... weiß, womit Solar City sein Geld verdient. Die haben zum Teil Verträge über 30 Jahre Laufzeit mit einer garantierten Marge (über die gesamte Laufzeit gerechnet) von über 30% zur Einspeisung von Solarenergie ins Stromversorgungsnetzwerk der USA. Die Firma betreibt Kraftwerke und da sind die Anlaufkosten naturgemäß riesig: Der ganz große Gewinn fließt also vor allem nach der Amortisation der Investitionen, aber schon jetzt erwirtschaftet Solar City (vor Neuinvestitionen) einen positiven operativen Cashflow.
Wer sich selbst so ein Teil auf's Dach montiert hat weiß, dass Du Deine Anlage erst einmal abbezahlen musst, bevor Du richtig Geld verdienst. Deren Großkunden sind vor allem die US-Staaten selbst sowie Betreiber großer Immobilien(komplexe), die sauberen Strom beziehen bzw. (wie in Kalifornien) zum Teil beziehen müssen. Mit 22% der in den USA installierten Solaranlagen sind sie absoluter Marktführer. Hier geht es doch nicht um die Produktionskosten von Panels und ob diese kosteneffizient gefertigt werden (können), sondern um die Lieferung von Solarstrom und die damit verbunden Arbeiten für die Wartung solcher Anlagen. Es gibt Bilder im Internet, die Batteriefarmen von Tausenden von Quadratmeter Größe zeigen, die diesen Strom in Zukunft speichern sollen, direkt neben den Solarparks! Der Strom kommt von Solar City, die Batterie von Tesla. Keine Ahnung, was an diesem Geschäftsmodell und der Idee dahinter falsch sein soll? Im Kleinen sind das eben die Panels auf den Dächern und die Powerwall im Haus, über die dann auch in der Nacht der Tesla in der Garage mit sauberem Strom aufgeladen werden kann. Was ist daran kompliziert zu verstehen? Das ist ein völlig inaktes und stimmiges Ökosystem, dass womöglich erst einmal nur wohlhabende Schichten anspricht, die sich so etwas auch leisten wollen und können, aber ein iPhone kann sich auch nicht wirklich jedermann leisten, genauso wenig wie einen Tesla S oder X. Aber die Vision und die Story sind doch prima ...
... und genauso verhält es sich auch mit Alibaba: Vergleiche mit Amazon bezüglich des Kerngeschäfts sind eigentlich nicht möglich. Das Geschäftsmodell ist ein anderes, eher vergleichbar mit dem eines Maklers. Wenn Du es erst einmal geschafft hast, dass ohne Dein zutun in der Branche nichts mehr geht, weil jeder Interessent und jeder Anbieter zwangsläufig auch Dein Angebot berücksichtigen muss, dann scheffelst Du Kohle ohne Ende und musst Dich nicht mit Problemen der Warenlogistik oder streikenden Mitarbeitern in Bad Hersfeld auseinandersetzen. Deine Leute sitzen in klimatisierten Büros und besuchen gelegentlich die größeren Kunden, um mit ihnen einen Kaffee zu trinken und zu beraten, wie sie noch mehr Umsatz generieren können, wenn sie weitere Angebote des Netzwerks nutzen - und genau deshalb kaufen Ma und Son sich (gerade in Asien) in so ziemlich jedes Unternehmen ein, das Kunden mit dem Angebot von Alibaba verbinden hilft: Fast jeder Lebensbereich benötigt eine Vermittlung zwischen Anbieter und Nachfrager und genau das ist Alibaba: ein Vermittler bzw. ein Makler zwischen real existierender Nachfrage und einem ebenso real existierenden Angebot. Alibaba verkauft Dir weder einen Schirm, noch ein Auto oder Strom. Alibaba ist einfach gesaft ein Verivox für einfach alles, was man für Geld kaufen kann ...
Ich würde jedem Investor raten, sich insbesondere bei langfrisitgen Investments mit den Geschäftsmodellen der Firmen auseinanderzusetzen und auch deren Bilanzen und GuVs zu prüfen. Standardisierte Verfahren wie der Altmannsche Z-Faktor sind nicht für alle Branchen und Geschäftsmodelle anwendbar und wenn es danach ginge, dürfte es Läden wie Twitter, Yelp, aber auch RWE oder E.ON eigentlich gar nicht mehr geben. Entsprechend zweifelhaft ist auch die Anwendung der Verfahren insgesamt, wenn man den Ausführungen auf Wikipedia Glauben schenken darf, weil das Verfahren wohl nur bei seiner Einführung und ersten Anwendung in den 60ern brauchbare Ergebnisse lieferte, aber später nicht nicht mehr (unbedingt).
Musk hat das schon richtig gut gemacht und gerade weil der Chanos und ein paar Shorties auf dem falschen Fuß erwischt hat, finde ich es noch viel viel besser. Wäre cool, wenn er sich deshalb auch von seinen Short-Positionen bei Alibaba verabschieden müsste, um sein Konto auszugleichen ...
... und wenn dann so Argumente kommen wie, dass ein Autobauer sich doch nicht mit Solarenergie befassen könne, dann muss auch die Frage erlaubt sein, weshalb Suchmaschinen und Smartphonehersteller sich mit selbstfahrenden Automobilen oder Haustechnik beschäftigen, was dann aber wieder gut ist!? Die meisten Investoren sind wohl doch eher Kleingeister alter Schule mit wenig Fatasie für das, was eine vernetzte Welt für Möglichkeiten bietet. Aber das ist nur meine Meinung und die muss nicht richtig sein. Ich kann mich irren, aber in gehe ja auch erst in 20 Jahren in Rente und hab' Zeit genug herauszufinden, ob es so ist ...
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