Paion Fledermausaktie im Sturzflug
[10:00, 11.02.10]
Von Erich Gerbl
Die durch Fledermausspeichel bekannt gewordene Biotech-Schmiede Paion stand unter heftigem Verkaufsdruck. Eine gute Kaufgelegenheit.
Paion-Aktionäre mussten in den vergangen Tagen gute Nerven zeigen. Ohne neue Nachrichten stürzte die Aktie der Aachener innerhalb von zwei Handelstagen um knapp 20 Prozent ab. Begeleitet wurde der Tiefflug von hohen Umsätzen, was kein gutes Zeichen ist. Schlechte Nachrichten gibt es bisher offiziell keine. „Fundamental gibt es im Gegenteil gute Nachrichten. Warum die Aktie so unter Verkaufsdruck steht, wüssten wir auch gerne“, sagt Ralf Penner, Investors Relations-Chef von Paion. Bei den Anlegern machen Spekulationen über eine Kapitalerhöhung die Runde. Dabei ist Paion bis Mitte 2011 finanziert. Für eine Biotech ein angemessene Zeit.
Von der Produktseite ist Paion nach wie vor vielversprechend aufgestellt. Trotz einer gescheiterten Studie ist Desmoteplase, ein Wirkstoff der im Fledermausspeichel vorhanden ist, nach wie vor im Rennen. Paoin hat glaubhaft gemacht, dass ein falsches Studiendesign zum Misserfolg beim Test an Patienten führte. Pharma-Partner Lundbeck glaubt an den Wirkstoff und hat im vierten Quartal 2008 eine Phase III-Studie gestartet. Paion kassierte Meilensteinzahlungen von 60 Millionen Euro. Schafft es das Produkt durch die Phase III sind weitere 63 Millionen Euro und ein zweistelliger Anteil am Bruttoumsatz fällig. Die Entwicklungskosten trägt Lundbeck. Mit Desmoteplase soll das Behandlungsfenster bei Schlaganfallpatienten von bisher Null bis drei Stunden auf bis zu neun Stunden verlängert werden. Da Schlaganfälle häufig sind, ist das Marktpotential groß. Spitzenumsätze von 600 Millionen Dollar pro Jahr seien möglich.
Hoffnungsträger 7056
Einen guten Kauf macht Paion 2008 mit CeNeS. Ein Rohdiamant ist das kurzwirkende Anästehtikum CNS 7056. Das Produkt mit seiner kurzen Aufwachzeit soll dem Gesundheitssystem Kosten sparen und für kurze Eingriffe, wie etwa Darmspiegelungen, eingesetzt werden. Der Partner für den japanischen Markt ONO Pharmaceutical startete am 4. Februar eine Phase I Studie. Das Marktpotential taxiert Paion auf 500 Millionen Dollar. Da die Wirkung relativ unproblematisch getestet werde kann, ist die Markteinführung falls alles planmäßig verläuft bereits 2013 möglich. 7056 könnte auch ein Grund für den aktuellen Kursrücksetzer sein. Einige Spekulanten haben auf die Präsentation neuer Partner für das Anästhetikum gesetzt. Da die kurstreibenden Nachrichten bisher nicht gebracht wurden, stiegen wohl manche kurzfristig orientierten Anleger wieder aus.
„Sind die zittrigen Hände raus, hoffen wir, dass der Verkaufsdruck aufhört“, sagt Penner. Spekulativen Anlegern empfiehlt BÖRSE ONLINE die Paion- Aktie nach einer Bodenbildung zum Kauf. Die Heftigkeit des Absturzes ist in Anbetracht der guten Wachstumschancen ungerechtfertigt. Anleger können auf einen Steigflug der Fledermausaktie setzen.
Moderation
Zeitpunkt: 18.02.10 20:15
Aktion: -
Kommentar: Regelverstoß - Beim nächsten mal bitte nur zitieren und den Quellennachweis am betsen als Link - einstellen. Im übrigen wollen wir mal hoffen dass der Analyst recht hat ! ;-)