26 02 2008 In den letzten Tagen haben wir öfter darüber gesprochen, dass es hinderlich ist Prognosen zu erstellen. Einerseits, weil es unmöglich ist konstant die Zukunft vorherzusehen (da werden auch bunte Linien nicht helfen) - und anderseits, weil man bei der Erstellung von Prognosen sich gerne in seine eigene Meinung verliebt. Wenn ich öffentlich proklamiere, dass der DAX um 30% fallen wird, so werde ich unterbewusst eine Short-Bias entwickeln. Das gleiche gilt natürlich vice versa: wenn ich öffentlich proklamiere, dass der DAX um 30% steigt, dann werde ich eine Long-Bias entwickeln. Wenn man mit seiner Prognose recht hat, dann kann diese Bias natürlich eine überdurchschnittliche Rendite erzielen, da man natürlich mit seiner Bias richtig liegt. Wenn die Prognose vom Markt jedoch als “falsch” klassifiziert wird, so wird man überdurchschnittlich verlieren, und nicht nur an Objektivität und damit Kapital verlieren. Was soll der diskretionäre Trader also tun, wenn eine Meinung zum Marktgeschehen hinderlich ist? Ich löse das Problem für mich so: Wann immer ich einen Chart öffne, analysiere ich ihn nicht darauf hin was der Markt tun könnte, sondern vielmehr erstelle ich mir Szenarien. Ich versuche mir zu überlegen, wie ich auf jede mögliche Bewegung in Zukunft reagieren werde. Das ist die Essenz der Erstellung des Trading-Actionplans. Und von diesem weiche ich auch nicht ab. Denn sobald man mit nur einem Euro investiert ist, trübt sich die Objektivität ein. Mein Tipp: Wer nach Charts handelt, sollte sich nicht überlegen wo der Markt als nächstes hingehen wird, sondern er sollte den Markt mit Szenarien auf sich zukommen lassen. Und plötzlich wird das Trading viel entspannter - und man gewinnt die nötige Distanz… ----------- "Die größte Erfindung des menschlichen Geistes? Die Zinseszinsen!" Albert Einstein
Verlust/sofortiger, benötigter Verlustausgleich -10%/11%; -20%/25%; -30%/43%; -40%/67%; -50%/100%; -60%/150%...
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