Also wenn ich hier manche Argumente durchlese, dreht sich mir ja der Magen rum, da frag ich mich echt, ob manche von euch schon mal was von den "ökonomischen Grundgesetzen" gehört haben.
"wenn die Nachfrage fällt, muss der Preis steigen" (Posting 4), was ist das denn für Blödsinn. Bei steigendem Preis, sinkt die Nachfrage und nicht anders herum. Es ist ja wohl eher so, dass je teurer das Benzin, desto eher überlegen sich die Menschen die ein oder andere Fahrt und fahren sparsamer, also sinkt die Nachfrage.
Desweiteren sind die jüngsten Anstiege ja wohl kaum von der Mineralölsteuer getragen. Wenn man keine Ahnung hat, ist es ja mal ein leichtes, dem Staat die Schuld zu geben. Klar machen die vieles falsch, aber für alles sind die nun auch nicht verantwortlich.
Im Gegenteil, wenn die Benzinnachfrage sinkt, fallen ja die Steuereinnahmen. Also ist der Staat auch nicht an weiter steigenden Preisen interessiert.
Der Grund für die aktuellen Benzinpreise ist eigentlich ganz einfach - Angebot und Nachfrage. Ein Teil des Anstieges geht klar auf den Ölpreis zurüch, aber wenn der jetzt auf 50$ fallen würde, würde Benzin diese Entwicklung nicht 1:1 nachvollziehen. Ganz einfach weil die Nachfrage nach Benzin momentan höher ist als das Angebot, sprich höher als die Kapazitäten der rohölverarbeitenden Raffinerien hergeben.
In Zeiten des niedrigen Ölpreises Bestand seitens der Mineralölkonzerne kein Anreiz in Raffineriekapazitäten zu investieren und diese Kapazitäten fehlen jetzt. Wenn dann noch 1-2 Raffinerien wegen Sturmwarnungen geschlossen werden, sind die Auswirkungen auf die Preise ja klar. Die USA gleichen fehlenden Bedarf hiereiseits aus, indem sie einfach auch in Rotterdam ihr Benzin einkaufen und die Konsequenzen daraus müssen wir dann ertragen. Krieg führen ist nunmal Benzinintensiv, also wenn ihr euch über einen Staat aufregen wollt, dann auch über die Amis. Wobei ich damit natürlich nicht beschönigen will, dass unsere Mineralölsteuer zu hoch ist. Aber solange die Leute es bezahlen, wird sich dass nicht ändern.
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