Man hat jetzt also 354 Mio. neue Verschuldung gemacht um 258,5 Mio bestehende Schulden abzulösen ( die im Oktober 2020 fällig wären)? Damit fährt man ja die bestehende Mega-Verschuldung von Freenet (die ja mit einer der Hauptgründe ist warum der Aktienkurs so tief im Keller steht) erstmal noch höher. Freenet hatte ja seine Dividende der letzten Jahre nur so hoch auschütten können, weil man sich parallel eine kranke Bilanz dafür geholt hat durch monströse Milliardenverschuldungen für die Zukäufe Media Broadcast, sowie den Paketen an Sunrise und Ceconomy. Diese Taschenspielertricks funktionieren nur endlich und nicht nicht nachhaltig bzw. bringen irgendwann in der Zukunft größere Probleme. Bei Telefonica Deutschland war es ja die letzten Jahre ähnlich, wo die spanische Mutter ihre deutsche Tochter auch via übergroßer Divis i.V.m. gleichzeitiger immer größer Verschuldung ausgequetscht hat wie eine Zitrone. Man schaue sich den Kursverlauf von Freenet und Telefonica Deutschland an über die letzten Jahre ( siehe unten angefügte Grafik). Die Gesamtbörse machte vor nicht langer Zeit neue Allzeithochs und ist weiterhin nicht weit von diesen Ständen entfernt. Die Schuldenmacher und Gaukler jedoch mit ihren übergroßen Divis stehen hingegen im tiefsten Kurskeller. Da rächt sich eben eben dieses Vorgehen auf Strecke. Natürlich kneift Vilanek seine große Mitschuld für diese desaströse Kursentwicklung öffentlich einzugestehen.
Und sicher ist auch Grund für die seit Jahren nun andauernde Schwäche von Freenet, daß man einen Dinosaurier-CEO hat, der noch nicht das kommende Ausmaß des Wandels erkannt hat, den die Digitalisierung für stationären Handel und lineares TV bringen wird. Wo stünde der Freenet-Aktienkurs heute, wenn man nicht 1,3 Mrd investiert hätte in Sunrise, Media Broadcast und Ceconomy, sondern mit z.B. nur der halben Summe ( d.h. deutlich niedriger Verschuldung) zeitgleich damals in Amazon, Netflix oder andere globale Gewinner des Wandels weg von stationärem Handel und weg von linearem TV? Aber Vilanek ist von seinem beruflichen Werdegang her mehr ein biederer Vertriebler und kein großer Stratege. So steht Freenet unter Vilanek eben auf dem Standstreifen der Geschichte während die klugen Köpfe alle längst auf der Überholspur der Börse fahren ( https://www.abendblatt.de/podcast/...office-nicht-erstrebenswert.html "02.06.20....Waipu.tv ist lineares Fernsehen, an dessen Zukunft ich übrigens genauso fest glaube wie an die Zukunft des stationären Einzelhandels..."
Deswegen hätte ich mir gewünscht, daß nach dem Weggang des CFO-Versagers Preisig auch der Kurskiller-CEO Vilanek den Abgang gemacht hätte und so das kursfeindliche Nieten-Duo komplett Geschichte wäre. Hier müßte wirklich mal ein kompletter Denkwechsel im Vorstand vorgenommen werden. Und auch beim AR-Vorsitzenden, wo der inzwischen steinalte Thoma (81 Jahre /gewählt bis 2022) auf dem Posten klebt und seine Ösi-Connection pflegt mit seinem Landsmann Vilanek (ihm daher einen neuen 5 Jahresvertrag gab trotz Kurskillerei), müßte mal wieder ein jüngeres und fachlich kompetenteres Gesicht her , was nicht wie Opa Thoma zu sehr in der Vergangenheit lebt. Wäre als Anleger völlig naiv immer nur auf Divi zu schauen und keine Blick darauf zu verwendet wie gesund/ungesund/riskant die Bilanzstruktur ist. Am Ende verliert man mehr durch die stetigen Kursverluste als was man an Divi bekommt (sofern man denn noch welche bekommt => siehe dieses Jahr). Dann lieber "nur" eine DiviRendite von vielleicht 3% und dafür stetig steigende Kurse mit einer soliden und krisenfesten Bilanz. Und wenn es mal zu etwas längeren Markterschütterungen kommen würde und nicht nur wie jetzt im März/April mal kurz für 3-4 Wochen, dann fliegt einem so eine Mega-Verschuldung schnell auch mal um die Ohren, wenn die Covenants dann an ihre Grenzen kommen.
Ich hoffe also Freenet fängt endlich irgendwann mal an die Bilanzen wieder zu gesunden (falls Vilanek vielleicht mal mehr auf Arnold hören würde) und dabei dann auch die völlig übertriebene Ausschüttungen ohne Nachhaltigkeit zu reduzieren. Drücke die Daumen, daß man 2021endlich die synergielose und kursschwankungsanfällige Sunrise-Beteiligung abbaut bzw. ganz verkauft und auch so die ungesunde Verschuldung weiter runterfahren kann. Angesichts der nicht geringen Bedeutung der Verschuldungsentwicklung für den Aktienkurs, hätte ich jetzt mit der aktuellen Refi-News gerne auch erfahren, ob man dafür vorhat die Refinanzierung der im März 2021 anstehenden 428 Mio. ebenfalls mit einem erneut deutlich höhen Paket an Verschuldung abzulösen oder ob man deswegen jetzt schon 86,5 Mio mehr Verschuldung als nötig aufgenommen hat, um die Refinanzierung der 428 Mio dann vielleicht entsprechend kleiner zu gestallten. Wird also die Refinanzierung der Okt.2020 und März 2021 Schulden in der Summe insgesamt geringer, gleich oder größer? Wie dem auch sei, der Aktienkurs hat auf diese News jetzt erstmal negativ reagiert.
|