Hamborner Reit rechnet mit deutlichem Rückgang von Nettovermögenswert Hamborner Reit sieht seine Vermögenswerte wegen der angespannten Situation bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien stärker sinken als bisher gedacht. Der Verkehrswert des Immobilienportfolios auf vergleichbarer Basis dürfte zum 30. Juni im Vergleich zum Jahresende 2022 um 5,5 bis 6,0 Prozent sinken, teilte der im SDax notierte Gewerbeimmobilien-Spezialist am Montagabend in Duisburg mit. Dies liege an einer negativen Wertentwicklung des Büro- und Einzelhandelsbestands. Anleger reagierten am Dienstag negativ auf die Nachrichten. Im frühen Handel rutschte die Aktie von Hamborner Reit um mehr als vier Prozent auf 6,35 Euro ab. Seit dem Jahreswechsel notieren die Aktien damit knapp 6 Prozent niedriger. Anleger, die Hamborner Reit seit einem Jahr im Portfolio halten, müssen sich hingegen mit einem Wertrückgang von gut einem Viertel arrangieren.
Wie der Konzern weiter mitteilte, sinken zugleich die Erwartungen an den Nettovermögenswert (NAV) zum Jahresende, eine wichtige Kennziffer der Branche. Während das Unternehmen bislang von einem leichten Rückgang ausging, erwartet der Vorstand nun 7 bis 12 Prozent weniger gegenüber dem Wert vom 31. Dezember 2022 in Höhe von 11,86 Euro. Angesichts des anhaltend dynamischen und von Unsicherheiten geprägten Marktumfelds berücksichtige die Bandbreite der angepassten Prognose bereits weitere mögliche Wertanpassungen im Rahmen der turnusmäßigen externen Portfoliobewertung zum Jahresende 2023, hieß es.
Auf Basis der neuen Nachrichten senkte das Analysehaus Warburg Research das Kursziel um fünf Prozent auf 9,50 Euro. Die angepasste Konzernprognose spiegele das herausfordernde Marktumfeld sowie die jüngsten negativen Nachrichten insbesondere im Bürosektor wider, hieß es zur Begründung. Allerdings bleibt Warburg-Analyst Philipp Kaiser zuversichtlich und rät weiter zum Kauf der Aktie. "Aufgrund der soliden Bilanz sehen wir Hamborner Reit gut aufgestellt, um die aktuellen schwierigen Zeiten relativ unbeschadet zu überstehen."
Quelle: dpa-AFX
|