Quelle: Der Spekulant
Wir hatten diese Woche auch ein ausführliches Gespräch mit Sven-Roger von Schilling, dem Finanzvorstand von FJH (WKN 513010, Ticker FJH, ISIN DE0005130108). Die spannendste Frage, nämlich wie das 1. Quartal 2006 (Zahlen werden am 24.5. gemeldet) gelaufen ist, wollte er uns nicht beantworten. Es ist zu erwarten, dass Umsatz und Ergebnis etwas unter dem Q1/2005 liegen werden, als bei 13,5 Mio. Euro Umsatz ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von -0,1 Mio. Euro erwirtschaftet wurde. Per 1.4.2006 wurde die Pylon AG übernommen. Allerdings nicht das gesamte operative Geschäft, das 2005 rund 13 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftete, sondern nur ca. 10 Mio. Euro Umsatz. Das bedeutet, dass ca. 7 Mio. Euro Umsatz in die 2006er Bilanz von FJH konsolidiert werden können. Im laufenden Geschäftsjahr soll der Hamburger IT-Dienstleister für die Finanzbranche ins Gebäude des Hamburger FJH-Büros übersiedeln, was u.a. zu Einmalkosten führt. Wir schätzen, dass diese bei 0,5-1,0 Mio. Euro liegen werden.
Insgesamt erwartet die Firma nach 51,1 Mio. Euro Umsatz in 2005 nun 61-63 Mio. Euro Umsatz sowie ein EBIT von 2,5 Mio. Euro, womit die Firma die bisherige Prognose von 3 Mio. Euro EBIT leicht reduziert hat. Für 2007 wird, wie die Firma auf ihrer Bilanzpressekonferenz angekündigt hat, wieder eine EBIT-Marge von über 10 % anstreben. Das würde bei von uns geschätzten 65-70 Mio. Euro Umsatz ein EBIT von 6-7 Mio. Euro bedeuten und bei einem etwa ausgeglichenen Zinsergebnis und rund 40 % Steuerquote zu einem Nettogewinn von 3,6-4,2 Mio. Euro führen. Das bedeutet bei derzeit 20,8 Mio. ausstehenden Aktien einen Gewinn pro Aktie von 0,17-0,20 Euro. Damit ist die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau für ein Software-Unternehmen nicht teuer bewertet.
Schönes Potenzial sieht der Vorstand durch die kürzlich gemeldete, gelungene Integration der FJA-Software auf einer SAP-Oberfläche. Dies war sehr kompliziert und schafft nun die Chance, weitere Versicherungen, die SAP-Software einsetzen, als Kunden zu gewinnen. Ebenso will FJH, deren Hauptgeschäft eine Software zur Verwaltung von Lebensversicherungsverträgen darstellt, in angrenzende Bereich expandieren. So etwa möchte die Firma auch die boomende Fondsbranche ansprechen.
Fazit
Der Turn-around läuft bei FJH gut voran, leider sieht man dies momentan nicht im Aktienkurs. Der ist aufgrund der schlecht präsentierten Übernahme von Pylon, die viele Fragen offen gelassen hatte, etwas unter die Räder gekommen. Nach dem Wechsel der langjährigen IR-Frau Martina Fassbender zu einem anderen Unternehmen gab es in den letzten Monaten eine Unterbesetzung in der Unternehmenskommunikation. Seit 1.5. ist mit der erfahrenen Ragna Strutz bei FJH wieder eine gut vernetzte Frau am Ruder der Investor Relations, die u.a. bereits für IM Internationalmedia und Premiere IR gemacht hat. Der sich abzeichnende, frische Elan hat wohl auch der Aktie gut getan. Die ist seit Monatsbeginn wieder deutlich geklettert.
Die Firma entwickelt sich gut in die richtige Richtung. Dementsprechendes Potenzial bietet die unterbewertete Aktie. Unser Kursziel lautet 5 Euro
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