Hallo liebes Forum,
da ich eigentlich hier nur stiller Zuseher bin und mich nur ganz selten zu Wort melde, kann ich bei dem Schwachsinn der hier z. T. verzapft wird, nicht mehr zuschauen.
Kurz zu mir, bin 35 Jahre, lebe in Wien und bin bei einem Big4-Unternehmen (nicht EY) Wirtschaftsprüfer mit Fokus auf Banken.
Meiner Meinung nach werden wir in den nächsten Wochen weniger von der FT hören und in ein paar Wochen wird uns klar sein, dass sie nur darüber berichtet haben, dass ein paar Millionen Unregelmäßigkeiten vorliegen. Den Rest dazu hat uns unsere eigene Fantasie und unser Herdenverhalten dazugedichtet. Und mit diesen Ängsten spielen LVs und die FT. Wenn ihr wie Lemminge hinten nachläuft ist das ok, aber man sollte es dann auch akzeptieren können, wenn wir im Sommer bei EUR 180 stehen.
Nun ein paar Facts: - Wirtschaftsprüfer prüfen nicht nur die Bilanz, sondern zunehmend das interne Kontrollsystem, wonach hier an der Wurzel vieler Fehler angesetzt wird. - Wirtschaftsprüfer müssen überprüfen, ob für das geprüfte Unternehmen ein grundlegendes Risiko hinsichtlich Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung besteht. Dies ist bei Wirecard und bei jeder noch so kleinen Bank auf der Welt grundsätzlich möglich, demnach wird dies sowie die Maßnahmen zur internen Kontrolle überprüft. Und bei den historischen Anschuldigungen, die sich WDI entgegen sieht, macht das kein Praktikant, sondern der Prüfungsleiter vor Ort. Dafür können wir dann auch was verrechnen ;) - Wirtschaftsprüfer haben eine Materiality, die sich anhand der Größe des Unternehmens berechnet. Unter dieser Wesentlichkeitsgrenze, sind uns unwesentliche Fehldarstellungen im Prinzip egal. Nur ein Beispiel aus der Praxis: Bei einer Bank, die ich jährlich prüfe, liegt diese Wesentlichkeitsgrenze bei EUR 10 Mio. Demnach wäre es auch jedem egal, wenn in diesem Ausmaß Fehler im Jahresabschluss sind. - LV's unter 0,50 % pro Legal Entity müssen nicht kommuniziert werden, daher glaubt keiner Statistik auf Shortsell.nl oder dergleichen. Ich könnte theoretisch als Odey Asset Management 10 Legal Entities gründen und mit jeder 0,49% der Aktien shorten und müsste das niemanden kommunizieren. LV's covern Positionen unter dem Tag und fallen somit wieder unter 0,50 %. Die einzigen, die dann noch abverkaufen seid ihr und die LV's nehmen euch die Stück mit 20 % Abschlag gern ab, kein Problem. - Umsätze und Ergebnisse lassen sich manipulieren, der Cash-Flow nicht!! Besser gesagt der operative Cashflow nicht. Dieser war übrigens in einem Quartal 2017 oder 2018 (weiß ich nicht mehr genau) negativ, weil es einen Sondereffekt gab. Würde ich ein perfides System dahinter haben, wäre der garantiert nicht negativ, sondern würde schön nach oben ziehen. Der Cash-flow lügt nie! - Habt ihr euch schon mal angeschaut wie der Beschäftigungstrend bei WDI ist. Wie viel hunderte Personen hier jährlich eingestellt und auch laufend gesucht werden. Zum Däumchen drehen werden die nicht eingestellt, bzw. hätte man hier schon mal was mitbekommen. Auf der anderen Seite, wie soll man die MA bezahlen, wenn die Umsätze doch gefaked sind? Da bist du normalerweise nach einem Jahr insolvent. Also von der Seite her sieht man auch, dass das ziemlicher Humbug ist, der hier verbreitet wird.
Last but not least: Markus Braun und Klaus Rehnig. MB ist selbst mit Milliarden an WDI beteiligt. Würdet ihr das machen, wenn ihr Geldwäsche betreibt und Umsätze faked? Also da würde ich wohl mein Geld ganz weit weg bringen wollen. Klaus Rehnig war früher im Vorstand und hält nach seinem Ausscheiden immer noch ein gigantisches Aktienpaket. Würde ich sowas tun, wenn ich ausscheide, somit sämtliche Sperrfristen unbeachtlich sind und ich weiß, dass Umsätze manipuliert wurden? Never ever, hier ist etwas im Gange, dass die meisten Kleinanleger nicht verstehen bzw. in ihrem Leben nie verstehen werden. Entweder das Unternehmen wird sturmreif für eine Übernahme geschossen oder die Konkurrenz ist am Werk. Ich glaube an eine feindliche Übernahme, schließlich würde Markus Braun seine Perle nicht so einfach aus der Hand geben und sich als GF absetzen lassen. Kann zwar kurzzeitig die Kurse stark beeinflussen, aber langfristig sollte klar sein, dass Kurse über EUR 200 wieder an der Tagesordnung stehen werden. Mit Kunden wie Alipay, Applepay, Googlepay und wie sie alle heißen, kann man in den nächsten Jahren schön mitwachsen!
Guten Handelstag heute und lasst euch bitte nicht das Geld aus den Taschen ziehen! :)
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