Immer wenn es wirtschaftl. abwärts geht, kommt der Wunsch nach Gold. 1. weil es glänzt, - 2. weil es die Reichen angebl. besitzen - usw. . .
und sogleich wird uns die obstruse Idee von der Gold-Währung geboten. Wer Gold als Währung sieht, weiß nicht, was Währung ist! Gold war NIE eine Währung!!
Sondern Gold ist in der Währung enthalten oder es wird hinzugegeben.
Bei "Königs" besaß der Herrscher persönlich alle Güter des Landes und lies das Volk an einem Teil davon participieren. Mit "Währung" hatte dies nichts zu tun, zumal der größte Teil der Edelmetall-Gelder Silber war.
Die moderne Währung einer Industrienation hat deren Gesamt-Produktion als Unterbau. Nähme man nur deren Goldbesitz, bekämen die Bürger davon nur wenige Münzen. Für die Wirtschaft wäre diese Menge völlig unzureichend.
Und warum Gold? Nicht Silber, Eisen, Kupfer, Korn, oder Wasser? Und wer sollte den Wert des Goldes bestimmen, ohne Währung = ohne Geld??
Am meisten wird der Unsinn deutlich, wenn man Gold mit Wertvollerem vergleicht: Smaragde, Brillanten, Kobalt, Uran usw.
Warum sollte ein Juwelier einen Brillanten gegen Gold tauschen?
Ein Gold-Währungs-Anbeter sollte mal versuchen, einen Edelsteinring nur mit Gold zu bezahlen. Er würde staunen, wieviel Gold er bringen müßte, um den Ring zu bekommen.
Ausnahme: Ist ein Staat hingegen völlig überschuldet, sodaß seine Währung keinen Unterbau besitzt, so wird erwartet, daß dieser seine Importe mit Gold bezahlt, - oder mit Devisen (= handelbare Fremdwährung). Er muß also den Teil seines Restbesitzes abtreten, der international handelbar ist. In Ermangelung von Gold sind dies heute meist Bodenschätze - z.B. Erdöl.
Fazit: arme Staaten bräuchten Gold, weil kein Vertrauen in ihr Geld besteht; reichen Staaten genügd Papier als Geld und dazu ein Versprechen. Dumm ist nur, daß arme Staaten meist auch kein Gold besitzen.
Doch, liebe Forum-ler, verschont uns des weiteren von Eurer Idee der Goldwährung! - Kritiker
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