Vielleicht gibt es aufregendere Geschäftsmodelle als Gerüstbau, Hebebühnen, Oberflächenschutz oder das Dämmen von Rohrleitungen. Doch bestimmt gibt es nicht so fürchterlich viele Small Caps, die ähnlich günstig bewertet sind wie Muehlhan. Und wer bislang aufgrund der mauen Charttechnik gezögert hat, bekommt nun ebenfalls Argumente: Immerhin hat sich die Notiz mit Elan über die Marke von 2,20 Euro geschoben im Januar drehte der Kurs hier noch zurück Richtung Süden. Derweil haben die Hamburger mit ihren kürzlich vorgelegten Zahlen für 2016 unsere Erwartungen leicht getoppt. So kam die vom Entry Standard in das Basic Board gewechselte Gesellschaft bei Erlösen von 254,33 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 6,88 Mio. Euro, was einem Plus von knapp 32 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert entspricht. Angekündigt hatte Vorstandschef Stefan Müller-Arends ein EBIT im oberen Bereich der Spanne von 5 bis 7 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von knapp 2,84 Mio. Euro stehen, wovon annähernd 2 Mio. Euro auf die Aktionäre der Muehlhan AG entfallen. Dementsprechend kam das Ergebnis je Aktie von 0,05 auf 0,09 Euro voran. Die Dividende wird von 0,04 Euro auf 0,06 Euro erhöht, was dem Niveau von 2006 entspricht. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 2,30 kommt der Small Cap auf eine vorzeigbare Rendite von 2,6 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 16. Mai 2017 statt. Für das laufende Jahr stellt Müller-Arends Erlöse von 250 Mio. Euro sowie ein EBIT zwischen 6,5 und 8,5 Mio. Euro in Aussicht. Einiges hängt davon ab, ob die Kunden aus dem Bereichen Öl & Gas endlich wieder die Investitionsbremse lösen. Aber selbst wenn man den Mittelwert von 7,5 Mio. Euro beim EBIT unterstellt verglichen dazu sieht der Börsenwert von knapp 46,5 Mio. Euro [anmerkung: aktuell 45mio ohne eigene aktien] nicht sonderlich ambitioniert aus. Und sogar bei Einberechnung der Netto-Finanzverbindlichkeiten von gut 18 Mio. Euro [d.h. im verhältnis zum enterprise value von 45mio +18mio =63mio] wird der Small Cap noch mit weniger als dem Neunfachen des für 2017 zu erwartenden EBIT gehandelt [anmerkung: entspricht 11,9% earnings yield (gewinnrendite) nach Joel Greenblatt, https://www.valuesignals.com/Screens/Details/..._Formulagewinnrendite ]. Bei dem hohen Abschlag von mehr als einem Viertel [anmerkung: abschlag 1/3, s. oben #1515] auf den Buchwert sollten Anleger beachten, dass knapp 20 Mio. Euro der Bilanzsumme von gut 146 Mio. Euro auf immaterielle Vermögensgegenstände entfallen. Saldiert man diesen Goodwill mit dem Eigenkapital, würde sich ein Buchwert von rund 2,24 Euro je Aktie ergeben. Damit käme der Titel auf ein KBV von knapp 1,1, was freilich immer noch recht günstig ist. Ein gutes Signal für boersengefluester.de Richtung mehr Investor Relations wäre zudem ein Upgrade in den Entry Standard-Nachfolger Scale.
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