Ich will hier keine weitere Verschwörungstheorie vom Stapel lassen, aber man muss schon auch beachten, dass in einer Situation wie der aktuellen jede unnatürliche Bewegung in den Märkten hingenommen wird.
Da sind einmal 'sichere Häfen' der Grund und ein anderes Mal ist 'die Krise gerade nicht mehr so schlimm, weil..'. Es gibt niemanden der sich am Morgen denkt: Gestern war die Krise noch schlimm, aber heute sieht es eigentlich nicht mehr so übel aus. Bei diesen Vorgängen mischen Institutionen mit, die im übertragenen Sinn auf einen Zettel eine beliebige 9-stellige Zahl schreiben und damit bezahlen können. Wenn man solche Mengen an Geld zur Verfügung hat, ist es mit Hilfe der größtenteils nach Charttechnik und Kennzahlen handelnden Anlageprogramme wirklich kein Problem Ausschläge zu verursachen.
Sowas vertreibt die Leute, die neben den eigentlichen Wertsteigerungen hinter den Aktien die Börsen für einige so lukrativ machen, die Leute mit den Fonds die im letzen Jahr ein Plus von 5% Prozent eingebracht haben und beim nächsten Absturz 40% verlieren. Aus diesem Grund muss man auf einer Seite stabilisieren, auf der anderen zu attraktive Alternativen weniger interessant machen und dabei niemals so aggressiv agieren, dass zu viele Marktteilnehmer das Vertrauen in den Markt verlieren. Hinzu kommen dann noch die üblichen Rückwärtsbewegungen, wenn sich alle einig zu sein scheinen - Stops abfischen ist dann einfach noch etwas interessanter.
Nach der noch relativ frischen Bestätigung, dass das Finanzsystem eine wirklich verwundbare Stelle und eben nicht so stabil ist wie man es gerne hätte, darf man davon ausgehen, dass durch An- und Verkäufe von Assets im Verlauf des Krim-Konflikts immer wieder Druck aufgebaut oder kurzfristig von anderen Dingen abgelenkt werden wird.
Jedoch wird ein 'Beeinflussen' mit zunehmendem Abstand vom eigentlichen Wert auch teurer und sowas wird nur so lange und in einem solchen Ausmaß gemacht, wie es sich lohnt. Wenn ein niedriger Preis auf der einen Seite etwas kostet und auf der anderen durch sich gut entwickelnde Industriezweige von Elektrotechnik bis Wasseraufbereitung deutlich mehr einbringt bzw. manche Produkte einfach im Gesamtsystem zu einem günstigen Preis gebraucht werden, wird der Kurs nicht allzu hoch steigen. Silber ist momentan einfach die Gülle, die zum Düngen 'gebraucht' wird, aber ohnehin in großen Mengen entsteht. Man braucht also entweder die Aussicht, dass Kühe bald keine Gülle mehr produzieren, oder eine neue Biogasanlage in der diese deutlich mehr Wert erzeugt.
Ich denke nicht, dass Silber durch die Krise steigen wird; ich denke, dass es trotz der Krise bis Ende des Jahres noch ein wenig steigen wird. Momentan ist ein Kurs der bei 22,20 immer abschmiert und sich bei 20,50 Schwung nach oben holt für das Gesamtergebnis am besten. Man darf gespannt sein, ob das übermorgen noch genauso ist.
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