Der Londoner Leitindex FTSE 100 hat (in GBP angesehen) seit einem Jahr enttäuscht. Und den Höhenflug im Frühsommer nicht durchgehalten. Ergebnis Index-Minus seit 11.11.14 rund 5 %.
Diese enttäuschende Entwicklung resultiert aus der Kursentwicklung der „dicken“ FTSE 100-Aktien:
Royal Dutch Shell, HSBC, BP, BHP Billiton: allesamt kräftig im Minus. Hinzu dann noch Glencore. Die Kursverluste dieser fünf Rohstoff-Dickschiffe plus dem Minus des Bank-Dickschiffs HSBC belasteten den FTSE 100 kräftig.
Und die „positiveren“ Kurs-Dickschiffe wie BT Group, Unilever, Lloyds, Vodafone, BT Group, BAT, konnten das Herunterziehen per Saldo nicht ausgleichen.
Hinzu kommt bei der Betrachtung (und ggf. Vergleich z.B. mit dem deutschen Index DAX 30), dass es sich beim FTSE 100 um einen reinen sog. Kursindex handelt. Dividenden der Index-Mitglieder werden nicht in den FTSE-Indexstand eingerechnet sondern ausgeschüttet. Im Einjahresvergleich ist das zwischen DAX 30 und FTSE in etwa mit 3 % anzusetzen.
Insofern sind die eingangs erwähnten minus 5 % etwas milder mit per Saldo minus 3 % zu kalkulieren.
In der „Strukturschwäche“ des FTSE 100 Jahr könnte aber zukünftig eine „Strukturstärke“ liegen: nämlich dann, wenn die im Index schwergewichtig liegenden Rohstoffaktien ihren Kurs-Abwärtstrend verlassen. Daran denken heute wenige; aber oftmals war die Zeit, in der Rohstoffaktien „out“ waren, gute Kaufzeiten. Der FTSE 100-Index ist als HSBC FTSE 100 ETF handelbar.