Pfizer - zu Unrecht im Keller
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Moody's affirms Pfizer's rating, but cuts outlook (PFE) By Tomi Kilgore
NEW YORK (CBS.MW) -- Moody's Investors Service affirmed Pfizer's (PFE) "Aaa" rating, but cut the outlook to "negative" from "stable" after the company's Celebrex drug demonstrated increased cardiovascular event risk in a long-term cancer trial. Although the results appeared inconsistent with findings from earlier studies, Moody's is concerned over the increased possibility that Celebrex will be withdrawn from the U.S. market, that the use of Celebrex might decline and the company's exposure to product safety litigation might rise. "These concerns come at a time when Pfizer, like many other drug companies, is facing higher exposure to patent expirations, with some 30 to 35 percent of its revenue coming of patent through the year 2007," Moody's said. The stock, a component of the Dow industrials, was last down $3.73, or 13 percent, at $25.25.
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da ich wenig Feedback erhalte. Ich gehe daher davon aus, dass die
meisten hier sich für Pfizer und die Hintergründe nicht interessieren.
Ich werde allerdings ab und zu noch mal in den Thread reinsehen, ob
es neue Postings/Fragen gibt.
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Solltest du dennoch gewillt sein Fragen zu beantworten hätte ich eine bezüglich Liptor.
Ranbaxy klagt gegen das Liptor Patent. Wobei ich nicht verstehen kann, daß indische Generikaanbieter ungehinderten Zugang zu den Pharmamärkten der Welt haben. In Indien selber gelten die Patente der ausländischen Pharmakonzerne nicht. Wieso wird auf diesem Wege (Marktzugangsbeschränkung) nicht Druck auf Indien ausgeübt den Schutz geistigen Eigentums zu stärken?
Schönes Wochenende
MFG
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Momentan ist die Kiste noch heiss - aber ein long-term wird sicher daraus.
MfG bauwi
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"Bernie" Bernecker hat nun auch Pfizer empfohlen. Ich bin jedoch draußen und rate allen, PFE erst mal nur zu beobachten - wegen der gestrigen Celebrex-Studie. Sie zeigt, dass Celebrex in hoher Dosierung sogar noch gefährlicher ist als das von Merck zurückgezogene Vioxx.
Bei einer Konferenz gestern abend am National Institute of Health (NIH) wurde diskutiert, dass alle COX-2-Schmerzmittel, also auch Pfizers Celebrex und Bextra, Herzinfarkte auslösen könnten (wie Mercks Vioxx). Die US-Medikamentenzulassungsstelle FDA will nun alle 40 Zulassungen für COX-2-haltige Medikamente erneut überprüfen (ein führender deutscher Experten warnt vor COX-2 - s. unten). Sollte dabei herauskommen, dass auch Pfizer die beiden Mittel zurückziehen muss (Bestseller! - zusammen rund 2,4 Mrd. Dollar Umsatz), könnte die Aktie bis auf unter 20 Dollar (z. Z. 25,60) fallen. Außer Umsatzschwund drohen, wie bei Merck, Schadensersatzklagen.
Bernies Tipp, jetzt bei Pfizer long zu gehen, kann man daher "getrost ignorieren", wenn man nicht gerade als Daytrader ständig den Finger am Abzug hat und keine Aktien über Nacht hält.
MEINE EINSCHÄTZUNG zu Pfizer hat sich durch die jüngste Studie grundlegend verändert. Ging ich im Eingangs-Posting noch davon aus, dass Celebrex und Bextra am Markt bleiben und alte Vioxx-Patienten auf diese Medikamente wechseln, so steht nun zu befürchten, dass Pfizer das gleiche Schicksal ereilt wie Merck. Die Risiken sind für mich unkalkulierbar geworden.
Die ganze Pharma-Branche, insbesondere in USA mit den hohen Schadensersatz-Geldern, ist z. Z. sehr riskant, weil Patente auslaufen, Generika-Konkurrenz droht und Sparprogramme der Kassen Billig-Medikamente bevorzugen. Wehe, wenn dann auch noch ein Bestseller-Medikament zurückgezogen werden muss. Merck ist ein gutes Beispiel: Wegen Pipeline-Problemen fiel MRK von 2001 bis 2004 von 90 auf 45 - nur um dann, beim Vioxx-Rückzug, nochmal auf 25 abzustürzen.
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Hier der Artikel mit der Einschätzung des deutschen COX-2-Experten (fett):
Spiegel - 17. Dezember 2004
HERZKREISLAUF-RISIKO
Pfizer-Medikament unter Verdacht
Der Pharmakonzern Pfizer hat in einer Studie gefährliche Nebenwirkungen bei seinem Arthrose-Mittel Celebrex entdeckt. Das Medikament fällt unter jene Wirkstoffklasse, zu der auch das umstrittene Rheumamittel Vioxx gehört. Die Pfizer-Aktie verliert massiv.
New York - Das in einer Studie entdeckte Herzkreislauf-Risiko sei unerwartet aufgetreten, erklärte Pfizer Chart zeigen. Konzernchef Hank McKinnell wies allerdings darauf hin, dass eine weitere Untersuchung keine erhöhten Risiken aufgewiesen habe. Bisher hatte Pfizer immer unterstrichen, dass Studien zu Celebrex kein erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen gezeigt hätten.
Pfizer hat mit Bextra, das als Nachfolgeprodukt zu Celebrex gehandelt wird, 2003 einen Umsatz von 687 Millionen Dollar verbucht. Das Arthritismedikament Celebrex selbst spülte Pfizer im selben Zeitraum 1,883 Milliarden Dollar in die Kassen.
Die Nachricht schickte die Pfizer-Aktien auf Talfahrt. Das Papier brach um 16,80 Prozent auf 24,11 Dollar ein, während der US-Leitindex Dow Jones Chart zeigen knapp behauptet tendierte. Europaweit reagierten Aktien von Pharmatiteln mit Verlusten, auch der Dax Chart zeigen hat am Freitagnachmittag sein Minus ausgebaut.
Celebrex ist mit Vioxx verwandt
Celebrex gehört zu einer speziellen Gruppe von entzündungshemmenden Schmerzmitteln, so genannten Cox-2-Hemmern. Zu dieser Klasse gehört auch das Arthritis-Mittel Vioxx, das der Pharmakonzern Merck & Co wegen dramatischer Nebenwirkungen wie Herzinfarkten im September vom Markt genommen hatte. Nun wachsen die Zweifel an der gesamten Wirkstoffklasse weiter.
In jüngster Zeit hatten sich die Warnungen vor bestimmten Rheumamitteln verstärkt. "Hier handelt es sich nicht um Nebenwirkungen nur eines Rheumamittels, sondern um einen Klasseneffekt, der die gesamte Wirkstoffklasse der Coxibe betrifft", sagte Mitte November Professor Bruno Müller-Oerlinghausen, Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
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AFTER HOURS
Pfizer falls further after the bell
By Christopher Noble, CBS MarketWatch.com
SAN FRANCISCO (CBS.MW) -- Shares of drug giant Pfizer Inc. fell in evening trading Friday, adding to deep losses in the regular session after the company said a study showed problems with its blockbuster arthritis drug Celebrex.
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Unklar ist, ob GS in den 5,25-Dollar-Abschlag nur die Umsatzrückgänge oder auch Schadensersatzforderungen eingerechnet hat.
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S&P Cuts Pfizer to Sell
Pfizer (PFE ): Downgrades to 2 STARS (sell) from 3 STARS (hold)
Analyst: Herman Saftlas
Pfizer was down sharply on Dec. 17 after a new study linked its Celebrex COX-2 inhibitor arthritis drug (the same class as Merck's Vioxx) with a 2.5-fold rise in cardiovascular risks compared with the placebo. The study casts significant uncertainty as to this $3 billion drug, which represents an estimated 6% of Pfizer's sales and 8% of its profits. We think it also raises the possibility of personal damage liabilities. After removing Celebrex from our model, we see only mid-single digit earnings per share growth in 2005 to 2008. We are cutting our target price to $20, on 3-year earnings per share growth of 5%, assuming Celebrex is withdrawn, and premium-to-peers p-e-to-growth of 2.0.
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,,,aus der FAZ:
Für Reinhard Kurth, seit Anfang September kommissarischer Leiter des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn, kann es jetzt nicht allein um die Suche nach einem Sündenbock gehen. Für ihn zeigt der Fall Vioxx vielmehr, daß bei jedem hochwirksamen Medikament mit Nebenwirkungen zu rechnen ist, gerade auch in der Phase der Nachzulassung und gerade auch bei einer immer älter und kränker werdenden Patientenschar. Die in seiner Behörde gesammelten Spontanmeldungen zu den Vioxx-Nebenwirkungen haben keinen Hinweis auf eine besondere Gefährdung erkennen lassen. Von den 959 in den vergangenen fünf Jahren aufgenommenen Einzelfallberichten befaßten sich 26 mit Herzversagen. Nimmt man an, daß Vioxx hierzulande zuletzt von fast einer halben Million Schmerzpatienten eingenommen worden ist, ist das keine besonders hohe Zahl. Auch die Zulassungsbehörden der anderen europäischen und außereuropäischen Länder haben aus ihren Systemen zur Spontanerfassung von Nebenwirkungen keinen „Handlungsbedarf” abgeleitet.
Schmerzpatienten in der Zwickmühle
Welche Optionen bleiben dem schmerzgeplagten Patienten nach diesem Debakel? Ist Pein oder die Einnahme der mit dem Risiko von Magenblutungen behafteten Schmerzmittel die einzige Alternative, die er hat? Gerd-Rüdiger Burmester, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Immunologie am Universitätsklinikum Charite in Berlin, hält die Coxibe, von denen ja immerhin noch drei auf dem Markt sind und einige unmittelbar vor der Zulassung stehen, nach wie vor für eine veritable Behandlungsmöglichkeit bei akutem und chronischem Schmerz. Voraussetzung ist allerdings, daß das Risikoprofil des Patienten genau beachtet wird. Liegen bekannte Risikofaktoren für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall vor, etwa Bluthochdruck, ein schon durchgemachter Infarkt oder ein Schlaganfall, sollten keine Coxibe, sondern andere Substanzen verschrieben werden. Burmester gibt allerdings zu bedenken, daß die vermeintlich sicheren Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac nie in dem Maße auf ihre Unbedenklichkeit geprüft worden sind wie jetzt das Vioxx. Diese Wirkstoffe sind schon so lange auf dem Markt, daß ihnen die heutzutage vorgeschriebene Sicherheitsprüfung nie auferlegt wurde. Man weiß also gar nicht, wie viele Herzinfarkte oder Schlaganfälle auf die langfristige Einnahme dieser als nichtsteroidale Antirheumatika bezeichneten Wirkstoffklasse zurückzuführen sind.
Welche Empfehlungen können den Patienten gegeben werden? Ist bei den anderen Coxiben mit den gleichen Nebenwirkungen wie bei Vioxx zu rechnen? Selbst wenn alle Coxibe das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen würden, was keinesfalls gezeigt ist, bedeutet das nach Ansicht von Kay Brune, Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität Erlangen, nicht, daß sich dieser Effekt auch bei allen Coxiben im gleichen Umfang auswirkt. Die bestehenden Unterschiede in Wirkstärke, Bioverfügbarkeit und Halbwertszeit bilden für ihn die Grundlage für einen etwaigen Unterschied in der Verträglichkeit. Brune sieht das Problem ohnehin in der Anwendungsdauer. Seiner Ansicht nach sind die Coxibe zu lange verordnet worden. Er plädiert für Anwendungen von wenigen Wochen, die dann wiederholt werden können, nicht von Monaten oder Jahren.
Vorrang für Paracetamol und physikalische Therapien
Der Rheumatologe Wolfgang Bolten, Ärztlicher Direktor der Klaus Miehlke Klinik in Wiesbaden, verweist zudem auf die bestehenden Behandlungsleitlinien, nach denen Coxibe ohnehin erst an dritter Stelle der Behandlungmöglichkeiten stehen. Schmerzpatienten sollen zuerst mit Paracetamol und einer physikalischen Therapie behandelt werden. Erst wenn diese Strategie nicht greift, sollen die nichtsteroidalen Antirheumatika in Betracht gezogen werden. Besteht ein Risiko für Magenblutungen oder andere gastrointestinale Beschwerden - also bei Magengeschwüren, einem Alter über 65 Jahren, einer bestehenden Kortisonbehandlung oder einer Behandlung mit Gerinnungshemmern wie dem Marcumar -, soll auf die Coxibe ausgewichen werden. Besteht ein Risiko für Herzkreislauferkrankungen, müssen wieder die nichtsteroidalen Antirheumatika in Betracht gezogen werden, gegebenenfalls zusammen mit einer magenschützenden Substanz.
Das Dilemma, an dem derzeit aber niemand vorbeikommt, ist, daß es nur wenige andere therapeutische Möglichkeiten gibt und daß die Nachfrage der überwiegend alten und mit vielen Krankheiten belasteten Patienten nach einer Schmerzlinderung groß ist. Schmerz kommt zudem fast immer als Dauerschmerz daher. Schmerzpausen, in denen die Medikamente abgesetzt werden können, sind höchst selten.
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2004, Nr. 240
http://www.faz.net/s/...5ABF5E50185635F0B4~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
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dürfte Pfizer auf unter 20 Dollar abstürzen.
Aus der FTD vom 20.12.2004
Serie von Misserfolgen stürzt Pharmabranche in Fiasko
Von Peter Kuchenbuch, Hamburg, und Christopher Bowe, New York
Die US-Arzneimittelbehörde FDA warnt vor dem Gebrauch des weltweit meistverkauften Rheuma- und Schmerzmittels Celebrex vom Branchenführer Pfizer. Sie erwägt einen Verkaufsstopp.
"Wir haben große Bedenken gegenüber diesem Produkt und der ganzen Produktgruppe", sagte der kommissarische Leiter der US-Behörde, Lester Crawford. Celebrex gehört wie das vom weltweiten Marktrückruf betroffene Vioxx zur Gruppe der so genannten Cox-2-Inhibitoren. Bei der Einnahme von Celebrex können wie bei Vioxx lebensgefährliche Herzkomplikationen auftreten, wie am Freitag bekannt wurde. Crawford schloss am Wochenende ein Vermarktungsverbot für diese Medikamente nicht aus: "Alle regulatorischen Optionen sind offen", sagte der FDA-Chef.
Hersteller Pfizer bleibt vorerst hart. "Wir finden keine Grundlage für einen Vermarktungsstopp", sagte Hank McKinnel, Vorstandschef des Pharmakonzerns, im Interview mit der Financial Times. Er bezeichnete die Studien zu Celebrex als nicht eindeutig und warnte davor, die Branche zu dämonisieren und ihre Fortschritte zunichte zu machen.
Am Freitag hatte Pfizer bekannt gegeben, dass eine Patientenstudie mit Celebrex vom amerikanischen National Cancer Institute abgebrochen worden sei. Das Risiko für die Patienten sei zu groß gewesen, Herzinfarkte oder ähnlich gravierende Herzprobleme zu bekommen. Auch Todesfälle seien nicht ausgeschlossen.
Pfizer-Aktien stürzen ab
Die Aktie des Konzerns sackte zunächst um mehr als 20 Prozent ab; am Ende des Tages erholte sie sich wieder leicht auf ein Minus von rund elf Prozent auf 25,75 $. Das ist der tiefste Stand seit 1998. Bei Analysten und Investoren liegen derzeit die Nerven blank. Mehr als 285 Millionen Pfizer-Aktien wurden am Freitag gehandelt, das ist das Neunfache eines durchschnittlichen Handelstages. Für Pfizer kommen die Studienergebnisse zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Der US-Konzern hatte das Marketing für Celebrex jüngst verstärkt; das Medikament (Umsatz 2003: 1,9 Mrd. $) hatte seit Oktober vom Vermarktungsstopp des Konkurrenzproduktes Vioxx (Umsatz 2003: 2,5 Mrd. $) von Merck & Co. profitiert. Nun droht der Umsatzeinbruch.
Darüber hinaus ist Pfizers anderer Cox-2-Hemmer, Bextra, ebenfalls unter Beschuss. Führende Mediziner zweifeln an der Sicherheit des Produktes für Herzpatienten. Vor einigen Tagen wurde das Mittel von der FDA mit zusätzlichen Gefahrenhinweisen versehen. Darunter dürfte das Umsatzwachstum des Medikaments (Erlös 2003: 687 Mio. $) leiden. Analysten haben ihre Aussichten für Pfizers Geschäftjahr 2005 bereits nach unten revidiert. Merrill Lynch hat am Freitag die Umsatzerwartungen für Pfizers Schmerzmittelsparte von 3,5 Mrd. $ weltweit auf nur noch 2,5 Mrd. $ reduziert.
Schwarzes Jahr für Pharmabranche
Das zu Ende gehende Jahr 2004 wird vielen Pharmamanagern wie eines der schwärzesten in der Branchengeschichte vorkommen: Staatsanwälte und FDA haben die Marketingmethoden mehrerer Firmen, darunter Pfizer und GlaxoSmithKline, attackiert. US-Justizbehörden ermitteln zusammen mit der US-Börsenaufsicht SEC gegen Merck wegen Betrugsverdachts und Anlegertäuschung. Das US-Gesundheitssystem gerät in Not, weil die Firma Chiron 2004 die Hälfte der dringend benötigten Grippeimpfstoffe wegen Qualitätsproblemen nicht liefern konnte. Und die FDA wird von außen und innen hart kritisiert; sie sei unfähig, die Bürger vor den Risiken gefährlicher Medikamente zu schützen, heißt es. Folge: Die Firmen erleben derzeit einen schweren Imageschaden.
Das spiegelt auch die Reaktion der Investoren am Freitag wider. Rund 30 Mrd. $ Marktkapitalisierung büßten die drei Schwergewichte Pfizer, Eli Lilly und AstraZeneca insgesamt an der Börse in New York ein, nachdem sie schlechte Nachrichten verbreitet hatten. Im Jahresverlauf hat Pfizer fast 28 Prozent seines Aktienwertes verloren, AstraZeneca etwa 30 Prozent und Konkurrent Eli Lilly gut 20 Prozent.
Der britische Pharmakonzern AstraZeneca hatte bekannt gegeben, dass sein Lungenkrebsmedikament Iressa das Leben von Patienten möglicherweise doch nicht verlängert. Das ist ein Schock für die Briten, denn Iressa wurden bislang jährliche Spitzenumsätzen von 1 Mrd. $ weltweit zugetraut. Das Medikament wurde in diesem Jahr in den USA und Japan zugelassen. Das ist für AstraZeneca nach der verzögerten Zulassung des Blutverdünners Exanta und der schleppenden Umsatzentwicklung des Cholesterinsenkers Crestor eine neue Schlappe in diesem Jahr. Die Aktie verlor Freitag neun Prozent.
Schlecht läuft es auch beim US-Konkurrenten Eli Lilly. Der Konzern warnt, dass seine Pille Strattera zur Behandlung hyperaktiver Kinder zu Leberschäden führen kann. Die Aktie sank am Freitag um sechs Prozent.
Neben weiteren Risikofaktoren wie Patentverlust oder Preisdruck belastet bei Lilly und anderen eine weitere Komponente auf die Bewertung: die Abhängigkeit vieler Konzerne von wenigen Massenprodukten. Eli Lilly schöpft über 30 Prozent der Umsätze aus den Verkäufen der Psychopille Zyprexa. Bei Pfizer und Merck hängt ein Viertel des Umsatzes vom Topprodukt ab. Wenn ein solches Standbein wegbricht, ist die Katastrophe programmiert.
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Hier meine Pfizer-Analyse:
- vor der schlechten Nachricht am Freitag sehr schöne Bodenbildung in W-Formation ausgebildet und
Bruch des Abwärtstrends.
- jetzt wieder zurück im Abwärtstrendkanal -> bearish
- neues Tief -> bearish
- ausserhalb der BB, Ausbruchskerze
Fazit:
weitere Entwicklung bleibt abzuwarten und ist sehr stark von der Nachrichtenseite und leider nur bedingt durch Charttechnik erfassbar, vorhandene Longs würde ich halten.
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20.12.2004 - 10:27 Uhr
Lehman senkt Pfizer-Kursziel und EPS-Prognosen
Einstufung: Bestätigt "Overweight"
Kursziel: Gesenkt auf 32 (43) USD
Die Analysten von Lehman Brothers senken das Kursziel und die Ergebnisprognosen für Pfizer, nachdem sie ihre "Celebrex"-Umsatzprognosen für 2005 um 55% und für 2006 um 5% reduziert haben. Das Medikament werde zwar auf dem Markt bleiben. Doch die neuen Anwendungshinweise dürften eine kürzere Anwendungsdauer und niedrigere Dosierungen empfehlen, so ihre Einschätzung. Ab 2008 sei wegen der geplanten Markteinführung von "Torcetrapob/Lipitor" wieder Wachstum möglich, heißt es weiter. (ENDE) Dow Jones Newswires/20.12.2004/gjl/gre/rz
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20.12.2004 10:21:
Pfizer beendet Werbung für Celebrex
Der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer (Nachrichten) verkauft sein in die Kritik geratendes Schmerz- und Arthrose-Medikament Celebrex zwar weiter, setzt die Werbung aber mit sofortiger Wirkung aus. Wie die "New York Times" am Montag berichtet, betrifft dies die Werbung in TV, Radio und Print-Medien sowie andere Verkaufsförderungen.
Vergangene Woche gab Pfizer bekannt, dass das Präparat beim Einsatz gegen Krebs im Vergleich zu Placebo ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigte. Die US-Gesundheitsbehörde FDA begrüßt dem Zeitungsbericht zufolge die Entscheidung, die Werbung einzustellen und empfiehlt Ärzten, möglichst alternative Medikamente oder geringere Dosen des Arzneimittels zu verschreiben.
Das Präparat trägt rund 10 Prozent zum Konzernumsatz bei und beruht auf so genannten Cox-2-Hemmern. Damit gehört es zur selben Wirkstoff-Klasse wie Vioxx. Die Merck & Co. musste dieses Medikament Ende September zurückrufen. Seither untersucht die FDA vergleichbare Arzneimittel näher auf ihre Nebenwirkungen.
Am Freitag fielen die Aktien an der NYSE um 11,15 Prozent und gingen mit 25,75 Dollar aus dem Handel.
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20.12.2004 11:35:
Update Pfizer Inc.: Neutral
In ihrer Analyse vom Freitag, 17. Dezember 2004 stufen die Analysten von First Albany die Aktie des Unternehmens Pfizer (Nachrichten) von "Strong Buy" auf "Neutral" zurück. Das Kursziel für die Aktie liegt momentan bei 29 $.
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Pfizer dürfte wegen der Verunsicherung weiter fallen (nichts hasst die Börse mehr
als Unsicherheit). Schlimmer als mit einem Celebrex-Rückzug kann die Chose aber nicht enden. Dann wäre 23,95 USD der Einstiegskurs (abzgl. "Panikabschlag" von bis zu weiteren 10 %). Womöglich STEIGT Pfizer aber sogar nach dem Rückzug, weil dann die Unsicherheit aus dem Markt raus ist: Wenn die News durch ist, weiß jeder, dass es nicht weiter abwärts gehen kann - und kauft.
Kluge kaufen evtl. vorher - unter Ausnutzung der Unsicherheit.
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Morgan Stanley :Odds under 50% FDA pulls Pfizer's Celebrex (PFE) By Emily Church
LONDON (CBS.MW) -- Shares of Pfizer (PFE) , the Dow component pharmaceuticals maker, were marked up 21 cents in Frankfurt euro trading in U.S. shares to $25.96, steadying after an 11 percent tumble Friday amid some broker support on the Celebrex concerns. Morgan Stanley lowered its earnings forecasts for Pfizer by 8 percent for next year to $2.20 a share to reflect a projected 50 percent decline for Celebrex and 25 percent drop in Bextra. Yet the broker added: "While the FDA is considering the more drastic move of pulling Celebrex from the market following the surprisingly negative CV risk from a cancer study, we think chances of this happening are less than 50 percent." Separately, Pfizer over the weekend said it would stop advertising Celebrex to consumers.
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NEW YORK/FRANKFURT - Der US-Pharmakonzern Pfizer sieht sich mit ersten Sammelklagen wegen seines in die Kritik geratenden Arthrose-Mittels Celebrex konfrontiert. Zudem kündigte Pfizer am Montag an, die Werbung für Celebrex mit sofortiger Wirkung zu stoppen.
Die beiden US-Anwaltskanzleien Finkelstein, Thompson & Loughran und Wolf Haldenstein Adler Freeman & Herz LLP haben am Freitagabend Klagen eingereicht. Beide werfen dem Unternehmen vor, im Zeitraum 1. November 2000 bis 16. Dezember 2004 irreführende und unrichtige Äußerungen bezüglich der Sicherheit der Medikamente Celebrex und Bextra veröffentlicht zu haben.
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Prudential senkt Pfizer-Ziel auf 26 (34) USD -"Neutral"
Einstufung: Bestätigt "Neutral"
Kursziel: Gesenkt auf 26 (34) USD
Schätzung Gew/Aktie: 2004: 2,12 USD
2005: 2,03 USD
"Wir rechnen nicht damit, dass Celebrex und Bextra vom US-Markt genommen werden, aber wir können uns dessen auch nicht sicher sein", meint Tim Anderson von Prudential. Die US-Gesundheitsbehörde könne eine Warnung vor den Medikamenten ausgeben, andere Zulassungsbehörden könnten jedoch gravierendere Schritte vornehmen. Aus Sicht möglicher Klagen könnte Pfizer mit "Celebrex" und "Bextra" nun den Weg einschlagen, den Merck mit "Vioxx" gegangen sei. Bis zur Bekanntgabe neuer Gewinnschätzungen durch Pfizer im Februar oder März müssten Anleger also mit großer Unsicherheit leben. (ENDE) Dow Jones
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Weise von den Tiefständen erholen wie Merck. Auf diese Empfehlung hin
stieg Pfizer von 24,20 USD (gestern) bis auf 25,20 (heutiger Höchst-
kurs). Der aktuelle Kurs ist 24,80 USD.
Langfristig mag diese Rechnung aufgehen. Kurzfristig jedoch gibt es
einen bedeutenden Unterschied zu Merck: Merck hat Vioxx bereits vom
Markt genommen - das ist daher eingepreist (und z. T. auch die Klagen).
Pfizer hingegen hat Celebrex und Bextra noch am Markt, da steckt also
noch das volle Risiko drin. Sollte Celebrex auf Druck der FDA doch noch
zurückgezogen werden, könnte Pfizer schlagartig um fünf oder mehr Dollar
fallen. Da kauf ich doch lieber "am Morgen danach".
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Problem nicht gelöst: Doktoren dürften das Medikament in Zukunft seltener, in
kleinerer Dosis und über kürzere Zeiträume verschreiben. Ein befragter Arzt
(siehe NYT-Artikel unten) rechnet mit Rückgängen in der Größenordnung von 80 % - was
fast einem Rückzug gleich käme.
Wenn Goldman-Sachs (s.o.) bei 100 % Rückzug mit 5,25 Dollar Kursabschlag rechnet, wäre bei "80 % Rückzug" ein Abschlag von rund 4 Dollar gerechtfertigt. Vor den Problemen der letzten Studie stand Pfizer im Mittel bei rund 28 USD. Daher ist jetzt ein Einstieg bei 24 USD zu erwägen (im Falle eines Celebrex-Rückzuges bei 22 bis 23 Dollar).
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Pfizer likely to survive skid in Celebrex sales
By Alex Berenson The New York Times
§
Wednesday, December 22, 2004
The future of Celebrex, the best-selling arthritis pain medicine, may be determined as much by Dr. Jason Faller and other doctors treating arthritis patients as by federal regulators.
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Even if regulators do not force Pfizer to withdraw the drug because of heart attack risks, its prospects are dim if doctors stop prescribing as heavily as they have in recent years.
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Faller, chief of the arthritis clinic at Roosevelt Hospital in New York, said that about 25 percent of the clinic's patients now took Celebrex. Over time, he predicted, that number will probably fall to about 5 percent.
.
"Certainly I will be disinclined to start patients anew on the drugs," Faller said. Still, he said that Celebrex and Bextra, a similar arthritis drug also made by Pfizer that has also raised heart attack concerns, were useful alternatives for some patients who were not helped by older over-the-counter drugs like ibuprofen...
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Der weltgrößte Pharmakonzern musste letzten Freitag unerfreuliche Ergebnisse einer Medikamentenstudie bekannt geben. Danach kann das Arthrosemittel Celebrex zu erhöhtem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Ob Pfizer das Mittel – ähnlich wie Merck das Konkurrenzprodukt Vioxx – vom Markt nehmen muss, ist noch unklar. Das Pfizer-Management ist nach wie vor von der Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments überzeugt. Eine Studie hat zwar die Gefahr von Herz-Kreislauferkrankungen aufgezeigt, eine andere jedoch nicht. Außerdem ist das Präparat den bisherigen Ergebnissen zufolge nicht generell gefährlich, sondern nur in hoher Dosierung. Diese Verschreibungen machen jedoch gerade einmal ein Prozent vom gesamten Celebrex-Umsatz aus. Pfizer-Chef Henry McKinnell geht deshalb nicht davon aus, dass das Präparat vom Markt genommen, sondern lediglich die Kennzeichnung geändert werden muss.
Selbst wenn der schlimmste Fall eintritt und Celebrex nicht mehr verkauft werden darf, bricht das Pfizer nicht das Genick. Der Pharmariese hat eine derart breite Produktpalette, dass auch ein Milliardenmedikament wie Celebrex nicht einmal zehn Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht.
Angesichts der starken Entwicklungspipeline wird der Konzern unserer Meinung nach in den kommenden Jahren dennoch eine positive Entwicklung an den Tag legen. Derzeit liegen den Behörden fünf neue Pfizer-Medikamente zur Zulassung vor. Außerdem hat der Konzern zwölf Präparate in der entscheidenden Entwicklungsphase III.
Fazit: Die Pfizer-Aktie hat schon vor der jüngsten Schreckensnachricht im Jahresverlauf über 20 Prozent nachgegeben. Am Freitag brachen die Papiere dann um etwa zehn Prozent und gestern abermals um sechs Prozent ein. Unseres Erachtens wird das Thema Celebrex von der Börse überdramatisiert. Natürlich kann Celebrex noch für weitere Schlagzeilen und Kursschwankungen sorgen, für die langfristige Zukunft ist Pfizer jedoch gut gerüstet. Die Aktie ist auf dem tiefen Niveau ein Kauf.
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