Zeit wird geschätzt, dass sich der Preis für Uran bei etwa 100 bis 108 US-Dollar pro Pfund einpendelt. Die Zahl der geplanten neuen Kernkraftwerke, die Hauptabnehmer des Urans, hat sich von Januar 2007 bis Januar 2008 um 42 Prozent gesteigert. Allein China plant 116 neue Kernkraftwerke. Der Marktwert der australischen Uranexplorationsunternehmen, wozu auch Erongo gehört, ist in den letzten 12 Monaten um 12 Prozent nach unten gegangen. Explorationsgesellschaften verfielen im Preis. Die US-Hypothekenkrise war vor allem daran schuld, dass Risikokapital nahezu nicht mehr seinen Weg an die Märkte fand. Vom Rückgang waren vor allem die kleineren und noch am Anfang stehenden Gesellschaften betroffen. Auch Erongo Energy produziert noch nicht und gehört damit zu den Juniorgesellschaften. Trotzdem gehört Erongo zu denjenigen „Juniors“, die im besonders aussichtsreichen Namibia nach Uran suchen.
Das Erongo-Granite-Projekt (90 Prozent Erongo), bestehend aus zwei Uranliegenschaften, befindet sich in Zentralnamibia. 70 Bohrlöcher auf dem sogenannten Area-1-Gebiet ergaben eine Uranvererzung auf einer Fläche von 1000 mal 1000 Metern, bis in eine Tiefe von 100 Metern, offen in alle Richtungen.
Das Spitzkoppe-Projekt (90 Prozent Erongo), in 25 Kilometer Entfernung vom Erongo-Granite-Projekt, ist geologisch ähnlich aufgebaut wie die „Langer-Heinrich-Lagerstätte“ von Paladin Resources. Eine sichtbare Uranvererzung an der Oberfläche geht einher mit einer geringeren Uranvererzung (< 60 ppm U308) in der Tiefe. Dies bestätigt die Vermutung, dass das Uran durch ein altes Drainagesystem gewissermaßen durch das Gebiet transportiert wurde.
Im südwestlichen Namibia besitzt Erongo 70 Prozent am Koichab-Mineralsand-Projekt. Das typische Dünenfeld bedeckt eine Fläche von ungefähr 2.223 Quadratkilometern. 18 bodennahe Proben ergaben (maximal 1,5 Meter unter der Oberfläche) wirtschaftlich sinnvoll abbaubare Grade von schweren Mineralsanden. Bis zu 12 Prozent Gehalt im Gestein davon wurden gefunden.
Am 10.3.2008 brachte das Unternehmen einen Financial Report für das zweite Halbjahr 2007 heraus. Demnach lag das Cash-Vermögen Ende 2007 bei zirka 3,6 Millionen australischen Dollar. Verbraucht hat das Unternehmen etwa 1,5 Millionen australische Dollar, so dass das vorhandene Cash-Vermögen noch etwa ein Jahr reichen wird. Erongo wird sich also über kurz oder lang mit dem Thema Kapitalbeschaffung befassen müssen. Bleibt der Kurs auf dem geringen Niveau, dann würden Altaktionäre stark verwässert. Davon müssen wir jedoch nicht ausgehen. Denn wie erwähnt, dreht der Uranmarkt wieder in einen Aufwärtstrend, sollten die Experten von RCR Recht haben. Außerdem dürfte Verkaufsdruck entfallen, der durch den Verkauf von Anteilen, die die Investmentbank Lehman Brothers hatte, gekommen sein dürfte. Zudem gibt das Chartbild von Erongo Grund zur Hoffnung. Auf dem aktuellen Niveau von rund 10 Aust-Cent findet der Erongo-Kurs eine vom Spätsommer 2006 herrührende Unterstützung. Hält diese, dann bricht Erongo aus dem mittelfristigen Abwärtstrend aus. Dies könnte Erongo insoweit stärken, dass der Kurs auch aus einem abwärts gerichteten Keil nach oben ausbricht. Das wäre jedoch erst bei einem Kurs von 20 Cent der Fall. Da sich Erongo noch am Anfang befindet und noch nicht produziert, ist ein Investment in die australische Gesellschaft selbstverständlich nur etwas für den risikobereiten Anleger.
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